Es gibt einen in Deutschland noch frischen Trend, das Ziehen von Bloginhalten aus fremden Blogs via dem Feed und die Positionierung dieser fremden Bloginhalte auf eigene sogenannte Themen-Blogs. Der einzige mir logische Sinn für den Inhalteklau: sie schmücken früher oder späte diese Blogs mit Google- oder sonstigen Advertisings. Und das ist ja eine super Verdienstquelle, wie wir alle wissen und birgt wahnwitzig großes Potential zum reich werden. Hust.
Wir hatten so einen Kandidaten neulich, der zog die kompletten Inhalte vom Hauptstadtblog – auch Fotos im übrigen – und auf unseren Hinweis, dies zu unterlassen (das taten wir höflich, bevor wir abmahnten bzw. ich eine Rechnung schickte für die Verwertung meiner Fotos, aber nicht minder stinkig, denn es gibt gute Gründe warum wir im HSB keine Werbung schalten) in etwa die dünne dümmliche Argumentation brachte, wer sein Bloginhalte via Feed veröffentlicht, muss damit rechnen, dass dessen Inhalte eben woanders nochmals erscheinen. Das sei rechtlich völlig legitim. Merkwürdigerweise reagierte der Mann aber prompt auf unsere Anweisung zur Unterlassung. Womöglich war er sich der Rechtslage dann nicht mehr ganz so sicher.
Gleiches Szenario gerade bei Frau Kaltmamsell, die den Inhalteklau öffentlich machte (alleine die Idee, dieses Post ist möglicherweise als Rezept getarnt in deren Kochinfo-Blog kurzfristig hochgepoppt, lässt mich quieken vor Freude!). Interessanterweise ist genau wie in unserem Fall, der bei Frau Kaltmamsell ziemlich schnell auf das Trapez getreten kommentierenden Verursacherin eigen, dass sie eine dreiste und kodderige Dummschnäuzigkeit an den Tag legt, wie man sich immer gerne vorstellt, von möglichen Geschäftspartnern angesprochen werden zu wollen. Ich nenne das ja professionelles sich selbst ins Aus schießen. Hier nennt sie sich übrigens Klara und ist zu feige in den Kaltmamsell-Kommentaren auf ihre – jetzt mal ruhig laut lachen und sich auf die Schenkel hauen vor Freude – «S u c h m a s c h i n e» selbst zu verlinken. Und hat auch hier prompt beleidigt mit drolliger Hochnäsigkeit angekündigt, die Rezepte von Frau Kaltmamsell nicht mehr zu «spidern». Scheint also auch sehr von der rechtlichen Relevanz ihres parasitären Tuns überzeugt. Wie kommen diese Leute eigentlich auf die naive Idee, ihr Marketing-Blub wäre über dem Urheberrecht angesiedelt?
Beiden Fällen ist ebenfalls eigen, sie fragten nicht mal die Blogeigner im Vorfeld, ob man eventuell zu einer Zusammenarbeit bereit wäre – was ja früher durchaus zu den guten Sitten im Web gehörte. Und was tief blicken lässt. Ich tue das sogar heute trotzdem noch bei Creative-Commons-Bloggern.
Wie auch immer: die Kommentare in dem Post von der lieben Kaltmamsell sind bonfortinös. Eine gewisse Neigung zur Ironie zu besitzen, hilft ungemein beim Lesen. Und jetzt gehe ich mal Frau fool for food erzählen, dass ihre Inhalte dort auch zweitverwendet werden und die hat so ein schönes stichfestes Copyright.
Aber den Link sollten Sie rausnehmen oder über tinyurl.com einbauen. Denn wenn Sie den noch verlinken, bekommt er einen wichtigen Link, das ihn im Google Ranking nach vorne rutschen lässt.
AntwortenLöschenoh, ich als technische dumpfbacke...woran merke ich denn, das sowas mit meinem Blog passiert ?
AntwortenLöschenNö, das mit den Links ist genau richtig so gewollt. Das Spiel geht anders, die Kochblogs sind gut beraten jeweils ihre Meinung dazu zu schreiben und diese «Suchmaschine» in ihrem Blog zu verlinken. Dann mag sie in Google zwar demnächst oben stehen – aber der Content der Links versaut ihnen schön das Image.
AntwortenLöschenOb Content-Klauern das Image wichtig ist?
AntwortenLöschen@oliver
AntwortenLöschenNaja, Du installierst auf Deinem Blog eine Statistiksoftware wie z. B. Statcounter (ist kostenlos für nichtkommerzielle Homepages), die zeigt Dir die Referrer an. Also wer von wo auf Dein Blog verlinkt bzw. kommt. Da diese Typen die Blogs von denen sie den Inhalt ziehen, generell verlinken, (das ist die einzige halbseidene Argumentation mit der sie glauben, rechtlich im Rahmen zu handeln), bekommst Du das dann früher oder später schon mit. Gleiche Statistiksoftware gibt es auch für Deinen Feed im übrigen.
@The Exit
AntwortenLöschenJa, das Geschäftsmodell ist ja Traffic ziehen, um potentielle Werbekunden zu beeindrucken oder «total tolle erfolgreiche Dommainnamen» zu verticken. Da spielt das Google-Image dann die größere Rolle …
@Oliver: es empfiehlt sich auch die links auf ein Blog über Technorati zu monitoren. Dann entdeckt man Content-Klau auch rasch.
AntwortenLöschen@Creezy: Der Weiterverkauf von Domains mag ein Geschäftsmodell sein.
Ich dachte immer, Content-Klauer gehen so vor:
- Content zu einem Thema
- SEO der Seite zu diesem Thema
- Platzierung von Google Ads zum Thema
- Abgrasen der Einnahmen, wenn unbedarfte Besucher auf die Google Ads klicken
Das ganze läuft automatisch und erfordert kaum Aufwand, wenn man den Content per RSS klauen kann. Die Einnahmen sind nicht groß, aber sie läppern sich. Je größer man das aufzieht, umso mehr Einnahmen werden generiert. Wenn man die Inhalte selbst schreiben müsste, wird der Zeiteinsatz viel zu hoch.
@the exit
AntwortenLöschenBeide Geschäftsmodell sind auf ihre Art spannend, um so wichtiger dieses Blog mit einem Verweis auf deren Methoden zum Erreichen ihrer Geschäftsmodelle im Google-Ranking gut zu platzieren.
Ähöm, ich sage das ungern, aber auch Ihr liegt falsch:
AntwortenLöschenda wurde nicht das Blog gespidert sondern der Feed von Frl. Kaltmamsell, den sie bewußt & freiwillig veröffentlicht.
Das ist schon ein Unterschied, wobei ich mich natürlich frage, warum das Spidern, Cachen (das Frau Kaltmamsell übrigens auch nicht in der Lage ist abzustellen) und präsentieren der Inhalte bei Google gut ist und anderswo bäbä.
Kann mir jemand diese Schizophrenie erklären?
Wie war das in den Kommentaren?
Da wurde ein Internet-Führerschein empfohlen. Finde ich gut.
Denn nur, weil WP so leicht zu händeln ist heißt das ja nicht, daß man sich nicht um die Materie kümmern sollte.
Und .htaccess sollte man nun wirklich kennen...
Entschuldigung, aber diese Art der Aufregung kann ich wirklich nur noch küstlich (wenn nicht lächerlich) nennen.
AntwortenLöschenDa die Feeds der Dame gelöscht sind habe ich mir mal ein paar andere angesehen.
Tatsache ist, daß nur der Inhalt der Feeds präsentiert wird und zwar so, wie der Feed-Ersteller sie freigibt.
Wenn also der Feed-Ersteller diese Texte anders haben will, dann kürzt er sie halt oder gibt nur das weiter, was er loswerden will- besser geht's doch fast gar nicht, nämlich daß man Texte so transportiert sieht, wie man es selbst will.
Die Blogs werden jedenfalls nicht abgebildet sondern die Feeds, nicht mehr.
Insofern ist das für mich typische Kleingärtnerlyrik.
Solche Leute wie die Kaltmamsell sollten sich still und leise aus dem Web verziehen anstatt die Welle zu machen sonst kommt wieder irgendein Polit-Clown auf die Idee, für solche Existenzen auch noch Gesetze zu schaffen.
Korrektur:
AntwortenLöschenes sollte verkorkste Existenzen heißen.
(So Leute regen MICH nämlich wiederum auf...)
Zitat:
AntwortenLöschen"Das ganze läuft automatisch und erfordert kaum Aufwand, wenn man den Content per RSS klauen kann. Die Einnahmen sind nicht groß, aber sie läppern sich. Je größer man das aufzieht, umso mehr Einnahmen werden generiert. Wenn man die Inhalte selbst schreiben müsste, wird der Zeiteinsatz viel zu hoch."
(Zitat Ende)
Hmm.
Man korrigiere mich, aber:
ist das nicht sehr schön beschrieben exakt das Geschäftsprinzip von Google, Yahoo & Co.: content spidern, auf den eigenen Seiten präsentieren, womöglich sogar noch selbst bis 100k komplett vorhalten (Google-Cache incl. Bildern) und das mit Werbung garnieren?
Verstehe ich da was falsch oder wird hier das Geschäftsprinzip von Suchmaschinen, die frei im Web kursierenden Inhalt bündeln, aufbereiten und präsentieren, in Frage gestellt?
Warum pißt Frau Mamsell nicht Google genauso beleidigend an?
Weil man Ihr, oder besser Ihrem Lehrersgatten, womöglich den Arsch wegklagen würde?
Ich habe auf Anhieb bei Google unter Vorspeisenplatte seitenweise komplette Inhalte von Kaltmamsell gespiegelt(!) gefunden, so what?
Weil man Kleine besser treten kann, was man sich, anonym wie Kaltmamsell ohne Impressum ist (auf einer .de-Domain!) bei Großen nicht traut macht man es einfach??
Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, was Suchmaschinen grundsätzlich dürfen.
Aber nee: das ist ja schon gesetzlich geregelt...
@anonym 1, 2 + 3. Oder hallo Karla, ging ja schnell!
AntwortenLöschen1. Lesen können hilft: «…Ziehen von Bloginhalten aus fremden Blogs via dem Feed …»
2. Die Grundsatzfrage lautet: warum schreibst Du nicht einfach selber die Inhalte, die Du brauchst. DAS wäre doch mal effektiv.
tse, anonym hört sich so an, als wenn "weil etwas funktioniert, darf ich es machen" ganz normales und rechtlich einwandfreies handeln wäre.
AntwortenLöschendann könnte ich auch äpfel klauen, weil der zaun nicht hoch genug ist, ein auto klauen, weil es nicht richtig gesichert ist (ist er ja selber schuld, der besitzer, könnte ja eine wegfahrsperre, lenkradschloß anbauen).
also, weil etwas machbar ist, darf ich es und niemand kann mir was.
prima :-)
ich geh dann mal nach draussen, ausprobieren, was geht.
viele grüße
maike
@maike
AntwortenLöschen*LOL* Aber treibe es nicht zu weit. Also man KANN auch Menschen killen, klar aber … ,-)
@anonyme Klara
Warum ziehst Du eigentlich nicht auch den Content und die Fotos von Marions Kochbuch? Die hat auch tolle Rezepte, die geben immer gerne!
Jaja, wer seine Haustür, sein Auto, sein Blog sperrangelweit offen stehen läßt, hat natürlich keinerlei Rechte mehr, wenn er ungebetenen Besuch hat, das Auto für eine Spritztour geklaut wird oder der Content kopiert wird, schon klar. Der darf sich dann auch nicht beschweren, wenn kein Bier mehr im Kühlschrank, kein Benzin mehr im Tank ist oder er auf den Traffickosten für die hotlinks sitzenbleibt. Soll er sich doch freuen, daß sein schönes Heim auch mal anderen Menschen vorgeführt wird, sein Auto auch mal anderen Menschen Freude bereitet hat oder seine Inhalte einem größeren Publikum bekanntgemacht werden!
AntwortenLöschenInternetführerschein, my ass. Wie wär's stattdessen mit Zwangskursen zum Thema Urheber- und Nutzungsrecht für solches Gesocks?
1st: who the fuck is klara - me not.
AntwortenLöschen2nd: keiner von Euch Schlaumeiern hat mir bis jetzt verraten können, wo der Unterschied zwischen Google und der inkriminierten Seite liegt, zumal ich da noch nicht einmal Werbung sehen kann.
Irgendwie sind die Antworten selbstgerecht und sonst nix.
Würdet Ihr irgendwie mal konkret werden können, möglicherweise?
Mit eingeschnackten Typen wie Euch diskutieren ist ungefähr so wie einen Pudding an die Wand nageln wollen.
Also nochmals konkrete Frage mit der Bitte um konkrete Antwort:
wo ist der Unterschied zwischen Google (Milliarden-Werbung) und diesem Kochdingens (keine Werbung, warum auch immer)?
Warum ist der eine pöse und der andere darf???
@Kiki:
AntwortenLöschenwer lesen kann, ist echt im Vorteil:
nicht das Blog ist gespidert worden (das macht Google ohne Kritik von Dir und zwar zusätzlich mit komplettem Inhalt ablegen auf den eigenen Servern), sondern der Feed.
Ist Dir der Unterschied zwischen Blog und Feed präsent oder willst Du Dich vor Deinem nächsten Posting erst mal informieren?
Die Anonyma hier zu großen Teilen sind gar lustig zu lesen. Aber wer sich mit denen auf argumentative Weise glaubt verständigen zu können, der ist falsch gewickelt.
AntwortenLöschenBelehrungen helfen da wenig; und sind auch gar nicht nötig. Dazu müsste so etwas wie eine Lernwilligkeit unterstellt werden, die ganz offenbar nur äußerst schwach ausgebildet ist.
Nicht der Beklaute ist in argumentativer Bringschuld, sondern der Dieb. Alles andere widerspricht jedem moralischen und rechtlichen Selbstverständnis mit dem wir gegenwärtig befasst sind.
Aber vielleicht haben die einfach ihr Eigenes. (Vielleicht war es auch nur eine ganz, ganz schwere Kindheit mit entsprechenden Auswirkungen auf die Ausbildung ihrer moralischen Identität - dann unverschuldete Dummheit!)
@hufi
AntwortenLöschenDu hast Recht. Wer schon sein Blog auf die gleiche Stufe mit einer Suchmaschine stellt und dieser Differenzierung nicht mehr Herr ist – das hat im Prinzip etwas Pathologisches. Vielleicht handelt es sich im vorliegenden Fall um eine deftige Erkrankung namens Kleptomanie?
Okay, ich empöre mich nicht mehr. Ich empfinde Mitleid und streichel dann mal der armen geschundenen Seele virtuell übers Köpfchen.
http://princo.wordpress.com/2008/04/22/diebe-fangen-mit-google-lochern/
AntwortenLöschenMein Lieblingslink zu der Thematik!