Ob das was wird mit Logic und mir? Heute schon oder auch heute erst – wie man es sehen möchte – wollte ich zwischenzeitlich lieber davon rennen. Nun schon rächt sich der Umstand, dass ich eben nicht wie die meisten anderen Teilnehmer im gleichen Raum zum Teil bereits professionell im Tonbereich arbeite, sei es als Musiker, Produzent oder Doku-Filmer und die nicht wie ich dort sitzen, um sich überhaupt erstmals mit dem Thema Sounddesign intensiver zu beschäftigen (nachdem ich das letzte Mal die Tonstufen auf dem Gymnasium auswendig konnte), sondern wirklich sich primär eine Softwareschulung erkauft haben. Weswegen ich umso weniger verstehe, warum sie nicht auf die Barrikaden gehen, weil bei Cimdata nicht die neueste Programmversion eingesetzt wird sondern lieber weiterhin eine, die deutliche Bugs bereits in den simpleren Arbeitsaufgaben (nach meinem laienhaften Verständnis) aufweist.
Zum Beispiel die Weigerung in der Software selber gemergte Files weiter ordnungsgemäß zu bearbeiten. Das erschließt sich mir als Softwareuserin nicht, als zusätzlich auch noch Anfängerin in der Thematik Soundsegment umso weniger. Das in der Kombination, dass ich eben noch nicht schnell schneiden kann, macht es mir gerade nicht leicht: Panik! Wo ist mein Handtuch?
Ürgs, also im Grunde eine Software, die ich wirklich zu Hause wenigstens in einer uralten Version auf dem alten Rechner bräuchte, um das Wochenende zu üben, üben, üben. Wenigstens das Schneiden. Sonst habe ich Sorge, ich komme nicht mehr mit. Ich kann dabei nicht mal sagen, ich verstünde nicht, was mir der Dozent erklärt – das ist an sich im Vorgehen nachvollziehbar (solange wenn er da vorne locker flockig flink über die Tastatur schwebt und ich es ihm nicht gleich tun muss.) Mir ist nur nicht klar, wann ich z. B. besser die Musik dem Tempo von Logic angleiche und wann wiederum das Zeitraster von Logic der Musik – und warum überhaupt … denn gestern war ohne die Tempomodi die Welt noch so schön. Wobei mir natürlich klar ist, Tempo in der Musikproduktion ist enorm wichtig. Mal schnell noch an zwei Tagen Musik studieren … wieder bedauere ich einmal mehr, dass meine Mum meine frühkindliche Drumsleidenschaft nicht weiter gefördert hatte.
Ürg, ürgs – wenn da nicht der reizende Tischnachbar wäre, der Produzent ist und mir meine vielen (dummen) Fragen gerne und geduldig beantwortet, mich nebenbei liebevoll in Grund und Boden demotiviert, während er lässig mit den Spuren jongliert und immer drei Stunden vor allen anderen fertig ist mit brillianten Files – um mir dann wenigstens später zu bestätigen, dass dieses und jenes offensichtlich wirklich nicht so geht, wie ich es gerne hätte und woran ich seit einer Stunde verzweifle. Nicht weil ich nur zu doof bin, einfach weil Logic es völlig unlogischer Weise nicht auf die Reihe kriegen möchte. Apropos Logic: die Software müsste wirklich mal ordentlich enstaubt werden, kreuz und quer angelegt, neue Funktionen irgendwo in die Menüs hingeschmissen, wo Logik die Ecke seit Jahrzehnten nicht mehr entstaubt hat. Und die Namensgebung der Funktionen zum Teil, deutlich altbackener als meine Brotkrümel hinter dem Küchenschrank. Selten so etwas Unlogisches in der Mac-Welt getroffen.
Ürg, ürgs, Ürgs – natürlich fußt vorangegangene Produktkritik auf meinen Frust wegen meiner eigenen Unfähigkeit. Da hilft es mir auch gerade nicht, mir zu sagen, ich bin ja da um es zu lernen. Denn wenn ich das könnte, müsste ich da nicht sitzen oder? Mir hilft es auch nichts, dass ich irgendwann vielleicht mit Logic befreundet sein werde, frühestens in einem halben Jahr mit etwas Praxis – wir werden uns dann aber immer noch siezen – denn das Projekt muss ich ja in drei Wochen wieder abgeben.
Das Einzige, was mich heute etwas geringfügig im Ny-Bereich aufbaute, war ein Telefonat mit dem besten Freund der Welt, der mir erklärte, er hätte Logic auch nicht mehr. Er hätte die alte Version mal gehabt, sie aber wieder verkauft, weil er mit ihr nicht klar kam. Der Mann, der mit allem klar kommt und sich komplette Software-Manuals grundsätzlich in nur einer Nacht zuführt, erklärt Logic für sich als nicht zuständig – als Musiker. Dann kann ich ja jetzt aufhören zu heulen. Dummerweise hatte er während des Telefonats Besuch und ich konnte mich nicht in voller Breite und Gänze bei ihm ausheulen. Deswegen müsst Ihr jetzt hier … Therapeuten spielen.
Irgendjemand eine gute Literaturempfehlung zum Thema Musik/Sound-Grundlagen für Dummies? Transzendentale Gehirnerweiterungen zum Thema wären auch willkommen und akzeptiert. Let it flow!
Ich wünschte nur, ich könnte nächste Woche über dieses Posting wieder lachen …
Als Einführung z. B.:
AntwortenLöschenHannes Raffaseder: Audiodesign
http://www.amazon.de/Audiodesign-Hannes-Raffaseder/dp/3446218289/ref=pd_sbs_b?ie=UTF8&qid=1209061883&sr=1-1
Danach z. B.:
Thomas Görne: Tontechnik
http://www.amazon.de/Tontechnik-Thomas-Görne/dp/3446401989/ref=pd_sbs_b?ie=UTF8&qid=1209061883&sr=1-1
Stefan Weinzierl: Handbuch der Audiotechnik
http://www.amazon.de/Handbuch-Audiotechnik-Stefan-Weinzierl/dp/3540343008/ref=pd_sbs_b?ie=UTF8&qid=1209061883&sr=1-1
Ansonsten ist das mit Tontechnik wie mit dem Schwimmen: Man kann viel darüber lesen. Üben bringt aber mehr. Nur nicht entmutigen lassen!
P.S.: Ein häufig beobachteter Anfängerfehler: sich auf die optische Anzeige zu verlassen. Die ist aber nur ein Hilfsmittel. Was zählt, ist das Ohr. Viel Spaß!
Haste mal versucht den Krempel in einer alten Version bei ebay zu ersteigern?
AntwortenLöschenFolgende Version hab ich dort für unter 10 Ois Anfangspreis geshen:
Apple Logic Pro 7.2 + Buch Logic 7
Halte durch. Du mußt ja nicht Sounddesigner werden, nur damit klarkommen.
Gruß von bel.
Tja, außer "Kopf hoch und üben" kann ich leider auch nichts gescheites beitragen. Ich habe kein Geld für Logic und tüftele in bescheidenem Maße mit Apples Kinderprogramm Garage Band, was mir langsam auch Spaß zu machen beginnt. Ein kurzes Intermezzo mit Cubase LE, dessen CD einem Audio Interface beilag, trieb mich schnell wieder in die Arme von Garageband zurück. Für meine Zwecke reicht das vollkommen, wenn ich nur ma darüber nachdenke, was man heute als Musiker mit Bordmitteln für semiprofessionelle Dinge hinkriegt, für die man vor 20 Jahren ein Vermögen in einen Tag im Tonstudio investiert hat! Aber natürlich ist GarageBand keine ernst zu nehmende Alternative für echte Profis.
AntwortenLöschenDer Tip, auf die Ohren zu hören statt sich auf die optischen Anzeigen zu verlassen, kann ich aber auch nur unterschreiben!
@anonym
AntwortenLöschenVielen Dank. Zumindest Buch 1 klingt genau danach wonach ich suche!
Mir ist natürlich klar, dass ich einfach rumdaddeln muss – und es vermutlich den anderen Profis am Anfang auch nicht anders ging.
Ich glaube, ich habe nur gestern realisiert, dass ich mich als Nichtmathematikern mal eben für einen 3D-Animationskurs angemeldet habe, sinngemäß. Was ich natürlich nie machen würde.
Aber es macht trotz allem auch Spaß. Produktionsprozesse haben schon was für sich. Auf die Anzeige würde ich nie gucken – bin visuell eh noch leicht überfordert … ,-)
@bel
Wäre eine Idee ist aber zur Zeit auch nicht drinnen. Doch ich will Sounddesignerin werden – jetzt erst Recht! ,-) Die Dinge sind am Rollen …
(Habe schon wieder Deine Telefonummer verbuddelt … ,-( )
@kiki
Mit Garage Band anzufangen ist auch nicht verkehrt. Ich meine, meine Ursprungsidee für den Kurs war es ja mal ein paar Interviews zu schneiden, vielleicht Podcasts besser machen zu können – insofern ist das hier jetzt die Megasause. Gut, aber ich habe wenigstens den Willen, dass da bei mir nicht Perlen vor die Säue geworfen werden. Schlimmstenfalls kann ich dann wenigstens als rüstige Alte in 30 Jahren endlich den Musikantenstadl aufmischen. Und je weniger ich am Anfang kapiere, um so mehr Fehler mache ich und aus denen habe ich schon immer am besten gelernt.
Ich bin heute schon deutlich mehr motivierter als gestern ,-)
Interviews? Dazu fällt mir eine nette Übung ein: In Deutschland gab 's doch mal diesen Politiker aus Bayern mit den Schachtelsätzen und den vielen Ähs. Den gibt es bestimmt irgendwo auf youtube. Den Sound von da ins System laden und die Ähs rausschneiden (speichern, werden noch gebraucht). Aus dem Rest einen Rap mixen und zuerst die Ähs als Refrain benutzen. In der zweiten Variante einen Hintergrundchor aus den Ähs basteln und zumischen. Beides gibt auch bei Anfängern sehr schöne Resultate.
AntwortenLöschenOh, und keine Spitze gegen den Herrn beabsichtigt! Ich habe nicht die leiseste Idee, wie er als Politiker war. Für Schnittübungen hat er aber sehr viel getan.
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