2008-02-21

Neulich stehe

ich mit Herrn Exit auf dem U-Bahnhof Paracelsus Bad und wir erfreuen uns an den stilvollen Lichtelementen. Er (im hohen Norden Berlins öfter unterwegs als ich und sowieso in jedem BVG-Forum der Welt zu Hause) erläutert mir die internen Informationen: «Sie hätten auch gerade die Glühbirnen alle komplett ausgetauscht!» Ich gucke, denke bei mir es könnte sich hierbei um ein Umschwenken auf energiesparende Lichtmittel gehandelt haben und befinde dann zynisch laut: «Klar, sie haben's heller gemacht, damit die Ausleuchtung für die Überwachungskameras stimmt.»

Das sollte lustig klingen. Ist es aber nicht. Ganz im Gegenteil, es ist traurig und erschreckend, was für ein subversiver Mist sich zunehmend in unseren Hirnen festsetzt.

Und ich – als eine solche, die nun wirklich harmlos ist und nichts zu verbergen hat – dennoch aber nicht möchte, dass man mich ständig filmt, ausleuchtet, mir hinterher schnüffelt, in meiner Post oder meinen digitalen Unterlagen herumwühlt, finde nun allen Ernstes Gefallen am Gegenrüsten mit dem Hintergedanken mich vor dem Staat selber schützen zu müssen. Was gelinde gesagt etwas von einem Albtraum hat.

Es ist dieses tägliche immer ein Stückchen Abhandenkommen meiner persönlichen Freiheit, das mich heute zu der Entscheidung bringen würde, keine Kinder in diese Welt setzen zu wollen. Ich finde den Gedanken unterträglich, dass all diese Würmer, die heute das Licht der Welt erblicken bereits stigmatisiert sind: als dienjenigen vor denen sie selber geschützt werden sollen.

Was für ein Irrsinn da draußen!

Link zu Oberwelt via blogsurdum)

2 Kommentare:

  1. der gemeine durchschnittsbürger wird im laufe eines tages über 300 mal geknipst und aufgenommen - da in klein-hintertupfing das wttrüsten noch nicht ganz so schlimm ist, kann man sich die anzahl in berlin vorstellen - über 95% dieser kameras sind übrigens nicht(!) staatlich und die flächendeckende überwachung bringt einen rückgang der kriminalität um genau 0(!) Prozent…

    hm - früher hat man mercedessterne abgebrochen - ich finde die jugend von heute könnte sich da andere ziele suchen…

    AntwortenLöschen
  2. Gerade deshalb trotzdem Kinder bekommen! Wer sonst soll denn das Gegengewicht in Zukunft bilden?
    Nicht den Doofen oder Paranoiden das Feld ueberlassen!

    AntwortenLöschen

Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!