also noch mal zum Nachspielen, da findet weltweit ein Konzertmarathon statt. Plugged (britzel britzel) und mit viel Lichtshow (britzel britzel). Ganz viele Menschen tanzen energetisch nach lustiger Mukke. Zwischendurch stehen immer ein paar seriöse Figuren auf der Bühne und lesen schüchtern nur sie selbst betroffen machende Mitteilungen von ihren Zetteln ab. Die Zuschauer vor Ort oder vor dem TV-Gerät (britzel britzel) sollen sich zu ihrem eigenen Statement hinsichtlich ihren kleinen persönlichen Kampfes per SMS vor Ort zu Stichworten wie „Auto“ (z.B. wenn sie schon einmal über eine Fahrgemeinschaft nachgedacht haben!) melden (britzel britzel / kost kost) und vielleicht wird dann für eine Sekunde ihr Name auf der Dioden-Tafel hinter der Bühne (britzel britzel) eingespielt. Der Informationsgehalt an sinnvollen Maßnahmen, um das Voranschreiten eines Klimawandels zu stoppen scheint in den Momenten, die ich diesem Event via TV (britzel britzel) lauschen durfte, faktisch gegen Null zu gehen. Banale Kommentare seitens der Künstler.
Was genau war das eigentlich? 'Ne weltweit von Musikfans finanzierte Werbeveranstaltung für Al Gore's kommende Kandidatur zu irgendwas? Und wieso muss für eine Stiftung für den Klimaschutz Geld „gesammelt“ werden, wenn Klimaschutz doch gar nichts kosten muss, weil er bei einem selbst beginnt? Z.B. nämlich mal nicht sinnlose Scheiße simmsen und dafür das Handy erst wieder nach zehn Tagen an die Ladestation hängen anstatt schon nach fünf? Und warum zappelt mir eine Madonna zu diesem Thema motivierend vor der Nase rum (ihr Auftritt als Künstlerin in allen Ehren, Respekt Madame), wenn ich weiß, dass sie am nächsten Montag wieder im dicken Audi zur Gym fährt? Und das Event dazu missbraucht, mal eben ihren neuen Song 150 Millionen Menschen vorzugstellen …
Sorry, Mr. Gore, das war im Sinne der Sache irgendwie ziemlich großer Mist. Haben Sie mal die Zahlen des Stromverbrauches? Bezinverbrauch? Kerosinverbrauch?
ganz meine meinung. bequemes weltretten mit wohlfühlfaktor geht eben einfach nicht.
AntwortenLöschenMir ging das Ganze auch weniger ans Herz, als den Konzertbesuchern, die hinterher "megacool die ganze Welt gemeinsam Riesenaktion zusammenstehen" in die Mikrofone blablaten. Starkstrom, Privatjets, Tonnen von Einwegmüll.
AntwortenLöschenWas Gore betrifft, geht es ihm sicherlich nicht mehr um eine Kandidatur. Neben der Weltrettung befasst er sich glaubwürdig mit der Frage, wieso die Demokratie in den USA so kläglich versagt.
(In zweieinhalb Wochen in Chicago?! Immer fest dran glauben :-))
Vollkommen satirisch waren ja die Werbepausen:
AntwortenLöschenSende "Haus" an 1234, wenn du Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzt.
Oder so.
Zufällig gesehen: In einer MTV-sendung "Pimp my car" oder so ähnlich, hat der glückliche Autobesitzer einen Riesen-Dieselmotor und eine Ration Biodiesel bekommen.
Das nennt man wohl "Umdenken". So weiter machen wie bisher, aber grüne Farbe überall draufpinseln.
@anne
AntwortenLöschenNee, vor allem nicht, wenn dann am Veranstaltungsort die Pepsi in Pappbechern ausgeschenkt wird ;-(
@nachtschwester
Ich überlege den ganzen Tag von welchem der aktiv teilgenommenen Promis man tatsächlich ökologisches Engagement im Vorfeld zur Kenntnis nehmen durfte? Ich komme immer „nur“ auf Cameron Diaz …
Klar Gore steht erstmal nicht mehr zur Präsidentschaftskandidatur, jedenfalls nicht dieses Mal – aber warten wir das noch ab. Ich finde auch gut, was er macht, nur das was da gestern wie abgelaufen ist, hätte deutlicher und konstruktiver für die Sache ablaufen müssen. Wenn sie alleine den Tag genutzt hätten, um mal dafür zu sorgen einen Tag festzulegen an dem die Rechner und sonstige elektronische Geräte außer Kühlschrank privat ausbleiben, meinethalben auch mal Handys nicht zu nutzen – das wäre vielleicht eine Aktion gewesen, um auch der Wirtschaft gegenüber ein „echtes“ Zeichen zu setzen. Aber neee …
Das mit Chicago wäre doch grandios! Wäre ich sehr sehr gerne dabei, um das Biz von der anderen Seite zu erleben. Ich drücke uns die Daumen!
@anonym
Die Werbepause waren das Nonplusultra. Da merkt man auch sofort, was Sender so im Kopf haben …
@rob
«Singen gegen Blödheit» wird aufgrund der Erfahrung auch nichts bringen (bei der Show wäre ich aber ;-) ). Aber mir sind per se solche Veranstaltungen lieber, wenn Musik gegen etwas genutzt wird. Musik «für» etwas kann sowieso nicht klappen.
Ich hab nix davon gesehen. Es war kaum die Musik dabei, die ich gern gesehen hätte, ich weiß nicht mal, ob und wo man es hätte sehen können im Fernsehen. Ich hätte es eh nicht sehen können, glaube ich. Und ich weiß auch nie, wie ich solche Ereignisse finden soll - ich schwanke immer zwischen "dat Janze strotzt vor Doppelmoral und die Künstler suhlen sich selbstgefällig in ihrer politischen Korrektheit" oder "besser so Aufmerksamkeit erregen und oberflächlich-poppig sensibilisieren als gar nicht".
AntwortenLöschen@ole
AntwortenLöschenDas Ganze gab es auf n-tv. Dem Sender, der für Musikunterhaltung per se steht. Ausschnitte später auf Pro Sieben. Ich kann komischerweise nicht einmal sagen, die Künstler hätte sich selbstgefällig in politischer Korrektness gesuhlt. Das war mein Hauptproblem von dem, was ich gesehen habe: sie taten nicht einmal das ernsthaft …