2007-01-17

Das ist also der kurze Weg.

– Am 18.11.2006 die Heizkostennachzahlung und Mieterhöhung erhalten.
– Am 30.11.2006 den Termin bei der beauftragten Agentur gehabt, Antrag und Unterlagen abgegeben.
– Am 2.1.2007 mit der Hausverwaltung telefoniert und gebeten die Summe für die Nachzahlung noch nicht abzubuchen, weil es eben nicht da ist. Habe mich dadurch zwangsweise als arbeitssuchend beim Vermieter outen müssen, das konnte ich bisher gut vermeiden. Schade. (Und ganz ehrlich, dieser nicht bewillte Antrag vor Weihnachten und Silvester lag mir auf der Seele)
– Letzte Woche per E-Mail angefragt, warum so ein Antrag sechs Wochen dauern muß, das die Vorauslage der Mieterhöhung bei der übrigbleibenden Summe ziemlich weh tut. Keine Antwort. Naja, E-Mails sind ja auch keine Kommunikationsmittel.
– Montag beim netten Fallmanager gewesen über dies und jenes gesprochen, die Sache vorgetragen, er macht 'ne Kopie, 'nen kleinen Zettel auf dem steht von ihm geschrieben „Eilt!"
– Geld heute auf dem Konto eingegangen.

Weniger schön, dass er mir androhte, ich würde sehr wahrscheinlich jetzt den Bescheid bekommen, meine Wohnung sei zu teuer. Dabei ist meine Wohnung mitnichten teuer. Sie liegt in der Kaltmiete für eine zwei Zimmerwohnung genau im Rahmen und damit weit unter der Kaltmiete von den meisten 1-Zimmerwohnungen in der Stadt. Wo immer ich hinhöre, meine Wohnung ist die billigste im Vergleich – dafür liegt sie auch in einer der fieseren Ecken. Die aktuelle Kostenexplosion ist ausschließlich auf die enorme Steigung der Energiekosten zurückzuführen, unter denen ja nun jeder deutschlandweit zu knapsen hat. Mein Verbrauch ist nachweislich geringer als in den früheren Jahren (und das obwohl ich häufiger zu Hause bin). Der Fallmanager meint, wenn ich das Schreiben bekäme, sollte ich zu ihm kommen, wir würden uns dann unterhalten, wie man Kosten sparen könne. Ich habe an den veralteten Badwasserinstallationen bereits Wasserstophilfsmittel eigenhändig installiert. Ich heize im Vergleich zu Vorjahren deutlich weniger, weil das Radfahren im Winter und kalt duschen mich weniger verfroren gemacht hat. Nur ist die Heizungsanlage eben auch eine alte, die Fenster ebenfalls. Die angekündigte Modernisierung lässt seit sechs Jahren auf sich warten. Für mich zum Glück, denn sonst müsste ich in der jetzigen Situation tatsächlich ausziehen.

Wollen die jetzt allen Ernstes alle Agenturkunden dazu bringen aus ihren Wohnungen zu ziehen, weil die Welt da draußen verrückt spielt und willkürlich an den Preisen der Energiekosten dreht? Die andere Alternative ist ja bekanntlich die, den Kunden zu sagen, wir zahlen bis hierhin (die Mietkonditionen im sozialen Bereich sind seit Jahren nicht der tatsächlichen Preissteigerung angepasst worden), den Rest müsst ihr eben von den € 345,– berappen, wenn Ihr nicht umziehen wollt. So macht man Leute natürlich auch mürbe.

5 Kommentare:

  1. verrückt daran ist, dass sie den umzug bezahlen und auch die kaution auslegen. wenn man das geld mal auf die monate umlegen würde (meistens sind es ja keine grossen beträge) könnten die leute noch ein, zwei jahre dort leben bleiben, wo sie denn auch sind.

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  2. ach ja: ich drücke dir ganz feste die daumen, dass dir das nicht passiert!

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  3. Oh ja, das kenn ich auch noch. Meine Wohnung war auch immer unangemessen teuer. Und noch dazu drei Quadratmeter zu groß. Und mit jedem Bewilligungsbescheid gab es weniger Geld.

    Und ich drück Dir auch die Daumen, dass das alles gut ausgeht! Aber das weißte ja, woll? ;-)

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  4. Wollen die jetzt allen Ernstes alle Agenturkunden dazu bringen aus ihren Wohnungen zu ziehen ...?

    Ja, das wollen Sie.
    du sollst sozusagen mit der eine Hand Bewerbungen schreiben, EEj machen, Wohnung, Job, etc. suchen und mit der anderen Getränke servieren... so stellt sich das auch der nette FM vor. Und umziehen sollen wir nicht wegen der Energiekosten, sondern weil ähnlich wie in den 70ern hier mal wieder eine große Vertreibungswelle anrollt. Schließlich ist Berlin eine der wenigen europäischen Großstädte in der die Armen noch mitten in der Stadt wohnen. Iiii! Bäh!

    Deswegen ein paar Tips:

    1. Sofort nach dem der Bescheid kommt, die Wohnung sei zu teuer: WIDERSPRUCH.

    2. Sich bald mit der Kampagne gegen Zwangsumzüge in Berlin in Verbindung setzen, beraten lassen, was man noch machen kann.

    3. Sich schon mal nen Anwalt ausgucken. Auf der Homepage der hartzkampagne.de sind ein paar engagierte Anwälte aufgelistet.

    Mehr Infos zur Durchführungsverordnung Wohnen (jo das heißt so) des Senats von Berlin an die JobCenter gibt es bei tacheles-sozialhilfe.de. Das Forum kennst du ja schon als nicht gerade von Humor durchtränkt,;-) aber du solltest u.a. nach den kürzlichen Beiträgen von klaus234 suchen, der macht das auch grad mit.
    Gruß bel aus Krüzübürü;-)

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  5. @zoee
    Das super Verrückte daran wäre, dass ich mit meinem Bett und meiner über 20 Jahre alten Küche nicht umzuziehen brauche, weil die Sachen eh jetzt schon am aufgeben sind.

    @Mädels
    Danke, das mit dem Daumendrücken hat genau nicht geklappt. Der Brief war heute in der Post.

    @bel
    Danke für die Tipps, die kommen in dem Frust genau richtig! Der voläufige Widerspruch geht morgen raus.

    Ich möchte kotzen!

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