Ich bin eingeladen. Dazu werde ich mich heute in den bösen Nordens Berlin aufmachen müssen: in den WW, den wilden Wedding. Der Wedding (ausschließlich von Immobilienhaien liebevoll „Berlins neue Mitte“ genannt} ist ja das viel schlimmere Übel Berlins. Das wissen nur alle nicht, die immer noch glauben, der böse Berliner Bär würde in Kreuzberg und im angrenzenden Neukölln steppen. Alles quatsch! Wir hier, die Bewohner der südlichen Mitte Berlins, sind viel harmloser als die in der nördlichen Mitte Berlins. Und so kommt es, dass ich schon seit Tagen in Vorbereitung auf den
Ghetto-Straßengang meine Messer schärfe, mein Kampfbuch noch einmal gelesen habe, mir viele versteckte Taschen in die Jacke genäht habe, überlege wie ich den Pfeffer in das Haarspray bekomme und ich den Lauf meiner Wasserspritzpumpgun kurzerhand abgesägt habe, damit sie ins Damenhandtäschchen passen wird. Und auch sonst freue ich mich sehr auf den aufregenden Ausflug in die dunkle Szene der Stadt.
Heute reise ich zu
Herrn Exit, einem der Verursacher vom Hautpstadtblog und werde mich davon überzeugen, dass sein
Herd auch wirklich geputzt ist, er die Möbel in der frisch bezogenen Wohnung in meinem Sinne wohlfeil platziert hat und er es mit der Weihnachtsdekoration auch wirklich so ernst meint, wie es die
Frau Indica hier beschrieben hat, Ein klein wenig Sorge bereitet mir, dass des Herrn Exit eigenes Blog wohl deutschlandweit mit der höchsten
Goldfisch- Kampfischmortalitätsrate aufwartet, die mir je begegnet ist. Daher weigere ich mich auch an einem möglichen Steinbeisser-Spießwettbewerb teilzunehmen, bin aber für ein mitverursachtes Saté-Spießchen-Testessen jederzeit zu haben. Muss aber nochmals betonen, dass meine Saté-Spießchen gar nicht
„Brigitte“ mit Vornamen heißen, wie die freundliche Frau Indica behauptet hat.
Persönlich glaube ich in voller herzlicher Vorfreude, dass sich heute der Herr Exit mit der
Frau Indica ein öffentliches Versprechen geben werden – und das als Beweis ein metallener Ring mit Fischgravur von beiden an des anderen Finger gesteckt wird. Eine echte Blog-Verlobung womöglich. Frau Indica bringt auch extra dafür Prosecco aus Frankfurt/Oder mit, denn der ist in Berlin aus und Herr Exit weiß wohl nicht, dass wir in solchen Notfällen in Berlin auf Krim-Sekt vom Schwarzmarkt zurück greifen. Das alles ist spannend – und ich habe wie immer in solchen Fällen nichts anzuziehen!
Der Ausflug in den Weddinger Sozialpalast ist zu überleben, ich spreche da aus Erfahrung. Ich freue mich auf das Saté-Spießchen-Wettessen und darauf, Sie auch einmal persönlich kennen zu lernen.
AntwortenLöschenVon einer Blog-Verlobung wusste ich zwar noch nichts, aber im Netz ist ja alles möglich und überraschend. Hilfe, dafür hätte ich allerdings auch nichts anzuziehen. Denn ich bin ja rein privat im Prosecco-Notstandsgebiet und nicht im dienstlichen Repräsentationseinsatz.
Ach, Frau Indica… jetzt machen Sie wieder einen Rückzieher, dabei ist der Herr Exit doch so froher Erwartung…
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