2021-03-17

Ich bin maximal genervt …

… von dem Skandal-Getue um den aktuellen Impfstopp bei AstraZeneca. Können wir bitte alle wieder aus der „alles ist so schlimm”-Tragödienpose rauskriechen, das eigentlich Gute in dieser Sache sehen?

Ich bin froh und dankbar, dass europaweit Kontrollmechanismen funktionieren – und dass man sagt: „Hier häufen sich Vorfälle direkt unter Gabe eines sehr neuen Impfstoffes, die verdeutlichen, dass die Gesundheit einiger Menschen eingeschränkt wird bzw. komplett beendet wird, wir müssen uns das zuerst genau angucken.” Das hierzulande medial inszenierte Impfdesaster wird es übrigens dabei gar nicht geben!

Sehr wahrscheinlich wird am Donnerstag die European Medicines Agency (EMA) klar befinden, dass AstraZeneca gut wirkt, dass das gesundheitlche Risiko denkbar gering ist für die allermeisten Menschen, die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen werden angepasst werden – und es wird höchstwahrscheinlich die Empfehlung geben, dass Personen (hier dürfte es sich um Frauen jüngeren Alters handeln) ggfs. mit einem anderen Impfstoff bevorzugt geimpft werden sollten.

Sehr wahrscheinlich wird in den meisten EU-Ländern ab Donnerstag wieder normal geimpft werden. In Deutschland vielleicht erst ab Montag, weil man den Impfgipfel am Freitag abwarten wird, auf dem die Empfehlungen festgeschrieben sind.

Wir werden also maximal eine Woche verloren haben. Ja, das ist doof, macht den Impfzentren enorm viel Arbeit – oder auch sogar keine unnötige Arbeit. Tatsächlich haben viele Kommunen die vergangenen Tage die Pause bei AstraZeneca überbrückt in dem sie die Zweitimpfungen von BioNtec Pfizer/Moderna freigegeben und verwendet habe. Auch völlig richtig, denn zumindest BioNtec hat die nächste größere Lieferung früher in Aussicht gestellt als geplant. So werden auch die Termin der Zweitimpfungen eingehalten werden können

Kontrollmechanismen müssen funktionieren, sie haben hier funktioniert, das ist ein extrem gutes Zeichen. Und ich bin mir sehr sicher, dass das angebliche Chaos sich in der Realität nicht finden wird.

Wie so etwas ablaufen würde, wäre ein neobliberaler Christian Linder mit unserem Gesundheitsmanagment betraut, konnte man die letzten Tage zur Kenntnis nehmen. Dem sind an Thrombosen versterbende junge Frauen (oder falls sie Hirnvenenthrombosen überleben) ein Leben lang schwerst behinderte Frauen sehr egal. Jens Spahn, Ankündigungsminster par exzellence, hat hier richtig und sauber reagiert. Man kann ihm viel vorwerfen aber ihm gerade jetzt den Vorwurf machen, dass er sich an die Regeln hält, die zum Schutz der Gesundheit von uns Bürgern installiert wurden, ist schlicht falsch. Es sind gute und funktionierende Regeln. Und ich bin froh, dass er hier im vorgegebenen Rahmen agiert.

Das Virus interessiert sowieso nicht, was wir mit unserer Bürokratie anstellen. Je klüger und genauer wir uns weiterhin kontaktarm und mit Masken, Abständen und Hygieneeinhaltung schützen, umso besser für uns – das alles weiterhin zu beachten, davon entbindet uns die Impfung sowieso nicht!

Der für mich viel größere Skandal sind zu früh geöffnete Schulen und Kindergärten, wir werfen unsere Kinder den Mutationen zum Fraß vor – bevor sie geimpft werden können. Das ist schlimm! Und in dem Bereich funktionieren Kontrollmechanismen leider überhaupt nicht mehr.

Und bitte: Nicht jeder von dem Medien im Zusammenhang mit Corona herbei geschriebener Skandal, ist auch wirklich ein Skandal.

2021-01-14

FFP2-Masken wiederaufbereiten?

Ich glaube an Masken in der Corona-Pandemie von Anfang an, lange bevor es auch die hiesige Regierung begriffen hatte. Ich habe schon immer in der Berliner U-Bahn neidisch auf Menschen aus Asien geguckt, die lange vor Corona das Selbstbewusstsein hatten in der U-Bahn medizinische Masken zu tragen, weil deren Lebenskultur ihnen vorgibt bei einem Infekt selbstständig und klug die Umwelt zu schützen.

Ich war nie sonderlich glücklich mit den selbstgenähten Masken, wenngleich sie natürlich in der Zeit des akuten Mangels hervorragende und einzig richtige Zwischenlösungen waren. Aber in dem Moment in dem es hier wieder medizinische Masken zu kaufen gab, habe ich mir sofort ein 50er Pack gekauft (und ja, Menschen in meiner Lebenslage sparen sich die schon hart ab). Ich bin in dem Punkt echtes gläubiges Medizinprodukteindustriegirl.

Seit es wieder FFP-2 Masken zu kaufen gab, habe ich mir im Monat vier Stück gekauft, die ich immer im öffentlichen Nah- und Fernverkehr getragen habe. Da gab es für mich immer die Devise kurzfristig auch zu wechseln, damit ich mit einer FFP-2 Maske pro Woche klar komme (allerdings bin auch nicht oft mit den Öffentlichen unterwegs. Im Schnitt zwei Mal die Woche zur Physio hin- und zurück ca. 15 Minuten Aufenthalt im Zug. Ab und zu am Wochenende zum Wandern eine Tour hin- und zurück, dann etwas länger. Letzes Jahr bin ich meist mit dem Rad gefahren.) Ich hatte gehofft, dass ich so – solange die Maske nicht durchfeuchtet – halbwegs klar komme mit einer Maske in der Woche. Die Reglementierung resultiert bei mir alleine aus finanziellen Gründen.

Zum Thema durchfeuchten: Wir haben jetzt Winter, die Luftfeuchtigkeit ist extrem groß. Gerade wenn man Masken draußen trägt, feuchten sie deutlich schneller durch – nämlich von innen und von außen. Irgendjemand wollte mir neulich glaubhaft macht, bei dieser Person sei das nicht so. Doch, ist so! Das ist Gesetz des Wetters. Wir haben zur Zeit Luftfeuchtigkeitswerte knapp unter der 100 %-Grenze, heute z. B. in Berlin 89 %. Wenn wir Masken draußen auf dem Balkon lagern, sind die feucht ohne dass die jemals einen Träger gesehen hätten. Feuchte Filter schützen schlechter bis gar nicht mehr. Also: Im Winter Masken öfter wechseln, waschen, austauschen. Es ist jetzt klüger z. B. im öffentlichen Nahverkehr für den Hin- und Rückweg zwei unterschiedliche Masken zu tragen.

Ich weiß, wie man Masken behandelt, dass man sie auf- und absetzt in dem man möglichst nur die Bänder berührt, allenfalls einmal kurz das Metallband an der Nase feststellt. Alles um mögliche Kontamination zu vermeiden. Ich weiß, dass Masken nur funktionieren, wenn sie ganz eng im Gesicht anliegen, bestenfalls also Spuren im Gesicht hinterlassen. Luftlöcher an den Seiten sind Bullshit, die entstehen vor allem, wenn man die Bänder kreuzt. Man versagt sich damit den Schutz der Maske für sich selbst. Sollte man sehr genau darüber nachdenken, was einem lieb ist. (Ich bin da lieber extremer Egoist.)

Ich bin auch der Meinung, selbst wenn man das Tragen der Masken doof findet und allenfalls bockig trägt, was gerade bei Erwachsenen für mich etwas deplaziert wirkt (meine Bockphase hatte ich mit drei Jahren, dann in der Pubertät, soziale Evolution – man muss sich im Bewusstsein neu eingrooven), muss man schon echt extrem sehr bekloppt sein, wenn man die Vorgaben des Infektionsschutzgesetztes zwar widerwillig einhält, man dann aber nicht wenigstens auch die Chance zum Eigenschutz nutzt.

Erfahrungen mit Stoffmasken hatte ich tatsächlich vorrangig mit Masken, die auf der IFA verteilt wurden. Der Sponsor gfu hatte am Eingang fantastische mehrlagige Stoffmasken verteilt mit regulierbaren Ohrbändern, hinter denen ich mich sehr sicher fühle. Und die ich wirklich gerne trage vor allem, wenn ich sie im Draußen trage. (Ich trug immer schon Masken auch auf der Straße sobald mein „ist mir zu voll”-Level anschlug. Seit Kenntnisnahme von B.1.1.7 sowieso.) Die finde ich super, auch die Personen, denen ich welche abgegeben hatte. Von dieser Maske hätte ich wahnsinnig gerne mehr. Es ist Liebe.

Andere Masken, die ich auf der IFA an Ständen eingesammelt hatte, traue ich nicht wirklich über den Weg. Schade um den Stoff. Tatsächlich finde ich die Maske als Merchandisingprodukt ziemlich großartig, finde aber auch, dann sollte man gute Masken einkaufen, keinen Pseudoschutz.

Ich trage Masken übrigens auch auf dem Rad oder in der Physio beim Gerätsport bzw bei der manuellen Therapie (schon aus Fairness dem Therapeuten gegenüber, dass in dieser Physiotherapie Patienten nicht ausdrücklich dazu angehalten werden, ärgert mich sehr). Das funktioniert super, ich kann mich nicht beschweren bei körperlicher Anstrengung unter der Maske. Ja, wenn man richtig außer Atem gerät (weil man die U-Bahntreppe hochsprintet, um den Zug zu bekommen), sind sie nicht toll – ich kenne diese Atemnot, sie ist nicht funky. Aber solange man Sport betreibt, der nicht hart an der Kondition kratzt, kann ich persönlich Masken sehr gut tragen. Am Anfang war es in der Physio an den Geräten eine Umgewöhnung. Jetzt im Winter geht es deutlich besser. Es gibt nur ein Gerät, bei dem ich sie gerne (bin ich alleine im Raum bei geschlossener Tür mit Fenster auf, was der normale Zustand dort ist) für die Übung runterziehe.

Ja, ich würde gerne den Sport sehr viel lieber ohne Maske machen. Aber ist nun mal nicht und ich kann für mich im Grunde nicht klagen und die vielen Klagen von anderen insofern nicht wirklich nachvollziehen. Insbesondere nicht, weil ich an den Benefit von Masken unbedingt glaube. Mittlerweile sehe ich immer öfter Jogger, die mit Maske joggen. Ich glaube auch das geht sehr gut, man muss sich halt daran gewöhnen. Und der Abneigung zu ihr im Kopf die Tür weisen. Lustigerweise kann die Maske beim Sport tatsächlich die Kondition steigernd wirken. Es gibt mit der Intervall Hypoxie Hyperoxie Therapie tatsächlich eine anerkannte Therapieform (aus der Astronautenforschung), die mit reduzierter Sauerstoffzufuhr genau das tut bzw. Kondition erhält. Tatsächlich haben wir gerade die Möglichkeit unsere Kondition zu steigern – ohne Sport nur mit dem Tagen einer Maske. Ich finde das extrem cool!

Im Zuge von B.1.1.7 wird – Bayern macht es vor – auf die zunehmende Nutzung von FFP2 oder FFP3-Masken gesetzt. Das finde ich sehr gut, finde aber auch, dass es die Aufgabe dieser Bundesregierung ist alle Bürger in diesem Land mit solchen Masken kostenlos und ausreichend auszustatten. Wer das von den Bürgern verlangt, muss liefern. Aus meiner Sicht das Mindeste in einem Sozialstaat. Hier hätte, seit Masken wieder lieferbar sind, deutlich größere Fürsorge für alle Bürger Deutschlands betrieben werden müssen.

Die Tatsache, dass von der aktuellen Bundesregierung zu keiner Zeit überhaupt diskutiert wurde, dass man insbesondere den Menschen in Grundsicherung bzw. ALG II-Bezug professionelle Masken kostenlos zur Verfügung stellt, alternativ den Regelsatz um diese neuen Kosten ausreichend angleicht bzw. mit Einmalzahlungen kompensiert, wird höchstwahrscheinlich dafür sorgen, dass Menschen in Armut in diesem Jahr bei den Bundestagswahlen CDU, CSU (in Bayern) und SPD eher kein Kreuz vermachen werden.

Gerade das Versagen der Sozialen Partei Deutschlands hierbei ist wirklich unglaublich aus meiner Sicht, immerhin hatte sogar ich (!) kurzfristig überlegt nach den neuen Wegen, die die Partei beschritten ist in jüngster Zeit ihr womöglich doch eine Chance wieder zu geben. Wie man es so doof verkacken (pardon my french) kann als „soziale” Regierungspartei, das verstehe wer will. Ich bin draußen.

Zur Zeit gehen Tipps um, wie man FFP2-Masken möglicherweise wieder selber aufbereiten kann, um sich gut zu schützen aber nicht allzu sehr zu verarmen. FFP2-Masken wurden niemals für den mehrfachen Gebrauch konzipiert, sie gelten als nicht recyclebar – anachvollziehbaren medizinischen Gründen. Ich sehe diese Tipps mit großem Misstrauen, wenngleich ich Verständnis für deren Existenz in der aktuellen Zeit habe. Nur komme ich auch beruflich aus einem medizinischen Umfeld und sehe solche Lösungen daher generell aus hygienischen Gründen (mit meinem KnowHow) als schwierig an. Sehe in einem der reichsten Länder dieser Erde auch nicht die Notwendigkeit. Diese besteht bei uns allenfalls aus dem politischen Versagen der regierende Parteien heraus, siehe oben.

Da wo Masken wirklich ein sehr knappes Gut sind auf der Welt, weil dort die Menschen viel viel ärmer sind, halte ich solche Tipps selbstverständlich für eine notwendige Lösung bzw. Möglichkeit den Maskenschutz halbwegs zu erhalten nach Gebrauch. Selbst ein schlechter Schutz ist zur Zeit sehr viel besser als gar kein Schutz! Nein, wohl ist mir nicht dabei – ich wünschte, wir alle, gerade die, die mehr Geld haben, würden hier mehr helfen (können).

Schlussendlich muss es aber jeder für sich selbst entscheiden. Wie bei mir wird oft der Geldbeutel eine gravierende Rolle dabei spielen. Daher im Folgenden zwei Linktipps bzw. Stimmen zur Wiederaufbereitung von FFP2-Masken.

Die FH Münster hat zum Thema Wiederverwendung von FFP2-Masken geforscht und die Ergebnisse extrem gut online aufbereitet.

Die Berliner Morgenpost hat hierzu zwei Menschen vom Fach, einen Infektologen und den Vorstandssprecher der Gesellschaft für Krankenhaushygiene zu Wort kommen lassen. Mindestens so lesenswert, wie der erste Link.

Ich habe mit diesen Tipps meine Probleme. Es geht bei den Masken doch um eines: Schlimmstenfalls sind die Dinger an der Außenfläche kontaminiert, weil ich Kontakt zu einer infizierten und ansteckenden Person hatte (oder mehreren), dann möchte ich die Masken nicht in meinem direkten Wohnumfeld aufbewahren. (Natürlich sollte man sie auch nicht in die Jackentasche stecken und dort immer wieder die nackten Hände im Winter parken. Übrigens bei mir die große Schwachstelle, gebe ich zu.) Und ich möchte ggfs. Masken mit Infektionsmaterial schon gar nicht in meinem Backofen haben. Ich finde das sehr gruselig aber wie gesagt, da bin ich beruflich geprägt: Alles, was infiziert sein könnte, gehört entsorgt oder aber mit den üblichen Hilfsmitteln (Desinfektion/Sterilisation) professionell behandelt. Und nein, mein Ofen ist kein Sterilisator.

Lange Rede, schützt Euch. Die Covid-Mutanten scheinen mir wirklich ätzend zu sein, das sind extrem ätzende kleine Mistviecher mit denen mit will man nicht an einem Tisch sitzen. Entscheidet Euch gut! Fakt ist: Masken sind unter den jetzigen Umständen noch viel relevanter als im sie es im letzten Jahr schon waren. Das muss uns allen klar sein. (Ist es auch den meisten Menschen, das sehr ich in Berlin und bin sehr dankbar dafür.)

Und: Wer Masken spenden kann, gute professionelle Masken, spendet sie (oder Geld), bitte! Kümmert Euch um die Leute in dem Punkt in Eurem Umfeld, bei denen es knapp ist. Das ist gelebte Solidarität. Das ist das Schöne in dieser schlimmen Zeit, der schöne Geist von uns Menschen!

Ich hoffe, wir kommen gut und gesund durch diese Zeit. Sie wird demnächst nämlich ein gutes Ende haben können.

2021-01-09

Bald, ganz bald …

… wirklich, der Frühling steht quasi schon beinahe vor der Tür!

2020-12-02

Es sind die Mütter …

Meine Cousine hatte mir im letzten Jahr ein Video geschickt von dem Moment in dem beide Kinder ihre Geschenke von mir auspacken. Das war entzückend, alle im Schlafanzug. Sie hatten die Bescherung vom 24. Dezember, da Kinder sich eh auch nur bewusst über eine begrenzte Menge Geschenke freuen können, auf den Morgen des 25. Dezember ausgeweitet.

Mein Großcousin, der Ältere, freute sich mit sieben Jahren wundervoll kindlich „Der Weihnachtsmann ist der tollste Typ überhaupt.”, was nicht heißen muss, dass er wirklich noch an ihn glaubt aber zumindest hat er noch seinen Spaß an der Geschichte.

Währenddessen wuselte sich mein Großcousinchen, die einige Wochen später ihren vierten Geburtstag erst feierte, ihre langen Haare aus dem Gesicht, guckte charmant klar zur Smartphone-Kamera und befand: „Das warst Du! Du warst bei creezy und hast das abgeholt.”

Sie ist, wie sie ist. Und sie ist generell sehr helle dabei. Sie hat einige Grundprinzipien dieser Gessellschaft sehr früh verstanden (was mir viel Mut macht, dass sie denen früh den Stinkefinger hoffentlich zeigen wird.) Grundprinzipien wie sie auch in meiner Familie früher klar prakiziert wurde, die man ein Stück weit übernimmt. Leider. Die im übrigen ganz oft zu Lasten einer einzelnen Person gehen: Der Mutter bzw. Großmutter.

Diesen Grundprinzipien, die Mareice Kaiser hier klar kritisch anspricht.

Wie wichtig ist es, Kindern heute andere Weihnacht vorzuleben. Eine Weihnacht in der alle Familienmitglieder gleichberechtig an den schönen Seiten aber auch den vorbereitenden Seiten beteiligt sind.

2020-11-30

Rezension: Die Kunst des Foodpairing Peter Coucquyt, Bernhard Lahousse, Johan Langebick

Dieses Buch ist der Wahnsinn. Oder seine Autoren sind wahnsinnig. Die Kunst des Foodpairing spielt in einer Liga der Kochliteratur, die ihresgleichen sucht. Und wer der Kochkunst persönlich mit Wahnsinn begegnet, wer sich beim Thema Essen chemisch aber auch philosophisch in höhere Sphären begeben möchte, dem sei dieses besondere Buch wirklich ans Herz gelegt. Ich fürchte nur, dass hinterher im Kochleben einiges verrückt sein dürfte – verrückt in seiner psychischen als auch geographischen Bedeutung.

„Grün und Blau, trägt (schmückt) die Sau.” Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Kleidungsstil sich von Konventionen einengen ließ. Es gab Farbkombinationen, die galten generell als verpönt.

Das ist heute glücklicherweise anders. Getragen wird, was einem gefällt und wonach einem der Sinn steht. Der französische Staatspräsident hat den braunen Schuh zum blauen Anzug salonfähig gemacht. Und auch rothaarige Menschen tragen heute die Farben, die ihnen gefallen ohne ständig im gesund-konträren Grün erscheinen zu müssen, weil Grün halt „so gut” zur Haarfarbe passt.

Alles geht, nichts muss.

So ähnlich verhält es sich mittlerweile auch in der Geschmackswelt. Wild wird gemischt, was man früher niemals in einem Kochgefäss zur gleichen Zeit zusammen gerührt hätte. Die Globalisierung hat uns unsere Küchenwelt viel weiter göffnet, unsere Geschmacksnerven sich entwickeln lassen. Und Mut zugesprochen, neue Kombinationen von Zutaten ermöglicht und aufgezeigt, dass andere, ungewöhnliche Gewürzkombinationen an alten Hauptzutaten, z. B. einem Fleischgericht eine völlig neue Grandessa auf dem Teller erlauben. Unendliche Weiten …

Wann hatte das eigentlich angefangen? Als ich Grundschulkind war, hatte ich eine Schulfreundin, deren Papa aus dem Irak kam. Er war der Kochmann zu Hause und oft war ich nach der Schule zum Essen eingeladen und lernte dort schon mit sieben oder acht Jahren, dass Zimt nicht nur in den weihnachtlichen Keks oder an das Apfelkompott gehört, sondern auch dem Hackfleisch (oft gemeinsam mit Okraschoten und Tomaten geschmort) geschmacklich eine fantastische Geschmacksnuance mit auf den Weg gibt. Sich deutlich unterscheidend von der Bolognese meiner Mutter, bei der es das Hackfleisch lediglich mit viel getrocknetem Oregano an Spaghetti Bolognese gab. (Was man damals sich unter Spaghetti Bolognese hierzulande vorstellte.) Von dieser kindlichen sehr glücklichen Geschmackserfahrung mit Zimt als vollständiges Gewürz profitiere ich heute noch. Ich habe damals wahnsinnig gerne bei dieser Familie gegessen und dem Papa beim Kochen zugeschaut, dem Duft mir unbekannter Gewürze (Arabischer Pfeffer) vertraut.

Als ich das erste Mal Mitte der Neunziger Jahre mit einem stärkeren Blick in die französische Küche (ich liebte es, wenn deutsche TV-Köche französische Gerichte kochten) erlebte, wie – ich glaube, es war Witzigmann – zum Entenbrustfilet eine Sauce aus Sauerkirschen serviert wurde, war das für so manch einem deutschen Gaumen ein mittelgroßer Skandal. Aber Frucht, auch süßlich, am Fleisch, das war für mich vom ersten Moment an eine absolut logische Kombination. Und wie viel weiter hat sich in den letzten Jahrzehnten unsere Experimentierfreudigkeit in der Küche entwickelt?

Foodpairing.com

Das Unternehmen foodpairing hat sich zur Aufgabe gemacht, Hauptzutaten, Gewürze in differenzierten Garprozessen zu analysieren und mit Hilfe dieser Prozesse ganz neue Zusammenführungen einzelner Zutaten zu entwickeln – und zu dokumentieren. Herausgekommen ist dabei die größte Aroma-Datenbank der Welt, basierend auf mittlerweile über 3000 Zutaten. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht. So gibt es zu jeder dieser 3000 Zutaten ein eigenes Aromaprofil, das auf logische Weise die passenden Sparingspartner finden lässt – und Kombinationen generiert, auf die man alleine hätte kaum kommen können. Dem Fachwissen von Foodpairing vertrauen heute weltweit schon eine halbe Million Köche, Bartender und Barista sowie Industrieproduktionsunternehmen. Die drei Gründer Bernard Lahousse (Ingenieur), Peter Coucquyt (Koch und Sommelier) und Johan Langenbick (Industriedesigner) haben sich gefunden und sind mit der Idee, das verschiedene Zutaten durchaus aromatische Verbindungen haben, in dieses große Abenteuer der Aroma-Analyse gestartet. Nach nun über zehn Jahren Forschung und Entwicklung haben sie dieses großartige Verzeichnis in Buchform heraus gebracht, das sich wie ein kulinarischer Krimi liest – obwohl es gänzlich abstrakt aufbereitet ist.

Der Geschichte des Die Kunst des Foodpairing ist ein Vorwort von Heston Blumenthal vorangestellt, Chefkoch im „The Fat Duck”, der 3-Michelin-Sterne hält. Er bekennt sich dazu, dass er mithilfe von Foodpairing seine eigene Kreativität in der Küche viel weiter entwickeln konnte.

Dieses erste Kapitel sorgt für ein DéjaVù unseres Chemieunterricht. Dieses Mal recht kurzweilig. Wir begegnen flüchtigen organischen Verbindungen, Molekülen oder Schlüsselduftstoffen, ohne dass es sich allzu wissenschaftlich abgehoben liest. Interessant in diesem Buchteil ist die physiologische Erklärung, wie Geruch und Geschmack gemeinsam funktionieren – auch ein Laie versteht nun, warum ein Sommelier merkwürdige Mundbewegungen beim Verkosten macht. Gefolgt von der eigenen Aromabibliothek wird deutlich, wie subjektiv geschmeckt wird und wie man mit Übung der eigenen Geschmack-Sensorik sich völlig neue Welten erarbeiten kann.

Ich ziehe meinen Hut vor dieser fantastischen Fleißarbeit!

Denn schon steigen wir LeserInnen ein in die wundersame Welt des Foodpairings. Dabei helfen die Aromaräder. Die einzelne Schlüssselingredienz wird farblich gecodet ihren 70 Aromadeskriptoren und 14 Aromatypen zugeordnet. Am Beispiel des Pilsner Bieres ist hier die immense Dimension visuell herausgestellt, die ein Bier geschmacklich abbilden kann. Andere Aromaräder erscheinen deutlich eintöniger. Ich als Nichtbiertrinkerin habe erstmals die große gustatorische Macht eines Bieres begriffen. Dem Aromarad vorangestellt, werden die einzelnen Zutaten in ihrer natürlichen Entstehung, chemischen Produktion und typischen Einsatzgebieten (z. B. Chilis in der Peruanischen Küche). Hier und da kommen namhafte Köcher zu Wort und verraten einige ihrer besonderen Zusammenstellungen – ein echtes Rezeptebuch ist Die Kunst des Foodpairing dabei allerdings an keiner Stelle.

Nachfolgend der Aromaräder gibt es unzählig viele Kombinationsraster, die visuell klare Geschmacksdominanz der Ingredienzen (in unterschiedlichen Zuständen) in Kombinationen an Fleisch, Käse oder Früchten präsentieren – dabei aber auch unterschiedliche Texturen reflektieren.

Korianderblätter an Edamame lassen diese Bohnen geschmacklich kräftiger erleben, während sie zu Möhren diesen deutlich mehr Frische im Geschmack verleihen. Ananassaft an Matcha hebt dessen Karamellnoten hervor. Kardamom vermittelt den Nordseekraben eine zitrusartige Note, ganz ohne den Einsatz von Zitrusfrucht und so weiter, so unendlich weiter. Das Verzeichnis der Zutaten am Ende des Buches umfasst alleine 14 Seiten – um die umfangreiche Dimension der in Foodpairing aufgezeigten Kombinationen zu verdeutlichen.

Kommen wir noch einmal zurück zum Barista. Jeder, der schon einmal einer Kaffeeverkostung beiwohnen durfte, weiß, wie sehr unterschiedlich Kaffee bei unterschiedlichen Temperaturen schmeckt und wie differenziert Speisen zum Kaffee schmecken – ob Schokolade, Brot, Kuchen. Kaffeebohnen unterschiedlicher Sorten, ihr Röstgrad, Brühmethode, Temperatur beim Trinken – alle Varianten wirken auf den Geschmack ein. Und zack – eröffnet sich selbst für den normalsterblichen Kaffeekonsumenten eine völlig neue geschmackliche Weite!

Am Beispiel Kaffee wurde überlegt, da sein Aromaprofil – viele karamellartige, käsig-butterige und auch fruchtige Aromastoffe – sehr ähnlich dem braunen Bratensatz vom Kalbsfond ist – ob man dann aus Kaffee nicht eine vegane Variante zum Rinder- oder Kalbsfond machen kann? Die Antwort gibt das Buch: Kann man! Mit etwas Doengjang (koreanische fermentierte Sojabohnenpaste) oder Sojasauce. Wie schnell steht man da selber als LeserIn am Herd und probiert es selber aus?

Vermutlich ist dieses Buch nicht komplett auszulesen, denn man möchte wirklich immer gleich testen, kombinieren, ausrobieren und experimentieren – und vor allem schmecken. Darüber kann man bei der schieren Menge der hier in Foodpairing aufgezeigten Möglichkeiten relativ alt werden. Wer sich, seiner Geschmackswelt, seiner Kocherfahrung neue Erlebnisse schenken möchte, die eigene Urteilsfähigkeit schulen möchte, Essen neu erleben möchte – dem sei dieses wunderschöne Grundwerk unbedingt für Bibliothek empfohlen.

Immerhin 10 000 Geschmacks- und Aromakombinationen stellt uns für den Anfang Foodparing vor. Wie ich oben schon anmerkte, das Buch ist der Wahnsinn!

„Die Kunst des Foodparing
Autoren: Bernard Lahousse, Peter Coucquyt und Johan Langenbick
Verlag: ZS Verlag
ISBN: 978-3-96584-072-0

2020-11-28

Wisst Ihr was?

Ich bin glücklich im Moment.

Meine beiden Krankheiten, sie gucken ab und zu um die Ecke aber ich habe es im Moment ganz gut im Griff sie in ihre Schranken zu verweisen.

Die Katze ist niedlich und gesund. (Klopfe Holz!) Sie hat sehr kleine Freundinnen, die sehr verliebt in sie sind.

Ich habe ein Dach über dem Kopf, die Heizung funktioniert super – und ich kann morgen früh warm duschen. Der Kühlschrank ist okay gefüllt. Auf dem Herd steht ein Topf mit Essen.

Und ich habe tolle FreundInnen.

So ist das. Einfach schön!

Corona-Fallzahlen anders betrachtet

379 weitere Todesfälle in Deutschland. Mit anderen Worten:

Gestern ist wieder ein Airbus 350-1000 mit deutschen Touristen abgestürzt. Da waren allerdings noch ein paar blinde Passagiere mit an Bord. (Er fasst nur 366 Passagiere.)

Vorgestern übrigens auch. Mit noch mehr blinden Passagieren.

Am 25.11. war es übrigens ein Airbus 380. Zum Glück war er nicht ganz ausgebucht, 134 Plätze waren noch frei.

Passagierzahlenquelle, Stand 2018

2020-11-26

Rezension: Welcher Pilz ist das? (Kosmos Kindernaturführer)

Ich habe in den letzten Jahren das Pilzsammeln für mich entdeckt. Die neu entfachte Wanderlust führt natürlich dazu, dass man plötzlich öfter im Gehölz über die hübschen und teilweise sogar essbaren kleinen Waldbewohner stolpert. Und da sich eine meiner liebgewonnenen Wanderbegleitungen mit den Pilzen hervorragend auskennt, bleibt es nicht aus, dass man sich zur Saison mehr zum Pilzesuchen als zum Wandern verabredet.

Dies führt selbstverständlich auch dazu, dass sich mein Leseinteresse zwecks Pilzkundebildung auf die hiesige Fachliteratur der Funguswelt richtet. Und einige Exemplare möchte ich in der nächsten Zeit hier vorstellen, mir geht es sicher nicht alleine so. Und Pilzbücher sind für Neuinteressierte, wie mich, sicherlich eine feine Geschenkidee.

Fangen wir an mit einem meiner absoluten Lieblinge: Dem Pilzführer „Welcher Pilz ist das?” aus dem Kosmos Verlag, der mit seinen Kindernaturführern wirklich tolle Bücher im Programm führt, die Kindern aller Altersklassen die Natur entdecken hilft. Mit dem gleichen Titel gibt es im Kosmos Verlag noch einen Pilzführer, der sich an die Erwachsenen richtet. Aber ganz ehrlich, dieses Buch hier machte mir selber als Große zum Einstieg die allermeiste Freude. Es lohnt sich absolut, hier noch einmal Kind zu sein – denn im Buch wird der Spezies Pilz viel experimentierfreudiger begegnet als in den Pilzverzeichnissen der Erwachsenen – und das tut so einer erwachsenen Seele auch sehr gut!

Geschrieben ist das Taschenbuch von Bärbel Oftring, die Diplom-Biolgin ist und über 150 Sachbücher, insbesondere für kleine Naturentdecker, schon geschrieben hat und zudem Lektorin für Sachbuchliteratur ist. Als Illustratorin ist Tanja Böhning die kreative Autorin dieses Buches, sie hat die wundervollen Pilzzeichnungen beigesteuert.

Im Buch werden 85 heimische Pilzarten vorgestellt, wobei gleich auf der ersten Umschlagseite den essbaren Exemplaren ihre giftigen Doppelgänger gegenüber gestellt werden. Ohne den Kindern Angst zu machen, werden sie darauf aufmerksam gemacht, dass beim Thema Pilz durchaus auch etwas im Busch sein kann. Auf den weiteren Umschlagseite wird die Pilzwelt unterschieden zwischen Röhren-, Lamellenpilze und den Pilzen, die mit ihrer Form komplett aus dem Rahmen fallen, beispielsweise die Krause Glucke. In der Rubrik andere Pilze begegnen die kleinen Leser aber auch dem Echten Rosentaupilz über den unappetitlichen Brotschimmelpilz bis hin zum Backhefepilz vielen Pilzarten, die sich der üblichen Pilzdarstellung im Wald entziehen. Da wird die Welt des Soors gleich größer. Abschließend werden ein Teil der Pilze nach den Jahreszeiten ihres Erscheines sortiert dargestellt. Die einzelnen Pilzsorten sind farblich codiert, so dass man beim Beobachten in der Natur sehr schnell weiß, wo man in etwa im Buch aufgrund der äußeren Merkmale nach ihnen suchen kann. Im Innern des Buches hat jeder der Pilze seine eigene Seite, auf der er mit seinem Aussehen, Wuchs, bevorzugten Aufenthaltsort und seinen besonderen Bestimmungsmerkmale, vor allem im Vergleich zu ähnlichen Pilzarten, vorgestellt wird. Ob Pilze essbar, nicht essbar oder giftig bis sehr giftig sind, signalisieren kleine Icons. Ähnlich ist auch der Lebensraum der Pilze bildlich gecodet, also ob man ihn im Nadel-, Laub-, Mischwald oder eher auf Wiesen findet.

Die Größenangaben stehen ebenso zu jedem Pilz vermerkt und super praktisch dabei ist auf jeder Seite unten eine Zeitskala, in welchen Monaten dieser Pilz üblicherweise zu finden ist. Dabei ist die Timeline nämlich zentimeterweise abgebildet – so haben die NaturentdeckerInnen prompt auf jeder Seite auch ein Zentimetermaß, um die Größe des Pilzfundes gleich vor Ort bestimmen zu können. Dieses kleine hilfreiche Feature finde ich persönlich echt super! Und dann geht es ans Eingemachte, jedem tollen Pilznamen steht auch die lateinische Bezeichnung daneben. Und das ist schon ein großer Spaß, sich mit Kindern über Pilzbezeichnungen auszutauschen – funktioniert ja auch bei den Erwachsenen immer wieder. Die Pilze werden selber immer als Zeichnungen präsentiert in denen die jeweiligen Merkmale gut heraus gestellt sind, hier und da werden den Pilzen auch Fotos gegönnt. Manchmal erfährt man, warum Pilze ihren Namen erhalten haben.

Zu den essbaren Pilzen gibt es Verwertungstipps. Da habe ich z. B. gelernt, dass für die sich nach Berührung blau färbenden Stellen am Flockenstieligen Hexen-Röhrling die im Pilz enthaltene Variegatsäure verantwortlich ist, die auf Sauerstoff reagiert und dass sich diese Verfärbung bei Kontakt mit Essig bzw. beim Kochen wieder zurückfärbt. Hat mir bisher keines der Pilzbücher für Erwachsene erklärt. Und ja, natürlich habe ich das dann sofort zu Hause ausprobieren müssen.

Der Spaßfaktor ist auch für den Erwachsenen durchaus hoch bei diesem Kinderbuch. Super finde ich auch den Tipp, dass man beim zerfließenden – von mir immer etwas als eklig empfundenen – Schopf-Tintling (lat. Coprinus comatus, ich liebe es!) durchaus dessen Verwesungsflüssigkeit einsammeln sollte und mit Arabischem Gummi aus der Apotheke vermengt als echte Tinte aufbereiten kann. Mit dem Pilz wurde nämlich früher tatsächlich geschrieben! Auch dieses Fachwissen haben mir die Bücher für die Großen bisher verweigert. Wusstet Ihr, dass Eichhörnchen den für uns nun wirklich den Tod bringenden Grünen Knollenblätterpilz problemlos essen können?

Und es gibt tolle Experimentiertipps (Geruchsbestimmung, Sporenbilder) – also mit dem Buch hat man auch nach dem Sammeln noch viel Freude, wobei am Ende das Verzeichnis der hiesigen Pilzgiftnotrufzentralen die Komplexität des aufmerksamen Pilzsammelns noch einmal verdeutlicht.

Also über das Buch freuen sich wirklich nicht nur Kinder. Ich habe als Pilzsammeleinsteigerin oft einen Nutzen für mich entdecken können. Dieses kleine intelligente Buch, vielleicht mit einem Pilzmesser – oder einem Pilzaufzuchtset, wie man sie mittlerweile für viele Speisepilze erhält – eignet sich als Geschenk für junge Naturinteressierte jeden Alters hervorragend.

„Welcher Pilz ist das?” Kosmos Kindernaturführer
Autorinnen: Bärbel Oftring und Tanja Böhning
Verlag: Kosmos Verlag
ISBN: 9-783440-160367

2020-11-22

Loslassen

Bin am Aufräumen. Sehr viele Blusen und Röcke aus dem Schrank sortiert, die nicht mehr passen.

Und aus dem Smartphone alle Telefonnummern gelöscht von Menschen, die eh kein Interesse an mir zu haben scheinen.

Und es tut gar nicht weh interessanterweise. Im Gegenteil.

2020-11-09

Impfung

Meine von mir sehr wertgeschätzte Musiklehrerin an dem (nicht so sehr von mir wertgeschätztem) Gymnasium hatte eine Gehbehinderung. Sie hatte als Kind eine Poliomyelitits-Infektion. Sie hatte diese zum Glück überlebt aber als „Post-Polio-Symptomatik” eine spinale Kinderlähmung mit einer sichtlichen Spastik an den Beinen zurückbehalten.

Eine flächendeckende Impfung gegen Polio unter dem Slogan „Schluckimpfung ist süß, Kinderlähmung ist grausam” gab es in der DDR seit 1960, in der BRD ab 1961. Die BRD hatte im Jahr 1961 mit der größten Epidemie in Europa zu kämpfen. Von 4.600 nachweislich Infizierten verstarben 272 Menschen und blieben 3.300 Menschen mit lebenslangen Lähmungen und den anderen Folgeerscheinungen dieser Krankheit (Erschöpfungssyndrom, Atembeschwerden) zurück. Natürlich gab es auch damals Impfzweifler, Impfskandale und Schlagzeilen. Aber unter dem Strich ist hierzulande bzw. in ganz Europa Polio weitestgehend kein Thema mehr im heutigen Gesundheitssystem.

Ich erinnere die Impfungen in der Grundschule, wir standen Schlange mit unseren gelben Impfbüchern und bekamen ein Stück Zucker auf die Zunge gelegt, diese eine Schulstunde war versüßt gelaufen. Und wir waren sicher vor einer grausamen Krankheit. Ich durfte ohne die Gefahr einer solchen schweren Erkrankung durch meine Kindheit wachsen. Meinen Eltern, die noch sehr bewusster diese Krankheit erlebt hatten bei Mitschülern und ihren Mitmenschen, musste diese Sorge bei uns Kindern nicht haben.

Seit 1991 erfolgt die Polio-Impfung per Injektion mit den Kombi-Impfungen. In der Folge des landesweiten Impfprogramms reduzierte sich die Zahl der Infektionen hierzulande gen Null. Allerdings ist Polio bis heute leider nicht ausgerottet, in armen Ländern, wo nicht flächendeckend geimpft werden kann, erkranken und sterben heute immer noch Kinder und auch Erwachsene daran, beziehungsweise müssen mit den Folgeerkrankungen leben. Der Begriff Kinderlähmung ist irreführend. Viele der heute impfbaren Krankheiten sind immer noch da, sie sind nur aus unserem Bewusstsein entschwunden, weil uns deren Erkrankungsfolgen nicht mehr so häufig im Alltag begegnen. Ich hatte noch Schulkameraden, die nicht rechtzeitig geimpft wurden und deswegen ein Leben mit einer Gehbehinderung lebten. Die in der Folge oft gehänselt wurden. Deren Leben ohne die Krankheit sicher ein anderen Lauf genommen hätte.

Und ich kenne die Geschichten meiner Eltern und Großeltern, die von Menschen sprachen, die an Polio erkrankt waren, die Infektion nicht überstanden hatten.

Ich kann Eltern, die sich weigern ihre Kinder heute impfen zu lassen, einfach nicht verstehen. Ich verstehe nicht, wie man dem eigenen Kind diese möglichen Schutz vor schweren Krankheiten verweigert. Wie man den Kindern anderer Eltern, die aufgrund schwerwiegender anderer Erkrankungen denen ein Impfschutz nicht wie andere Kinder frühzeitig zugeführt werden kann, diesen Fremdschutz versagt.

Ich werde es auch nie verstehen, denn ich habe diese Bilder im Kopf.

2020-11-07

So viele Steine, …

… die da gerade weltweit gepurzelt sind!

Dann gucken wir uns das Trumpsche Resttheater bis Januar an. Möge es schnell vorüber ziehen!

Und ich gratuliere den Vereinigten Staaten zur ersten Vizepräsidentin! Himmel, es wurde aber auch so sehr Zeit!

2020-11-06

Neues vom Käse …

Gestern bin ich zufällig an einem Öko-Markt in Schöneberg vorbei gekommen und der Käsestand hatte meinen neuen Lieblingskäse „Duc de Bourgogne” im Sortiment, den die Bioladen-Käsetheke bei mir um die Ecke wieder aus dem Programm geworfen hat.

Ich habe keine Ahnung, wo sich dieser Käse die letzten Jahre vor mir versteckt hatte, ich habe ihn dieses Jahr erst entdeckt und ich möchte nicht mehr ohne ihn sein. Er kommt, ist jetzt sicher nicht die große Neuigkeit bei seinem Namen, aus dem Burgund und ist ein reiner Kuhmilchkäse mit Steinsaltz gereift und als Weichkäse mit weicher Edelpilzrinde sehr schmelzig, verhalten süßlich und mild. Sehr lecker und seine Konstistenz ist … pure Sahne.

Ich sah ihn also gestern dort am Stand in der Theke und stellte mich an, während ein Paar bedient wurde. Das Paar, am Stand bekannt, kaufte ein. Sie probierte hier und dort, sie bestellte ihre Lieblingskäse, er bestellte seine favorisierten Sorten – und am Ende hatten sie verkündet, dass sie erst Ende des Monats wiederkommen können. Und hatten ein Käsepaket für das sie ganz knapp unter 50 Euro bezahlt haben.

Sie haben sich also richtig schön reich und satt Käse eingekauft – und ich fand es wunderschön sie dabei zu erleben! Zumal man beiden anmerkte, wie sehr sie sich über und auf die Käseschlemmereien freuten.

Ist es nicht schön, dass wir uns so einfach all die Länder, die wir gerade nicht bereisen können, dennoch ins Haus holen können?

Die kleinen Freuden … sind sie da, auch in dieser vermaledeiten Zeit!

2020-11-05

Dies und das …

Mein Lieblingsphysiotherapeut ist aus dem Urlaub zurück, Sein Rückflug fand einen Tag, bevor Zypern hier zum Riskiogebiet erklärt worden ist, statt. Großbritannien hatte das 24 Stunden früher getan – und so traf er am Flughafen auf irre viele britische Touristen, die noch schnell einen Tag vor dem Inkrafttreten der Quarantäneregeln zurück in ihr Land fliegen wollten.

Wenn die sich jetzt am Flughafen eventuell inifziert haben, weil es eng auf eng ging – und die nächsten 14 Tage nicht in die Quarantäne gehen … und, ach, lassen wir das. Es macht einen nur kirre. Ich begreife bei diesen Verordnungen diese Vorlaufzeiten nicht. Gefühlt sind in der einen Woche Restlaufzeit bis zu diesen zeitlich vergleichsweise kurz definierten Einschränkungen in unserer Freizeitgestaltung alle noch mal schnell Essen gegangen – als gäbe es nach den vier Wochen überhaupt keine Restaurants mehr auf den Planeten. Samstag noch wurden überall schnell Fotos aus Restaurants gepostet, als gäbe es keinen Morgen. Als hätten die Verordnungen keinen ernsten Hintergrund.

In anderen Worten, ich habe mich in der Zwischenzeit wieder deutlich zurück gezogen aus dem offenen Leben. Wer das auch getan hat, hat bereits frühzeitig angefangen sich und andere Menschen in der Pandemie zu schützen. Ich weiß, es waren viele. Wer am 31.10.2020 noch im Restaurant essen war, tat genau das Gegenteil. Das war nicht gut, nicht sozial. Im Gegenteil. Eat it!

Kauft doch Gutscheine Eurer Lieblingsrestaurants in diesen vier Wochen. Oder partizipiert von deren Takeaway-Angeboten.

Ich habe zu meinem Geburtstag einen neuen Schreibtisch geschenkt bekommen, er ist nur halb so tief wie mein alter Schreibtisch – hat aber mehr Auflagefläche, weil er über Eck läuft. Also mehr Auflagefläche für eine Katze. Ich mag ihn sehr, er gibt dem kleinen Zimmer mehr Raum. Dummerweise passte der alte Trümmer von Rollcontainer nicht mehr so richtig zu ihm. Der war nämlich so tief wie der alte Schreibtisch und farblich traf man sich jeweils am anderen Ende der Farbskala. Ein Ersatz beim schwedischen Albtraumkaufhaus aus Metall fiel durch, schon alleine aufgrund der Online-Beschreibungen, die diesem die Note sechs gaben. Irgendwie bin ich Bisley-Fan, seit den 80igern. Bisley neu kam nicht in Frage, Bisley gebraucht schien auch sehr schwierig. Dann habe ich Freitag zufällig eine Anzeige gesehen, in der jemand in Berlin eine ganze Reihe von Bisleys, sogar mit Rollen, loswerden wollte für 40 Euro, was schon sensationell günstig ist. Also habe ich mir einen reserviert, habe ihn Samstag abgeholt und habe den Trolley mit dem Bus nach Hause transportiert. Ich freue mich sehr über mein Schnäppchen, durfte noch etwas Büromaterial mitnehmen.

Aber ich freue mich nicht über die Tatsache, dass da eine Büroauflösung vonstatten ging, offensichtlich. Schöne Berliner Altbauräume in Ku'Damm-Nähe – müssen geräumt werden. Eventagentur. Die übrigens auch als Kunden den Automobilhersteller hatte, der Dividenden ausbezahlte, während er gleichzeitig Corona-Staatshilfen kassierte. Diese Agenturen sterben jetzt. Nicht nur diese eine. Mehr als sechs Monate laufende Geschäftskosten stemmen aus Rücklagen (bei den Berliner Gewerbemieten sind dann 9.000 Euro staatliche Überbrückung eher ein Witz), schafft wohl kein Unternehmen. Und mir tat das im Herzen weh zu sehen. Da wird Liebe und Leidenschaft gekillt, Arbeitsplätze fallen hintenrunter. Menschen verschulden sich. So viel Existenzen brechen gerade weg, beruflich und menschlich. Ich habe ein Déjà-vu.

Dieser Albtraum verfolgt mich in der Stadt. Ich sehe zur Zeit überall Umzugswagen hier in Mitte stehen, die sichtlich dabei sind Büros zu räumen. Und das muss man sich jetzt in dieser Zeit nicht schön lügen. Die wenigsten davon ziehen jetzt um, weil sie sich vergrößern. Die meisten ziehen um, weil sie günstigere, kleinere Flächen gesucht und gefunden haben – oder ganz aufgeben. Selbst Fillialen größerer Ketten machen jetzt den Räumungsverkauf. Die können sich das noch am ehesten leisten, die eine und andere Filliale die nächsten zwei Jahre dicht zu machen, können dadurch auch ganz leicht dem Personal kündigen – und irgendwo in zwei Jahren, wenn es wieder besser läuft, neu aufmachen. Und den Mitarbeitern zeitlich befristete Arbeitsverträge zu schlechteren Konditionen anbieten. Die Gewerbeflächen stehen jetzt sowieso erst einmal leer.

Es ist gruselig. Und nur ein Anfang.

Auch sehr gruselig finde ich, dass die Leute, diese Maskenpimmelträger, nicht kapieren, dass das Virus über die Nase zu ihnen selbst Einzug in den Body findet. (Nase rein, Mund raus.) Wie irrgeleitet ist man wohl, wenn man eine Maske trägt, sie tragen muss – selbst, wenn man es doof findet – sich dieser persönlichen besonderen Chance beraubt, sich selbst vor der Infektion zu schützen?

Ein Stück weit verständlich, dass sozial entgleisten Leuten egal ist, ob sie andere Menschen möglicherweise infizieren. Nicht verständlich im Sinne der Tatsache, aber nachvollziehbar, weil man weiß, es gibt diese Gattung Mensch. Aber sich selbst gegenüber die einzige, echte Schutzmöglichkeit abzuwählen?

Und dann ziehen sie ständig die selbst genähten, an ausgeleierten Gummibändern, weil man die selbst genähte Maske (damals eine super Lösung, jetzt nicht mehr so) jetzt seit fünf Monaten schon trägt, hängenden kontaminierten Außenflächen der Maske immer wieder über die Nase. Ich möchte nicht wissen, wie wenig mittlerweile diese Masken noch gewaschen werden. Täglich, was man tun müsste, wenn sie schützen sollen. Ich habe mittlerweile erlebt, dass Masken bei Familienmitgliedern durchgereicht werden, weil man die eigene gerade nicht findet. Und dann siehste Fotos vom Handel mit Warnhinwiesen, auf denen der Kunde gebeten werden muss, dass man die and en Ständern hängenden unverpackten!!!!!!!!!!! (es sind genau elf!) Masken nicht aufprobieren soll.

Das Thema Maske macht mich wirklich kirre.

Wann genau sind wir in diesem Land auf den Pfad der gemeinschaftlichen Grunddoofheit abgebogen?

Übrigens habe ich auch kein Verständnis dafür, dass – da wir jetzt auch eine gute Studienlage haben – wie sehr gut medizinische Masken vor dem Virus schützen, dass die Bundesregierung nicht schon längst diese halbgaren Witzmodelle im Handel einkassiert hat und allen Bürgen medizinische Masken kostenfrei zur Verfügung stellt. Das sollte dieses Land tun können in Zeiten einer Pandemie. Das Grundversagen dieser Regierung beim Thema Maske hält mit einer Konsequenz an, das ist schwer verständlich. Vor allem, weil man die armen Menschen in diesem Land im Stich lässt. Ich glaube, die wenigsten Menschen, die von einer Grundsicherung bzw. ALG II leben, können von einem guten medizinischen Maskenschutz partizipieren.

Die Zeit hat den derzeitigen Studienstand zum Thema Maske neulich gut aufbereitet. Leseempfehlung, bei dem Thema haben sich aus dem früheren Mangel heraus so viele falsche (wenngleich früher notwendige) Verwendungen eingeschlichen, die wir jetzt, insbesondere bei den Zahlen, ad acta legen sollten.

Wer Geld ausgeben möchte für eine Maske, die keine medizinische Maske ist aber von sicherer Stoffqualität und immerhin ein kluges Statement setzt (nämlich gegen die Kampagne einer doofen Zeitung mit vier Buchstaben, die sich nicht zu doof ist, ständig die wissenschaftlichen Aussagen von Prof. Dr. C. Drosten zu bashen), dem möchte ich die „Drosten Ultras”-Maske von Carbolution ans Herz legen. Sie war vergriffen, ist jetzt in Stückzahlen neu aufgelegt worden. Fünf Euro der Einnahmen fließen an die Coronakuenstlerhilfe. Finden bestimmt ein paar Leute auch im Adventskalender ganz knorke.

Ach ja, Donald Trump ist ein selten dämlicher Affe. Und ich möchte, dass der endlich von meinem Radar verschwindet.

2020-11-04

1000 Fragen (41-50)

41. Trennst du deinen Müll?

Teilweise. Der Sinn ergibt sich hier nicht wirklich, weil hier gerne Altpapier und Biomüll in Plastiktüten entsorgt wird.

42. Warst du gut in der Schule?

Wenn es interessant war, konnte ich sehr gut sein. Dem Rest hat die Dyskalkulie viel Spaß genommen.

43. Wie lange stehst du normalerweise unter der Dusche?

Zu lange. (Aber mit kleinem Strahl.)

44. Glaubst du, dass es außerirdisches Leben gibt?

Nein. Nicht im Sinne von menschlichem Leben oder was Hollywood unter Aliens versteht. Aber im Sinne von Bakterien etc. ja.

45. Um wie viel Uhr stehst du in der Regel auf?

Die Frage muss lauten: Um wie viel Uhr ist die Katze in der Regel wach? Um sechs Uhr. Dann wird Frühstück serviert. Und wennich ihr das serviere, kann ich mir auch gleich einen Kaffee machen. Gehe aber, wenn es Termine erlauben, noch einmal ins Bett.

46. Feierst du immer deinen Geburtstag?

Ich mache ihn mir schön. So richtig feiern mit Party, nein.

47. Wie oft am Tag bist du auf Facebook?

Zu oft

48. Welchen Raum in deiner Wohnung magst du am liebsten?

Puh, eigentlich … jeden. Jeder Raum hat seine Tageszeit. Im Moment ist mir das Arbeitszimmer am liebsten, weil das gerade mit neuem Schreibtisch und Räumerei fast perfekt scheint. Aber die Küche ist auch toll. Und das Schlafzimmer … das Wohnzimmer, das könnte ich gerne (bis auf den Esstisch) komplett neu gestalten mit den richtigen Mitteln.

49. Wann hast du zuletzt einen Hund (oder ein anderes Tier) gestreichelt?

Na eben.

50. Was kannst du richtig gut?

Rad fahren. Kinder begeistern. Katzenbäuche streicheln. Menschen aufmuntern. Auto fahren. Vielleicht schreiben …

2020-11-03

Naja, dann gucken wir …

… was die heutige Nacht so mit sich bringt. Ich hoffe so sehr, dass dieser Dump-Kelch an dieser Welt vorüber geht. So so sehr. Ich bin ja nun West-Berlinerin, ich bin groß geworden mit den Alliierten – ich habe den Amerikaner immer als einen Freund begriffen, als den großen Bruder, der sich schützend vor uns stellte. Als jemanden, der diesem Land nach seinen Greueltaten dennoch wieder die Hand reichte nach 1945 (zusammen mit den anderen Alliierten). Der uns Chancen ermöglichte.

Und mich schmerzt so sehr, was ich erleben muss, wie Trump in den letzten vier Jahren diesed Land runtergerockt hat. Wie in den USA der Rassismus so offen aufgebrochen ist, wie grauenvoll Trump darauf reagiert. Die Mauer als Abgrenzung zu Mexiko. Diese grauenvollen Lager mit den Flüchtlingskindern. Wie asozial, wie grausam muss ein Mensch sein, dass er diese Kinder von deren Eltern trennt – in einer Art und Weise, dass sie sich wahrscheinlich nie mehr wiederfinden können!

Wie er den derzeit schlimmsten Politikern dieser Welt die Hand reicht, sich anbiedert an Diktatoren.

Wie er dieses Land gespalten hat, wie er gelogen und betrogen hat, wie er ein einst demokratisches Amerika vorgeführt hat, isoliert hat, geschädigt hat.

Ich hoffe so sehr, dass die Amerikaner diesen Albtraum heute beenden! Für immer!

Rezension: La Serenissima von Nino Zoccali

Ich war noch niemals in Venedig.

Meine allererste Begegnung mit Venedig hatte ich als Kind. Sie war zum Fürchten! Ich muss ungefähr elf Jahre alt gewesen sein. Meine Mutter war ausgegangen und ich blieb alleine zu Hause und sollte irgendwann ins Bett gehen. Natürlich habe ich nicht auf meine Mum gehört in meiner besonderen Freiheit, sondern lieber lange Fernsehen geguckt. Und da lief „Wenn die Gondeln Trauer tragen”. Donald Sutherland fand ich auf den ersten Blick sehr sympathisch in der Art, dass ich ihn mir als Vater gewünscht hätte. Der Film hielt mich in meiner kindlichen Fantasie komplett gefangen obwohl ich ihn ständig fürchterlich gruselig fand. Nun, sicherlich hatte der Regisseur beim Dreh elfjährige Kinderseelen eher nicht als Zielgruppe definiert.

Leider kam meine Mum wirklich erst sehr spät heim, so dass ich den Film bis zum Ende guckte und anschließend ordnungsgemäß traumatisiert war. Das Ende hatte mich tief geschockt. Dergestalt, dass ich den roten Mantel – die tragende Requisite im Film – wirklich sehr rot gesehen habe. Und wir hatten 1977 mit Sicherheit noch gar keinen Farbfernseher. Im Dunklen einschlafen zu können war damals für mich für einige Wochen gecancelt und alleine bleiben, das wollte ich auch erst einmal nicht mehr mit so großer Begeisterung wie noch vor dem Film.

Bis heute konnte ich mir „Wenn die Gondeln Trauer tragen” übrigens nicht noch einmal ansehen. Es geht nicht. Vorspann, Beerdigungszene und zapp! So aber ist mir ein besonderer Eindruck von Venedig geblieben: Sehr dunkel, düster, grau und nass und sehr geheimnisvoll. Wann immer ich Bilder von Venedig im Sonnenschein sehe, halte ich sie für eine fantastische Fälschung. Mein erster Eindruck von Venedig auf Zelluloid sitzt sehr tief. Und den lasse ich mir doch nicht colorieren!
So fühlte ich mich beim ersten Blick in das Kochbuch „La Serenissma” von Nino Zoccati wie Zuhause. Auch hier strahtt Venedig auf den Fotos nicht wie auf einer überkünstlichen Postkarte, das schwere Papier schluckt ordentlich Farbe, die Fotos vom Markt sind sehr sympathisch an einem Regentag fotografiert. Venedig und viele der Landschaftsfotos wirken eher dunkel und schwer getragen und auch die Fotos der herrlichen Gerichte sind auf wundervolle Weise nicht neutrendisch kurz vor der Überlichtung aufgenommen, sondern farblich satt mit einem leichten dunklen Habitus, der einen Glauben macht, man hat heute drinnen gegessen – weil es draußen wieder einmal zu feucht war.

Ich finde das wunderschön! Ein Kochbuch, das sich Melancholie gestattet in der Bildesprache.

Der Autor, Nino Zoccali, ist dabei übrigens gebürtiger Australier. Als Kind italienischer Einwanderer auf einer westaustralischen Farm aufgewachsen, hat er das Gespür für die guten Produkte der Landwirtschaft mit der Muttermilch aufgesogen. Er studierte Wirtschaft und Italienisch und tendierte doch nach seinem Studium lieber zum Leben als Koch. Heute betreibt er mit seiner Frau zwei In-Restaurants in Sydney und gilt in seinem Land als Wein- und Olivenölexperte. Mit diesem, seinem zweiten Kochbuch, setzt er seiner besonderen Liebe zu Venedig ein Denkmal, die seit seinem allerersten Besuch mit 21 Jahren ungebrochen ist.

Wer dieses Buch kauft, kauft ein schönes Stück venezianische Geschichte dazu. Die Gerichte der vier Provinzen der ehemaligen Republik Venedigs werden hier mit großer Hingabe vorgestellt. Der Leser bereist die Küchen von Venedig und dessen Laguneninseln, Venetien – dem Hinterland, entlang der kroatischen Küste am adriatischen Meer und überwindet dieses hinüber zu den griechischen Inseln, die früher auch von den venezianischen Herrschern regiert wurden. Die allerheiterste Republik nannte man Venedig, dem reichhaltigen Leben als erfolgreiche Handelsmacht geschudlet seinerzeit, eben: La Serenissima!

Jeder Region sind Gerichte in Menüfolge gewidmet, alte Rezepte, die sich bis in das 15. Jahrhundert zurück verfolgen lassen, die sich Nino gestattet, sie etwas moderner zu interpretieren. Anitipasti, Pasta oder Reis, Hauptgerichte und immer wieder fantastische Dolci zum krönenden Abschluss.
Ach, diese wunderschönen Rezepte, die einfach angerichtet auf den Fotos Appetit machen. Nicht nur einmal habe ich beim Lesen fantastisches Olivenöl auf den Lippen geschmeckt. Fotos von sichtlich guten Rezepten besitzen telepathische Kompetenzen – daran glaube ich ganz fest. Man schmeckt im Anblick dieser Rezepte und Fotos die Aromen von frischem Calamari und hört insgeheim das Krachen, wenn das Messer in die knusprige Haut des Vicenza-Perlhuhn schneidet.

Nur wird es ganz so nicht leicht sein in den hiesigen Breitengraden den Seespinnen-Pie nachzukochen oder an Lefkada-Salami zu kommen, um diese Rezepte originalgetreu kochen zu können, wenn auch nicht unmöglich. Aber die hausgemachte Mascarpone können wir selber zu Hause produzieren, denn das Rezept findet sich unter den Grundrezepten ganz hinten im Buch! Und für ein herrliches Pandoro-Tiramisu, einem Tiramisu aus Panettone, wird es auch bei uns sowieso reichen oder für ein süßliches Recioto-Rotwein-Risotto mit dem lieblichen Valpolicella Recioto angesetzt und schmelzendem Lardo. Das Zypriotische Calamari-Stifado bekomme ich hier auch noch hin, natürlich nicht mit Calamaris ganz frisch aus dem Meer – es wird das erste Rezept sein, das ich aus diesem Buch kochen (und darüber hier berichten) werde.
Nicht selten werden im Rezept noch passende Weine von Nino Zoccali erwähnt. Natürlich ist der Nähe zum Meer geschuldet, dass viele der Rezepte eine häufigere Präsenz von herrlichem Fisch, Meeresfrüchten und Schalentieren aufweisen. Aber wer will es einem Kochbuch über eine Küstenregion verdenken? Dennoch begegnet uns Lesern auch zartes geschmortes Lamm, Ziege oder Geflügel im Buch. Und genauso viele reizvolle Risotti unterschiedlicher Couleur (im wahrsten Sinne des Wortes) mit Gemüse als Zutaten oder Pastagerichte mit besipielsweise Steinpilzen, sie lassen gemütlich vegetarisch durch dieses Buch speisen.
Die wunderschönen melancholischen Landschaftseindrücke hat Andrea Butti fotografiert, die Foodfotos Alan Benson gemeinsam mit Vanessa Austin (Styling) und Dean Worthy (Koch).

Das ist ein ganz wundervolles Kochbuch. Und es ist ein bisschen mehr: Es ist gleichzeitig ein mitnehmendes Reisebuch und ein Geschichtsbuch.

Und … es ist kein bisschen gruselig! La Serenissima im Original „Venetian Republic”
Autor: Nino Zoccali
Verlag: Christian Verlag
ISBN: 9-783958-614849

2020-10-29

Reisen in Corona-Zeiten

Ich bin nun neulich nach Apulien geflogen, das war sehr sehr schön und vermutlich für mich zu dieser Zeit die genau richtig Idee – und eben richtige Zeit! Und meine Freundin Carmen hat es für mich für eine traumhafte Zeit sein lassen. Aber darüber schreibe ich im Einzelnen später. Jetzt möchte ich einfach thematisieren, wie man so reist in dieser Corona-Zeit.

Vorneweg, ich habe mir natürlich im Vorfeld meine Gedanken darüber gemacht, wie sinnvoll es ist und wie wenig sinnvoll es ist. Ich habe abgewägt – und habe meine Entscheidung in der Mitte für die Reise getroffen. Ich kann auch jeden verstehen, der sich gegen eine Reise entscheidet. Ich denke, die Frage ist, wie man reist. Ich hätte nicht in einem überfüllten Hotel Urlaub machen wollen (bin ich aber generell nicht die Kandidatin für). Und eine Party-Touristin war ich auch noch nie. Überbordende Geselligkeit darf bei mir im Urlaub gerne in Abwesenheit glänzen, allenfalls eine kurzfristige Einlage geben – wie z. B. auf einem französischen Sommerfest im Dorf mit praktischer eigener Rückzugsmöglichkeit zu jeder Zeit.

Diese Einstellung alleine macht das Reisen in dieser Zeit verhältnismäßig sicher für sich selbst und für andere Reisende. Den Rest muss man den Transportunternehmen überlassen. Und die sollen heute das Thema sein … denn, da gibt es durchaus viele sinnvolle Regeln, um das Reisen sicher zu machen. Und es gibt Angestellte, die nicht voll hinter ihnen stehen oder keine Lust (mehr oder generell) haben, sich mit Covididioten anzulegen.

Ryanair

Den Flug hatte ich mit Ryanair gebucht. Zuerst nach Mallorca. Im Vorfeld hatte die Gesellschaft zugesichert, dass man den Flug in dem Zeitraum (das war damals bis September, wurde später nochmals auf Ende des Jahres verlängert) kostenlos umbuchen könne, mir war klar, dass es kurzfristig Probleme geben könne, insofern war das ein Argument. (Davon abgesehen, dass die Vielfalt der überhaupt einzelne Destinationen anfliegenden Gesellschaften überschaubar im Spätsommer noch war, immer noch ist.)

Als dann Mallorca zum Risikogebiet erklärt wurde, habe ich lange hin- und her überlegt ob ich dennoch fliege. Es ging mir weniger um die Angst vor einer Ansteckung, wie gesagt, ich bin so oder so nicht Typ Ballermann – als um das ganze Drumherum hinsichtlich Tests, später dann Maskenpflicht am Strand etc. Andererseits hätte ich so sehr gerne Dunja und ihre Kids besucht, der Besuch an die Stelle an der ich die Asche meiner Mum verstreut hatte. Schlussendlich habe ich mich dagegen entschieden mit großem Bedauern. Also vertagt, es werden wieder gute Zeiten kommen!

Dann hatte ich mit Carmen gesprochen (ich wollte raus und ich wollte den Flug nicht ganz verfallen lassen) und sie lud mich sofort zu sich in den Salento ein. Also buchte ich den Flug um, was tatsächlich (nach kurzer technischer Schwierigkeit, online ging es automatisch nicht, weil ich einen Mallorca-Flug bereits eingecheckt hatte) problemlos ging. Lt. Callcenter-Mitarbeiterin hätte ich wohl für den Rückflug im Oktober eine Umbuchungspauschale zahlen sollen, weil zu dem Zeitpunkt diese kostenlose Umbuchungsregel noch nicht offiziell ausgeweitet wurde. Aber letztendlich habe ich nur die Mehrkosten für die Flüge zahlen müssen, die hielten sich in Grenzen.

Gebucht hatte ich Priority plus einem Gepäckstück mehr. Auf Twitter bekam ich zwischendurch mit, dass das deutsche Luftfahramt-Bundesamt veranlasst hatte, dass man in Deutschland Flugzeuge maximal mit nur einem Handgepäckstück betreten darf in Corona-Zeiten. Einerseits sollen Gepäckstücke nicht in den oberen Fächern verstaut werden, damit diese Viren bei Kontamination nicht im Flugraum verteilt werden, die Security soll am Flughafen hier wohl auch keinem weiteren Risiko ausgesetzt werden. Und mit dem Punkt saß ich leider relativ lange im Ungewissen, weil es online hierzu von Ryanair keine Aussagen gab – klar, die wollten sich das Business nicht kaputt schießen lassen.

Einen Tag vor Abflug kam dann von der Gesellschaft die E-Mail (und ich würde Ryanair wirklich für die jeweiligen Länder Muttersprachler im Team wünschen, die deren Außenkommunikation machen – es ist erschreckend wie die kommunizieren), dass ich also mein zweites Gepäckstück aufzugeben habe am Check-In. Somit hatte sich der übliche Schnell-Check-In, den ich gewohnt bin, erledigt und ich habe ordentlich mehr Zeit am Flughafen eingeplant, man hörte da so Geschichten. Mehr Zeit waren unter dem Strich zweieinhalb Stunden früher als angebene Boardingzeit. Und mit der Zeit ist man halbwegs gut zurecht gekommen – ohne Kaffee trinken etc.

Berlin – SFX

In Schönefeld SXF, am künftigen Terminal 5 vom BER angekommen, standen vor der Gepäck-Check-In-Halle sehr viele Menschen mit Abstand draußen vor der Halle – und in der Halle. Hier hatte man sich einzureihen. Von Zeit zu Zeit schritten Flughafenangestellte die Reihen ab, um etwaige Reisende der als nächstes zu startenden Flugzeuge noch aus dieser Reihe zu ziehen, die wurden dann an einem Schnellschalter abgefertigt.

Wir anderen standen im üblichen Prozedere (es waren wirklich alle Schalter besetzt) ca. anderthalb Stunden an. Die sollte man zur Zeit mindestens einplanen. Die Mitarbeiterin an meinem Schalter hatte großes Talent uns Menschen wie Schlachtvieh abzufertigen. Kein Blick und erst meine überdeutliche Penetranz nach der Abfertigung dort stehen zu bleiben, um meine eine Frage loszuwerden, ließ sie sich nach einiger Zeit ernsthaft mit mir zu beschäftigen und mir die Frage lustlos, dafür falsch zu beantworten. Gut. Anderthalb Stunden. An diesem Tag flogen von BER den ganzen Tag, der dort ausgewiesen war an den Monitoren im Schnitt vier Flüge pro Stunde. Mal fünf, mal drei, mal vier. Also für sonstiges Fluggeschehen an diesem Flughafen Peanuts, quasi Nullverkehr. Das wird irgendwann sehr spannend werden, wenn Dinge doch wieder halbwegs „normal” laufen sollten. Was ich sagen will: Irgendwann wird sicher mehr gefloge aber es wird am Boden hart vergeigt werden, es wird nicht funktionieren auf Quantität gesehen. Ja, ich weiß, Fliegen ist sowieso doof. Aber es wird sich auch nicht immer vermeiden lassen.

So später hinter der Security war alles wie immer – nur deutlich leerer. Man wurde relativ spät über das Gate informiert, so dass im Grunde schon geboardet wurde als sich alle Passagiere dort in der Halle eingefunden haben. Abstand halten war möglich, zum Flugzeug gingen wir zu Fuß.

Im Flugzeug
Während ich dann – laut Anweisung mein eines Handgepäckstück brav unter dem Sitz verstaute – packten alle anderen Passagiere, die also nur ein Handgepäckstück ihren Trolley dabei hatten, diese schön in die Gepäckfächer über unseren Köpfen, wie es die das deutsche Luftfahrt-Bundesamt genau verboten hatte. Ob man sich dabei blöd vorkommt? Aber hallo! Ja.

Das interessierte die Ryanair-Stewards überhaupt gar nicht.

Das Boarden ging schnell, wir wurden angewiesen die Toiletten nur nach Meldung an den Steward aufzusuchen, da niemand im Flur stehen durfte und ansonsten die gesamte Flugzeit die Masken zu tragen. Auch das alles funktionierte weitestgehend, Getränke wurden serviert – nur der Lotterielosverkauf fiel flach.

Ich saß in Reihe drei und konnte daher sehr genau sehen, dass ein Passagier in der ersten Reihe vor mir die ganze Zeit über sich mit seiner Partnerin unterhielt mit Maske unter dem Kinn. Und die Stewards es überhaupt nicht interessierte, sie guckten nicht hin, sie sagten nichts – sie überließen sich und das gesamte Flugzeug dem Risiko, dass von diesem einen Idioten ausging.
In Bari gelandet, durften wir das Flugzeug nach den hier nun bestehenden Regularien der italienischen Flugbehörde das Flugzeug nur Reihe für Reihe verlassen. Was total angenehm ist – und ich würde behaupten im Endeffekt das Aussteigen deutlich schneller vonstatten gehen lässt. In Bari wurde mir vor der Gepäckhalle direkt Fieber gemessen. Und am Gepäckband ist es immer nur eine Frage von wenigen Minuten, wann das Gepäck kommt. Mein Trolley war einer der ersten auf dem Band.

Zugfahren in Italien

Und ab ging es zur Metro, denn ich wurde erstmals nicht von einem Transportunternehmen abgeholt wie bei den Pressereisen, sondern durfte mit dem Zug nach Lecce fahren. Und ich habe mich da schon seit Tagen wie Bolle drauf gefreut! Wirklich, ich reise ja für mein Leben gerne mit dem Zug – und bei anderen monetären Verhältnissen hätte ich diese Reise auch wirklich gerne komplett mit dem Zug getätigt. Ich liebe das so sehr! Unten an den Rolltreppen zur Metro (Ferrotramviaria), die den Flughafen Bari Palese mit dem Zentralbahnhof von Bari verbindet, steht ein Counter. An diesem sitzen zwei MitarbeierInnen, die sich sofort auf Dich stürzen, wenn Du dort als Gast ankommst, Dich fragen ob sie Dir helfen können – und wenn Du Dein Ticket bar bezahlen willst, Dir das sofort im Automaten für Dich ziehen. Dann hast Du Dein Ticket für fünf Euro, wirst durch eine schicke Halle mit viel Rollbändern direkt zum Bahnhof geleitet – und fühlst Dich extrem willkommen!
Die Bahnhöfe dieser Linie sind übrigens mit dem typischen Pariser elektronischen Metroticketsystem gesichert. Schwarzfahren ist nicht. Dafür läuft sehr schicke Musik auf dem Bahnhof. Und, da der Zug Verspätung hatte, folgten deswegen ständig Durchsagen.
In Bari fährt im Schnitt mindestens ein Zug die Stunde in Richtung Lecce. Wenn man einen verpasst, ist es nicht schlimm. Dann bleibt wenigstens (endlich) Zeit für einen ersten Caffè. Die günstige Variante ist ein Bummelzug mit dem man für zehn Euro knappe zwei Stunden unterwegs ist – aber eine großartige Reise durch den Salento erlebt. Wenn man in Fahrtrichtung links sitzt mit Blick auf das Meer, sitzt man auf der rechten Seite mit Blick auf viel Olivenbäume, Ostuni … traumhaft schön. Die gleiche Tour geht mit den Schnellzügen deutlich flinker für ca. 20 Euro Einsatz. Bestimmt auch sehr schön!

Auch traumhaft schön: In Italien befindet sich in jedem Wagon (!) mindestens ein fest installierter (!) gefülltr (!) Desinfektionsmittelspender. Und die Leute benutzend diese auch! Auch am Bahnhof stehen sie direkt am Eingang und wenn man sie nicht benutzen will, guckt der Securitymensch sehr sehr streng. Zu Recht, viele gehen dann direkt an den Automaten oder zu den Ticketschaltern. Also hier kann man mit etwas Sorgfalt wirklich die Verbreitung verhindern. Ich verstehe nicht, warum das in Deutschland nicht längst auch so zelebriert wird. Also nicht viel stärker darauf geachtet wird, dass Desinfektionen auch erfolgen.

Corona-Reiseformulare

Im Vorfeld hatte ich für meine Reise nach Italien zwei Formulare auszufüllen. Eines in dem ich meine gesunden körperlicher Zustand erkläre und erkläre, wo ich die Zeit in Italien verbringen werde (und warum), dies sollte im Grunde die verantwortliche Transportgesellschaft verwalten. Ich sage es direkt: Mit dem Formular bin ich wieder zurück gekommen. Es hat zu keiner Zeit jemand danach gefragt, vor allem das Transportunternehmen nicht. Dann gab es noch ein zweites Formular, dass die Provinz Apulien für sich beansprucht mit ähnlichen Angaben, das man – wenn ich es richtig verstanden habe – dort hinterlegt, wo man unterkommt. War in meinem Fall privat, habe ich also auch wieder mit zurückgenommen – allerdings hat Carmen meine Daten eh alle im Notfall. Also im Grunde für die Nachverfolgung sorgt Italien da sehr gut vor. Würden die teilhabenden Transportunternehmen mitspielen.

Rückreise

Auch zurück bin ich ab Lecce mit dem Zug gefahren mit polizeilicher Begleitung, die selbst nicht immer im Gespräch die Maske ordentlich trug aber böse gucken konnte, wenn es andere im Zug nicht tun wollten. Und ich als Touristin identifiziert, wurde erstaunlicherweise gar nicht erst nach meinem Ticket gefragt (das man übrigens am Fahrgaststeig auch entwerten muss, was ich auf der Hintour noch nicht wusste.) In Bari habe ich wieder das Ticket für die Metrolinie (die größtenteils oberirdisch fährt) gelöst – die Automaten sind im italienischen Zugverkehr ganz hervorragend auch in anderen Sprachen zu bedienen. Paradiesische Zustände.

So war ich pünktlich am Flughafen, den ich auch nur nach einer Fieberkontrolle betreten durfte – an dem einige Geschäfte nicht offen hatten, auf die ich mich im Vorfeld gefreut hatte. Die Security war super easy. Ich hatte einige Gläser mit Pasten im Gepäck, da hätte man hinsichtlich Flüssigkeiten auch diskutieren können. Und ich hatte mir auf einem Markt so einen niedlichen analogen Zwiebelhäcksler mit Zugseil gekauft (ich liebe Zugseile – auch an der Salatschleuder!), der hatte aber natürlich fiese Messerklingen, was ich beim Kauf gar nicht bedacht hatte, die ich dann gut im Koffer verstaut hatte. Sie haben mich auch damit durch gewunken.

Boarden – gleiche Fluggesellschaft, anderes Land

Das Flugaufkommen in Bari war ähnlich sparsam wie in SFX. Beim Boarding mussten wir noch viel Abstand halten. Aber: Es haben hier einige deutsche Passagiere echt dumm geguckt, als ihnen der Einstieg mit Spaßmasken verwehrt wurde. In Italien kommt man nur mit medizinischen Masken an Board. (Wusste ich vorher, hatte mich informiert. Ganz davon abgesehen, dass mir klar war ich fliege nur mit FFP2-Maske.) Aber unten am Gate mussten wir, die schon unsere Tickets vorgezeigt hatten noch auf den Bus warten – die Dame vom Bodenpersonal wies uns dann an näher zusammenzurücken, weil sie hinten nicht mehr boarden konnte. Vorne uns aber das Seil aufhielt. Im Bus stand man dann auch sehr eng, weil der Tourist wieder glaubte, es würde nur diesen einen einzigen Bus geben. Also vom vorher angekündigten Boarden in Blöcken, so wie auf dem Ticket vermerkt: Keine Spur.

Zurück hatte die Chefstewardess im Vergleich zum Hinflug einen sehr deutlichen Blick für Leute, die ihre Masken nicht korrekt auch über die Nase tragen wollte (was sofort eine ganz andere Sicherheit vermittelt). Leider durfte das eine asoziale Paar, das mit FFP3-Maske mit Filter an Board ging, das dann auch tun. Filtermasken gehören m. E. nach in geschlossenen Räumen wirklich verboten. (Außer die Leute tragen noch eine zusätzliche OP-Maske darüber.) Die Stewardess war auch extrem streng mit der Toilettenregel.

Super Szene übrigens als ein männlicher Gast auf die Toilette ging, zurück auf seinen Sitz (erste Reihe) und die nächste Passagierin in die Toilette ging, in der Tür zurückschreckte, sehr angeekelt in das Flugzeug guckte, einen dazu passenden Spruch brachte und dann bei offener Tür erst einmal die Spülung benutzte. Das passiert dem nie wieder! Und einigen anderen Gästen wohl praktischerweise auch nicht. Sehr lehrreiches Theaterstück.

In Italien durften wir übrigens nun beide Gepäckstücke mit an Board nehmen und wir durften diese auch in den oberen Gepäckfächern verstauen. Tsja, andere Länder, andere Sitten – wobei ich hier eigentlich die Idee der deutschen Flugbehörde ziemlich gut finde. Ich finde auch gut, dass sich hier bei vielen Fluggesellschaften durch gesetzt hat, dass Filtermasken nicht mehr an Bord dürfen. Wenn man dann noch ausschließlich medizinische Masken zulassen würde, das würde sehr viel Probleme lösen!

Ach ja: Ausstieg in Berlin mit Gedränge wie immer.

Aber so richtig kapiert kann man das als Reisender auch nicht wirklich, das geeinte Europa hat da gravierende Lücken in der Virus-Bekämpfung. (Aber gut, die haben wir ja schon hierzulande en masse.)

Unter dem Strich

Also Fazit: Zumindest Deutschland und Italien haben sich ganz gute Ideen gemacht, den Flugverkehr auch in dieser Zeit zu ermöglichen. Und im Grunde auch sicher zu gestalten. Das aber hängt wiederum ganz stark mit dem Mitwirken der Reisenden zusammen. Und wenn die nicht mitwirken wollen, liegt es natürlich zuallererst an den Angstellten, Regeln umzusetzen.

Was im Flugzeuge total easy funktioniert, man muss sich nur frühzeitig einen Passagier ausgucken, der die Maske unter der Nase baumeln lässt und den vor allen anderen erinnern, wie man sie korrekt trägt und dass man keine Ausnahmen zulässt. Und schon versucht es kein zweiter Passagier mehr im Flugzeug. (Rückflug) Wenn dann aber ein bornierter (oder uninteressierter) italienischer Ryanair-Steward im Grunde die Maßnahmen blöd findet und die Passagiere agieren lässt, wie sie wollen (Hinflug), wird es schwierig – und das Vertrauen der Passagiere in das Unternehmen schwindet. Leider. Aber Deppen gibt es immer.

Die Länder könnten innerhalb der EU sich einiges von einander abgucken. Und: Sie könnten alle bei den Fluggesellschaft die Schrauben in der Befolgung von Regeln andrehen. Ryanair hat da zumindest deutliche Kompetenzlücken.

(Anmerkung, der Rückflug erfolgte bereits Anfang Oktober. Also weit von der jetzigen Krisenzeit entfernt.)

2020-10-28

Komme …

… gerade wenig zum Bloggen, weil ich gerade einen Aufräum-Entrümpel-E-Bay-Flash habe. Und eine solche Phase muss ich dann doch erst einmal ausnutzen. Bevor der November-Blues zuschlägt, will ich da durch sein … aus Gründen. (Obwohl, das ist ja noch dieser Keller.)
Egal, gestern kam mein eines schönes Geburtstagsgeschenk: ein neuer Schreibtisch. Nur halb so tief als der Alte. Dafür über Eck laufend. Mit der Idee links zu tippen, rechts zu nähen. Oder umgekehrt. Wenigstens hat er kleine Ablagen unterhalb der Tischplatte, so dass der Drucker von der Arbeitsfläche verschwunden ist.
Kann ich also rechts tippen, links nähen oder Shiina rechts liegen und ich links tippen oder Shiina liegt links und ich tippe rechts und trotzdem kann die Nähmaschine in der Projektphase stehen bleiben. Rechts oder links. Je nachdem, wo Shiina liegt.
Momentan tippe ich in der Mitte. Wahnsinn, was dieser Schreibtisch mir für Möglichkeiten bietet an Tipp-Orten.

Er hat ein schmiedeeisernes Gestell – passend zu Opas schmiedeeisernen Vögeln, die im Arbeitszimmer an der Wand hängen. Und zu den Kerzenhaltern (die hier noch hängen aus der Zeit als dieses Zimmer mehr Esszimmer war.) Sehr stimmig. Das Ganze. Vor allem mit der Katze auf dem Schreibtisch.

Die hat übigens eine neue Freundin. L wird demnächst drei Jahre alt und wohnt einmal quer über den Hof. Wir können uns aus dem Arbeitszimmerfenster (ich) und Küche (sie) zuwinken, wenn die Bäume die Blätter verlieren. L (und ihre Eltern) und ich mögen uns schon eine ganze Weile aber seit L. Level „quatschen bis die Luzie kommt” freigeschaltet hat, erzählt sie ihrer Mama gerne nach dem Kindergarten, dass sie die Katze besuchen möchte. Aus irgendeinem Grund ist Shiina bei ihr die Katze und nicht Shiina. Mich will sie übrigens auch besuchen. Wir finden das ganz schön!

Sie kommt dann und spielt mit Shiina und gibt ihr das Abendbrot, Handlungen, die Shiina selbstverständlich gutheißt. L. kommt auch gerne zu mir, um zu essen. Ich koche auch sehr gerne für L., denn Kinder, die gerne essen, sind ein großer Spaß!

Lina fängt schon an UNO zu spielen, also das mit den Farben hat sie raus. Bei ihren Eltern habe ich neulich auch mal wieder – seit Jahren! – UNO gespielt und die haben auch UNO Flip!, was wir neulich gespielt haben. Kennt Ihr das?
Wird im Grunde wie das normale UNO gespielt, nur dass die Karten noch eine dunkle Seite haben und sobald jemand die Flip!-Karte auflegt, müssen alle die Karten umdrehen und mit dem neuen Blatt weiterspielen. Bis der nächste die Flip!-Karte hinlegt. Großartiges Spiel. Also hatte ich mir das auf meine Wunschliste gepackt, weil man das schön mitnehmen kann auf kleine Touren/Reisen oder zum Picknick – und eine tolle liebe Seele hat mir das prompt heute zukommen lassen. So schöne Post. Dankeschön! (Für das leckere Futter neulich auch natürlich!)

Was ich übrigens auch dort kennengelernt habe, ist das Spiel Codenames, das macht zwar erst richtig Spaß ab sechs Leute mindestens, aber ein tolles Spiel!
Und dann habe ich heute noch Post aus Thailand im Briefkasten gehabt. Ich habe neulich bei ebay ein Sixpack thailändische Inhale Sticks gekauft. So einer wurde mir vor vielen Jahren von einer Nachbarin geschenkt nach deren Thaiurlaub (die halten ewig). Im Grunde sind sie ähnlich wie ein Wick Vaporub Stift, nur dass sie nicht so sehr nach Medizin riechen, halt nach Pfefferminze. Steckt man in die Nase und zieht einmal Luft durch. Mir hilft das Ding gut bei Kopfschmerzen, extrem gut beim Einschlafen (!), bei Erkältungen (oder Allergienasen) sowieso – und jetzt vor allem bei den Masken, wenn man sie lange tragen muss und die Luft darunter doof wird. Einfach daran schnüffeln und alles ist wieder gut. Kann ich nur sehr empfehlen. Sind diese Dinger, wen es interessiert.

2020-10-25

Rezension: SuperOlio von Michaela Bogner

Meine Reisen nach Apulien haben in mir ein viel größeres Interesse und Bewusstsein zum Thema Olivenöl geweckt, als ich es vorher bereits hatte. Ich habe, den Frankreichreisen geschuldet, schon immer gerne Olivenöl verwendet, lange bevor es auch in unseren Breitengraden zu einem Allday-Öl wurde. Aber den tiefen Bezug hierzu, den haben meine Ausflüge in Apuliens alte Ölmühlen und zu den Olivenöl-Produzenten in mir geweckt. Dort habe ich auch gelernt, wie man das goldene Öl richtig verkostet. So wurde mir ein Verständnis gegeben für die Leidenschaft der Olivenbauern, die hochkomplexe Arbeit am Baum, die maßgeblich über die Qualität des späteren Öls entscheidet. Und: Ich habe verstanden, dass ein Öl, das unter 10 Euro in einer 750 ml Flasche zu haben ist, kein qualitativ hochwertiges Öl sein kann.

Michaela Bogner teilt diese Leidenschaft mit mir, lebt sie aber schon sehr viel länger als ich und hat sie längst professionalisiert und ist eine seit Jahren international bekannte zertifizierte Öl-Sommelière. Ihr ganzes Wissen, ihre leidenschaftliche Liebe zum Olivenöl, hat sie in ein wundervolles wie gleichfalls wertvolles Buch gepackt: SuperOlio.

Bogners Anliegen ist es die Leser in die moderne Zeit der Olivenöl-Produktion mitzunehmen und die Entwicklung der Öl-Produktion aufzuzeigen, die die SuperOlio-Bewegung generiert und die uns die heutigen Olivenöle in Spitzenqualität genießen lässt. Sie nimmt uns dabei zunächst mit in die Geschichte des Olivenöls als es noch als Lampenöl die südlichen Länder Europas zum Reichtum führte. Sie geht dabei wirklich weit zurück in die Geschichte z.B. als für das Fällen eines Olivenbaumes noch die Todesstrafe verhängt wurde – das war im 6. Jahrhundert vor Christus, Solon von Athen hielt diese Strafe für gerecht und erließ daher das Dekret.

Die Autorin verdeutlicht uns Kunden, wie auf dem Markt heute leider gepanscht und betrogen wird – aber auch wie man dem Betrug begegnen kann als Konsument, also wie man ein sehr gutes Olivenöl erkennt und gibt hierfür passable Einkaufstipps.
Man kann dabei Michaela Bogner getrost nachsehen, dass sie sich in diesem Punkt – aus Gründen ihrer Herkunft und ihrem Netzwerk – alleine auf die italienische Olivenölwelt konzentriert. Die ist auch wirklich groß genug, um dieses Buch zu füllen. Das Zitat „Von über 400 italienischen Olivenöl-Sorten kennen wir das Olivenöl noch gar nicht.”, verdeutlicht gut an welchem Punkt wir in der heutigen Zeit im Entdeckungsprozess noch stehen – ungefähr dort, wo vor 40 Jahren die Weinentwicklung stand. Die Dimension des Zitates wird noch deutlicher, wenn man erst weiß, dass es alleine in Italien aber 540 autochthone Olivensorten gibt!

Wir dürfen mit diesem Buch Zeugen sein, wie eine uralte Tradition in die Überführung der heutigen Zeit, mit ihrem viel intensiveren Wissen über die Zusammenhänge der Gewinnung und neuen Produktionsmethoden eine neue Ära des Olivenöls, dem SuperOlio, einleitet. Das alles liest sich wahnsinnig spannend – bildet nebenbei ungemein! Dabei hilft schon als kleiner Einstieg das Verzeichnis der 20 wichtigsten italienischen Olivensorten, die in ihrem Ursprung mit ihren dominierenden und Nebenaromen vorgestellt und deren Geschmack beschrieben werden.
Zwischendurch gibt Bogner vielen Vertretern rund um das Olivenöl Raum, ihre eigene Geschichte zum Öl zu erzählen. Sie lässt die Agrarwisscheschaftlerin Barbara Alfei zu Wort kommen, die an der Entstehung der größten Datenbank reinsortiger Olivenöle in Italien arbeitet; den Olivenölproduzenten und Autoren Andreas März; den Ingenieur für Kellerei- und Ölmühlentechnik Giorgio Mori und Prof. Maurizio Servili, Professor für Lebensmittelwissenschaften und -technologie, die alle mit uns deren Fachwissen und Philosophien zum Öl teilen. Ja, dabei wird es tatsächlich auch fundiert technisch hier und da, aber mir macht dieser unerwartete intensive Einstieg in die technische Welt der Olivenöle sehr viel Freude!
Wir begegnen einem Querschnitt von Produzenten im Porträt quer durch die italienische Nation und am Ende, das macht dieses Buch so richtig rund, kommen noch italienische Spitzenköche zu Wort, die uns an ihrem Verhältnis zum besonderen Öl teilhaben lassen. Und in der Folge begegnen wir auf immerhin 66 Seiten dieses wundervollen Buches den 33 Rezepten der Osteria di Passignano (Guide-Michelin-Stern), die einen wundervollen Auslese der guten einfachen italienischen Küche präsentieren. Alle erstaunlich einfach zu kochen – wenn man nur das richtig gute Olivenöl verwendet.
Ein ganz besonderes Kompliment zur Gestaltung dieses Buches, insbesondere zur Fotografie, die Cettina Vicenzino und Stefan Bogner zu verantworten haben. Selbst in Zeiten in denen wir nicht schnell nach Italien reisen können, um unsere Leidenschaft für dieses Land zu stillen, wirkt dieses Buch mit seinen grandiosen Bildern wie ein heilsames Pflaster.

Einkaufstipps zum hochwertigen Olivenöl und im Anhang Adressen guter SuperOilo-Produzenten sowie Restaurants beenden das Lesevergnügen dieses 320 Seiten umfasende Fachwerks, das überhaupt keine Fragen zum herrlichen goldgrünen Lebenselixier aus Italien offen lässt. (Obwohl – ich hätte ich sicherlich viel Freude über dieses Buch als fortgeführte Reihe auch zu den griechischen, spanischen und französischen Oliven!) Das macht die Zielgruppe für dieses Buch unendlich groß, ob ambitionierte Hobbyköche, Faunafans, Italienliebhaber oder Kochbuchfreaks – mit diesem Buch werden alle Leser in ihren persönlichen Interessen bedient. Und für sie alle ist das Buch, das auch in englischer Sprache erhältlich ist, mit Sicherheit eine fantastische Geschenkidee!

Michaela Bogner bloggt übrigens über ihr Lieblingsthema in ihrem Blog Das Gold der Bauern, wo man in ihrem eShop auch ihre sehr persönlichen Empfehlungen zu Öl und Co. bestellen kann.

SuperOlio
Autorin: Andrea Bogner
Verlag Delius-Klasing, Edition Delius
Shop: SuperOlio
ISBN: 9-783667-114549