2019-03-15

Dankeschön!

Für die Ente. Und den großen Kartonspaß! Sagt …







2019-03-13

Bacco & Cecere in Cosenza – und meine allererste Pinsa



Was ich am Verreisen mehr als liebe ist das Kennenlernen der Speisen und Getränke der regionalen Küche. Neue Zutaten kennenlernen, alte Zutaten in neuer Weise serviert bekommen und ihnen so neu begegnen dürfen. Das macht Reisen zum ganz großen Teil für mich aus. Deutsche heimische Küche auf Mallorca – ich hab sie nie begriffen. Wenn ich dann Menschen begegne, die sich der eigenen heimischen Küche mit Leib und Seele verschrieben haben, ihren Worten zu lauschen oder ihnen sogar im Schaffungsprozess zuschauen zu dürfen … das ist der perfekte Urlaub für mich!

In der reichhaltigen Küche Kalabriens, sind drei Gemüsearten vorrangig immer im Menü zu finden, egal wie rustikal oder fein die Küche dort ist. Als erstes ist die Kartoffel zu benennen, die muss ich Euch nicht erst vorstellen. Dann die in den Wäldern der Berge wachsenden Steinpilze in ungeahnter Menge. In Sila war ich in einer Salumeria, die war das getrocknete Steinpilz-Paradies! Der Steinpilz steht für sich selbst und kann hier getrocknet zu so sehr günstigen Preisen in allen möglichen Qualitätsklassen erworben werden. Im wärmeren Süden wachsen natürlich Olivenbäume – im Osten in den Wäldern wachsen zudem die Kastanien. Kastanienmehl ist in der kalabrischen Küche eine Instanz. Und: Kalabrien ist auch das Land der Bergamotte, wenn wir über Zitronensorten reden wollen. Aber der begegnen wir in einem späteren Blogpost.

Während meines kurzen Ausflugs nach Cosenza durfte ich mich wieder an sehr reich gedeckte Tische setzen und mich von der liebevollen Gastfreundschaft und der feinen Küche Kalabriens überzeugen zu lassen. Ob traditioneller Ausflug in die bodenständige Küche des Agrotourismus – oder fein herausgeputzt mit liebevoller Cocktail-Begleitung. Meine Begeisterung war groß – und auch hinsichtlich der Weinbegleitung kann ich Euch die guten Roten aus Kalabrien sehr ans Herz legen.

Gleich am ersten Abend direkt nach unserer Ankunft in der Trattoria Pinseria Bacco & Cecere twitterte ich schon: „Ich habe heute die beste Pizza meines Lebens gegessen.”

Ja, Pustekuchen: Es war nämlich die erste und beste Pinsa meines Lebens!



Die Pinsa wird gerne „bianca” gegessen – ohne Tomatensoße. Ein Sugo ist so nicht zwingend nötig. Die bekannteste Pinsa ist die Pinsa Romana – sie gibt es aber in mindestens so vielen namentlich unterschiedlichen Variationen wie ihre Kollegin mit dem doppelten Z.

Der Pinsa ihre wahre Größe liegt in diesem rustikalen Teig, der im heißen Ofen gebacken wahnsinnig knusprig und dennoch saftig ist. Das Geheimnis der Pinza ist einerseits ihre besondere Zusammensetzung aus Weizen-, Reis- und Sojamehl, andererseits ihre sehr lange Gare. Unter 48 Stunden Ruhezeit im Kühlschrank kommt die Pinsa nicht in den Ofen, besser noch lässt man ihre Zutaten sich 72 Stunden miteinander beschäftigen, auch 120 Stunden Gare sind hier und dort überliefert.

Aus dem Ofen kommt dann ein Gebäck mit großen Lufteinschlüssen, die die Pinsa so sehr knusprig machen. Der Geschmack ist einmalig und braucht nur einfachen Belag wie Mozarella, aromatisch Steinpilze oder Tomate und die kleinen aromatischen Oliven mit gutem Olivenöl. Mehr braucht’s nicht! Robert von Lamiacuccina hat schon seit langem ein gutes Rezept in seinem Blog stehen (lieber Robert, an Deinem Blog kommt man einfach nicht vorbei!) und den durchaus sinnvollen Hinweis, dass die Ur-Pinsa aus zeitlich relevanten Gründen keineswegs Sojamehl kennen konnte. Während Robert sich alternativ für Kichererbsenmehl entschieden hatte, was durchaus naheliegend ist, könnte ich mich auch den Einsatz von Kastanienmehl aus historischen Gründen ebenso gut vorstellen. Da die Pinsa sehr rustikal herkommt und zumindest in Kalabrien die Kastanie früher Lieferant für das Mehl des armen Mannes war, würde es allemal passen.

Alleine aus diesem Erlebnis heraus, wird das Bacco & Cecere immer in meinem Herzen bleiben. Wir haben an diesem Abend aufgrund unserer späten Ankunft wohl eher einen kleinen Auszug aus deren fantastischer Speisekarte mit sehr viel Herzlichkeit serviert zu uns genommen. Und alles war grandios.



Die Cìceri e Tria, die ich nun schon ganz oft gegessen habe. Es ist interessant, wie dieses einfache Gericht Süditaliens über Können und Nichtkönnen eines Kochs Auskunft geben kann. Oft zum Niederknien, weil die Grundlage guter Speck in der Brühe dieser die Kichererbesen umschmeichelnde Soße eine fantastische Grundlage bietet und man gar nichts anderes mehr essen möchte. Leider kommt er manchmal auch nur als ein ganz fader Eintopf mit langweiligen Nudeln daher. Im Bacco & Cecere war sie genauso fantastisch wie die zuvor servierte Pinsa, gleiches kann man nur über die nachfolgende Pasta mit Fisch und Muscheln sagen.



Ehrlich? Alleine für die Pinsa im Bacco & Cecere muss ich unbedingt noch einmal nach Cosenza reisen.

Oder sie selber machen …



Habe ich getan, letzte Woche! Sie ließ mich nicht los. Außerdem habe ich mir Steinpilze aus Sila mitgebracht! Ich habe das Rezept von Roberts Blog verwendet, tatsächlich aber anstelle des Mehls aus Kichererbsen das in allen anderen Rezepten propagandierte Sojamehl genommen. Und ja: 120 Stunden Geduld aufgebracht für die Gare im Kühlschrank. Chemie pur!

Die erste Variante wurde belegt wie meine neue Entdeckung des Herzens in Kalabrien, nämlich mit Mozarella und den von mir aus Sila mitgebrachten Steinpilzen. Beträufelt mit gutem Olivenöl. Bitte hierfür wirklich darauf achten, den guten Mozarella aus dem Bio-Laden oder einer italienischen Salumeria zu kaufen. Dieses Rezept, bei dem natürlich die Steinpilze auch durch aromatische Champignons ersetzt werden können, Discounter-Analog-Mozarella funktioniert hier garantiert nicht!

Wahnsinnig lecker – und es ist so eine Freude mit diesem Teig zu arbeiten, der bevor er in den Kühlschrank wandert fast flüssig ist und sich in der langen Zeit so faszinierend verändert. Im Ofen hat es keine Minute gedauert bis der Teig am Rand zu seinen charakteristischen knusprigen Blasen aufstieg. Ich war ein bisschen stolz auf mich: Cosenza in meiner Berliner Küche! Ich muss nur beim nächsten Mal die letzte Minute nochmal den Grill aktivieren.

Für den Teig eine Küchenmaschine zu besitzen, ist gar keine schlechte Idee. Er wird sehr lange gerührt. Bei meiner Maschine hatte er tatsächlich die eingebaute 30 Minuten-Sperre (ich glaube, so einen Stopp haben Küchenmaschinen alle irgendwann aus Sicherheitsgründen) berührt und sie abgeschaltet: Novum. Und er ist sehr sehr feucht, kann dann nur gegossen werden – wird aber im Kühlschrank nach zwei Tagen fester in seiner Konsistenz und lässt sich später mit viel Mehl gut verarbeiten.



Meine zweite Variante habe ich mit gemixten getrockneten Tomaten (kurz in Wasser eingelegt und mit Olivenöl und Pfeffer püriert) bestrichen und mit Pancetta, Mozarella und Oliven belegt. Himmlisch.

Aber probiert sie unbedingt einmal im im Bacco & Cecere in Cosenza … aus Gründen!

Dieser junge Mann, Marco Montuori, italienischer Pizza-Meister, hält übrigens ein nettes Filmchen für eine mit Kartoffeln und Bier-Karamell (!) gefüllte Pinsa für Euch bereit und zeigt darin, wie vorsichtig man mit ihrem Teig nach der letzten Gare umgeht.

Kichererbsenmehl und Sojamehl in Bio-Qualität gibt es überall in den Supermärkten, Kastanienmehl (mein nächster Versuch findet damit statt) habe ich bisher nur bei der bio company in Berlin gefunden (alternativ: online bestellen). Guten Mozarella, den besten Pancetta gibt es in Berlin bei Centro Italia.

Bacco e Cecere
Via Francesco Capoderose, 13
87100 Cosenza CS
Italien

2019-03-11

Sina Trinkwalder …

… kenne ich nun bestimmt via ihrem Twitteraccount (und allem, was an Social Media-Gedöns danach kam) seit … acht Jahren?! Ungefähr. Für ihr Modelabel Manomama hat sie nicht nur Augsburg als Textilstadt wiederbelebt; sie produziert ihre Mode ausschließlich regional – vom Stoff bis zum Garn – und beschäftigt Menschen, die andere Unternehmer nicht beschäftigen wollen. Sie holt sie aus dem Jobcenter-Grauen, baut die Menschen auf und zahlt ihnen dabei faire Löhne. Sina verkauft faire Mode zu fairen Preisen – und initiiert dabei immer wieder soziale Nähprojekte und geht dorthin, wo viele von uns nicht hingehen wollen: dahin, wo es wehtut. Ihren Weg online mitzuerleben, das war immens spannend.

Nur ein Beispiel hierfür, die tollen Brichbags aus recycelten Materialien, die sie für Menschen ohne Obdach nähen lässt in ihrem Unternehmen, gemeinsam mit Sponsoren sinnvoll für die Bedürfnisse von Menschen auf der Straße befüllt und über soziale Organisatoren vor Ort an Menschen, die auf der Straße leben müssen, verteilt. Finanzieller Support kann über die Homepage geleistet werden. (Was ich insofern sinnvoll finde, weil nicht jeder Mensch, der helfen wollen würde, im öffentlichen Leben die Kraft hat auf diese Menschen zuzugehen.)

Der Bayerische Rundfunk hat in seiner TV-Reihe „Lebenslinien” ein Porträt von und mit Sina Trinkwalder produziert, „Die Chancen-Schneiderin” läuft heute nochmals um 22:00 Uhr bzw. ist in der Mediathek anzusehen. Hier wird sehr deutlich, was sie sich am Anfang alles zugemutet hatte – zu viel vielleicht.

Anlässlich dieser Produktion hatte Sina in ihrem Blog ein berührendes und Verständnis bildendes Blogpost verfasst, das ich gerne zum Lesen empfehlen möchte. (Gleiches gilt auch für ihre drei Bücher, die sie bereits – so ganz nebenbei – veröffentlicht hat.)

Ich durfte Sina einmal persönlich treffen, sie ist eine unglaubliche positive und sehr energetische Person. So klug in ihrem Handeln und Denken, mit der Kraft einer Löwin Dinge zu bewegen – wofür ich sie so sehr bewundere! Und immer wieder von ihr lerne! Nebenbei gesagt kenne ich keine Frau, die in den letzten Jahren optisch eher jünger als älter geworden ist, was ich auch faszinierend finde. Der Brillenoptik ist sie dabei immer treu geblieben.

Also meine Empfehlung: den Beitrag ansehen, Sinas Blog ab und an lesen – die Welt wird damit ein Stück heller!

2019-03-10

Kätzischer Frohsinn!



Manchmal ergreife ich für mich Aufträge. Besonders gerne dann, wenn es mir selbst nicht gut geht. Mir ging es diese Woche nicht gut, nachdem ich Donnerstag am späten Nachmittag von einem Arzt hinsichtlich meiner Diagnose eine echte Klatsche kassiert hatte. Trotzdem habe ich den Abendtermin geschafft, darauf bin ich ein bisschen stolz. Jut, über das Gedöns blogge ich ein anderes Mal. Vielleicht ist es ja auch gar nicht so wichtig, wie es sich jetzt gerade für mich anfühlt.

Jedenfalls: die Stimmung war sehr mäßig. Der Schmerz zwirbelt (es wird wärmer). Daraufhin habe ich mich gestern selbst darin beauftragt: die Katze ist besonders glücklich zu machen! (Twitterdeutsch: Caturday.)

Shiina macht man im Prinzip mit drei Dingen plus einem Ding glücklich: 1. Futter, 2. leckeres Futter, 3. viel Futter. Plus: Spielen.

Also habe ich ihr gestern nebst Fellpflege und viel inniger Kommunikation: „Du bist so niedlich!” „OMG, bist Du eine tolle Katze! Bist Du meine tolle Katze?!” „Wenn Du wüßtest, wie lieb ich Dich habe”, „Du bist soooooo süüüüüß!” – alles in üblicher weiblicher viel zu hoher Tonart, grauenvoll, anstrengend, will kein normaler Mensch wirklich hören – aber die Katze guckt höchst angemessen die alten Neuigkeiten in täglicher Dauerschleife huldvoll entgegen nehmend.

Dazu gab es sehr viele Spiel-Sessions über den Tag verteilt. Shiina bekam von @Sanddorndiva zu Weihnachten einen neuen Laserpointer geschenkt, den liebt sie hieß und innig – und sie ist seitdem sehr auf dem Tripp! Komischerweise mochte sie damit nicht spielen als sie noch nicht Einzelkatze war, jetzt liebt sie es in aufdringlicher Weise sehr. Wenn Shiina vor einem sitzt und still, sehr ernst einen anguckt als wolle sie philosophische Diskussionen mit einem führen, dann ist das tatsächlich die Aufforderung den roten Punkt zu bedienen.

Wir spielten gestern also sehr sehr viel. In der Wohnung, vor allem auf dem Bett. Laserpointer im Bett ist für Shiina ganz großes Kino! Es braucht gar nicht so viel, diese kleine Katze zum Strahlen zu bringen.

Nun denn, ich musste dann irgendwann los noch ein bisschen Katzenfutter (keine Ahnung, warum es gerade im Internet ihr Diätfutter nicht mehr zu kaufen gibt) kaufen und auch für mein Essen zu sorgen. Mein Essen führte mich zum Fischstand (heute Fischsuppe) und Shiina bekam am Nachmittag drei Garnelchen auf's Haus. Was für Shiinchen schätzungsweise eines ihrer liebsten Futter-Happenings ist: Gambas – aber bitte gekocht. Linos Gene!

Shiina mochte nie Geflügelinnereien essen. Also Hühnerleber, die ich ihr immer frisch anbot: kein Interesse. Eher Ekel. Grundsätzlich auch Innereien vom Weihnachtsgeflügel: nichts, was sie interessierte. Neulich hatte sie aber tatsächlich Interesse an den gebratenen Innereien des Weihnachtsvogels gezeigt, somit dachte ich gestern am Geflügelstand vorbeigehend: „Probierste es mal!” Ich kaufte zwei schöne Putenherzen, schnitt diese zu Hause klein und habe sie mit etwas Olivenöl in der Pfanne kurz angebraten.

Ein nicht ganz ungefährlicher Prozess, denn die Katze war kaum zu bändigen. Die Gefährlichkeit noch potenziert, weil es noch gar nicht Abendbrotzeit war für sie und so frisch gebratenes Fleisch muss auch erst einmal abkühlen dürfen. Es kühlte also ab. Die Katze tanzte eine Stunde um mich herum und erpresste so ihr Abendbrot 30 Minuten früher. Ekstase pur!

110 Gramm Putenherz in einem Rutsch weggefressen. Ich hätte noch gedacht bei der Menge würde sie sich das einteilen (doch sehr selten passiert das auch bei ihr) – aber was weiß ich, wie lange diese Katze ihr offensichtlich neues Lieblingsfressen schon vermisst hatte? Shiina fraß, legte sich hin und schlief. Sehr niedlich aussehend dabei. Man kennt das: je tiefer diese Viecher schlafen, um so niedlicher sind sie anzuschauen. Irgendwann ging ich auch schlafen, da folgte sie mir – ohne ein Verlangen zu zeigen noch etwas fressen zu wollen, was ein eher übliches Prozedere dieser Katze ist – ins Bett, schlief sehr sehr zufrieden tief neben mir, ließ sich dabei den Bauch kraulen. Bis sie sich nach einer Stunde auf ihren Schrank zurück zog, wo sie generell die längste Zeit der Nacht zu verbringen gedenkt.

Die Katze war so glücklich, dass sie mich heute bis sieben Uhr durchschlafen ließ und sehr rücksichtsvoll vom Schrank auf das Fensterbrett wechselte (Ringeltauben brüten im Baum vor dem Schlafzimmerfenster) und kam erst zu mir ins Bett als sie merkte, dass ich wach war. Ein Novum, denn üblicherweise gibt es aus ihrer Sicht für mich gar keinen Grund zu schlafen, wenn sie dann wach ist und Hunger hat. Logisch!

Später, so will es die sonntägliche Tradition, reisten wir gemeinsam im Bett mit meinem Kaffee im Fernsehen nach Indien, wo man uns über den Karni Mata-Tempel bildlich informierte, wo Ratten, sehr sehr viele Ratten, als heilige Tiere gehalten, gehegt und gepflegt werden. Und Menschen aus dem gleichen Gefäß Milch schlürfen aus dem vorher Ratten getrunken haben. (Ich mag Ratten sehr, aber eventuell würde ich in diesem besonderen Punkt wohl doch an meine Grenze stoßen.) Den Hindus ist das jedoch wichtig: bringt wohl Glück mit Heiligen zu speisen. (Ob die Ratten es gleichfalls prickelnd finden, wurde in dem Beitrag nicht überliefert.)

Dem Beitrag entnahmen Shiina und ich aber auch, dass Ratten, wenn sie so gut gepflegt und gefüttert werden und sich nicht aus dem Müll ernähren müssen – darüber könnte man tatsächlich eimal nachdenken – gesund bleiben, kaum Parasitenträger sind und gar nicht so sehr mehr den menschlichen Organismus in Gefahr bringe. Offensichtlich schaffen wir mit unserem Müll erst die gesundheitliche Gefahr für Ratten und sie zahlen uns unsere Umweltsünden lediglich heim. Ratten an sich sind sehr kluge Tiere.

Nun, Shiina würde jetzt sehr gerne mit mir nach Indien dorthin reisen wollen, wenngleich ich fürchte, dass wir dort aus naheliegenden Gründen in Ungnade fallen würden, Aber hey: Hauptsache die Katze ist glücklich.

Beglückwünscht mich! Ich habe hier eine immer noch unfassbar zufriedene Katze, die immer noch ihren Eiweißschub verdaut und habe in einem Blogpost über Ratten und eine Katze geschrieben ohne dass es Verletzte oder Tote gegeben hat. Ist doch auch was.

Schönen Sonntag noch!

2019-03-09

1000 Fragen (21-30)

Charming Quarks Liisa hat mich auf diese öffentliche innere Einkehr aufmerksam gemacht: 1000 Fragen über bzw. zu sich beantworten. Die Fragen entstammen wohl dem Flow Magazin und Beyhan von my herzblut hat sie netterweise als PDF online gestellt.

21. Ist es wichtig für dich, was andere von dir denken?

Natürlich. Je wichtiger mir selbst die Menschen sind, um so wichtiger ist mir deren Ansicht über mich. Und ja, sicherlich verletzt mich Kritik von ihnen sehr – bewegt aber eben auch sehr viel in mir.

22. Welche Tageszeit magst du am liebsten?

Jede Tageszeit hat ihren Reiz für mich – das ist immer sehr abhängig von der Jahreszeit und von dem Ort an dem ich gerade bin. Aber mit der Pistole auf der Brust bin ich froh in den ganz frühen Stunden am Tag. Wenn noch Ruhe ist - der Tag erwacht in all seiner Pracht und Schönheit.

23. Kannst du gut kochen?

Ich denke schon.

24. Welche Jahreszeit entspricht deinem Typ am ehesten?

Der Frühling. Dann – als im Herbst geborene – dieser natürlich.

25. Wann hast du zuletzt einen Tag lang überhaupt nichts gemacht?

Vorletzten Sonntag.

26. Warst du ein glückliches Kind?

Ich fürchte eher nicht. Es gab zwar viele Menschen, die sich sicherlich bemüht haben mich das sein zu lassen. Aber die familiären Umstände waren doch sehr im Negativen prägend und die Kindheit war schon zu früh nicht unbekümmert. Und ich war ein fürchterlich schüchternes und ängstliches Kind. Die Dominanz meines Bruders hat mich auch oft unsichtbar gemacht anderen gegenüber.

27. Kaufst du oft Blumen?

Ja. Wenn es mein knappes Geld zulässt sehr gerne. Jetzt ist ein Strauß Tulpen ein Heilmittel für mich!

28. Welchen Traum hast du?

Ein kleines eigenens Haus in der Bretagne mit viel Garten, vielen Katzen, Hunden und Esel und wer sonst noch an Getier einziehen mag – und liebe Menschen um mich. Leben ohne Sorgen. Abgeben können an Menschen mit Sorgen. Realistisch betrachtet, muss ich wohl im Lotto gewinnen oder so was …

29. In wie vielen Wohnungen hast du schon gewohnt?

In acht Wohnungen.

30. Welches Laster hast du?

Ich seufze laut – wie meine Mutter früher und es hatte mich unendlich genervt an ihr (und nervt mich auch bei anderen.) Und ja, es nervt mich vor allem sehr an mir. Und: ich benutze zu oft das Wort „eigentlich”.

Fortsetzung folgt …

Fragen 1-10
Fragen 11-20

2019-03-08

Arroz de marisco



Ich gucke gerne gelegentlich im Kaufhaus um fünf Ecken wie deren Fischabschnitt-Angebot aussieht. Oft nämlich ziemlich gut – und für eine schnelle Fischsuppe meistens mit angenehm viel Fisch an der Gräte. Ein schnelles feines Essen!



Neulich gab es Lachs und viel Mittelgräte vom Kabeljau. Dazu gab es noch eine Ende vom Rotbarsch und Crevetten habe ich eh immer Tiefkühler. Aus niedlichen befellten Gründen.

Nun hatte ich aber ausnahmsweise keine Lust auf Suppe, sondern auf Reis und ratzfatz war eine perfekte Reispfanne nach Vorbild der portugiesischen Variante einer Paella mit viel Fisch und knackigem Gemüse fertig!


Zutaten



1 Suppengemüse
1 Frühlingszwiebel
1 Schalotte
1-2 Knoblauchzehen
1 Chili
250 g Cherry- oder Datteltomaten
400 ml passierte Tomaten
1 Zitrone
600 ml Gemüsebrühe
1 Glas Weißwein (bei Bedarf)
hippes Grün wie Petersilie oder Basilikum

200g Reis (ich bevorzuge hier Risottoreis, bleibt länger knackig)



Öl
Salz und Pfeffer
Lorbeerblatt
4-5 Safranfäden (gut zu Pulver zermörsern und in etwas Wasser auflösen)

Fisch nach Laune, Bedarf: hier waren es drei mittelgroße Stück Lachs, 1 Stück Rückenabschnitt Rotbarsch und Teilabschnitte vom Kabeljau und … eine Hand voll Garnelen. (Also was die Katze einem gerade huldvoll abgibt.)


Zubereitung

Den Fisch, die Garnelen sehr kurz in der heißen Pfanne anbraten. Wirklich nur kurz – später kommt er noch einmal in den Ofen und er sollte nicht jetzt schon zu durch gebraten sein. Herausnehmen. (Tipp: jetzt lassen sich etwaige Gräten deutlich leichter entfernen als im rohen Zustand.)

In der gleichen Pfanne, im gleichen Fett nun das klein gewürfelte bzw. in dünne Scheiben (Lauch und Frühlingszwiebel) geschnittene Gemüse zusammen mit dem Lorbeerblatt knackig anbraten. Es sollte noch Biss haben, daher erst das festere Gemüse wie Sellerie und Möhren anbraten, dann Paprika, später Chili, Lauch und Frühlingszwiebel. Ganz zum Schluss die kleinen Tomaten (ganz!) mit angehen lassen. Einen Spritzer Zitrone dran geben. Von der Platte nehmen.

Die gewürfelte Schalotte in in Öl (oder für den Geschmack Butter) kurz anbraten, den Reis ins Fett geben und wenn dieser angegangen (falls man Weißwein verwendet hiermit ablöschen) mit der Brühe ablöschen. Nun erst den Knoblauch dazu geben und wie bei Risotto üblich die Brühe nach und nach einrühren. Kurz bevor der Reis gar ist, also noch ausreichend Biss hat, den Safran unterrühren. Den Reis mit dem Gemüse zusammen in eine Auflaufform geben und die passierten Tomaten angießen. Alles mit Salz und Pfeffer und vielleicht noch einmal mit einem Spritzer Zitrone abschmecken.



Den Gemüsereis nun in eine Auflaufform geben und mit den Fisch und den Garnelen belegen. Mit etwas Olivenöl beträufeln. Im vorgeheizten Ofen ca. zehn Minuten bei 170 Grad nochmals garen lassen. Dann mit Petersilie/Basilikum bestreuen. Und servieren.

Guten Appetit!

2019-03-04

Kultureller Cupcake

Anselm Kiefer möchte Ferdinand von Schirach treffen. Und das tun dann beide im Herbst 2018 in Barjac, Südfrankreich. In Anselm Kiefers 42 Hektar großem Hort der Kunst, "La Ribaute". 3sat ist dabei „Dialoge in Südfrankreich.

Habe ich sehr gerne gesehen!

2019-03-03

1000 Fragen (11-20)

Charming Quarks Liisa hat mich auf diese öffentliche innere Einkehr aufmerksam gemacht: 1000 Fragen über bzw. zu sich beantworten. Die Fragen entstammen wohl dem Flow Magazin und Beyhan von my herzblut hat sie netterweise als PDF online gestellt.

11. Bis zu welchem Alter hast du an den Weihnachtsmann geglaubt?

Das weiß ich nicht mehr. Ich hatte einen dreieinhalb Jahre älteren Bruder, da hört der Glaube vermutlich eher früher als spät auf. Ich weiß aber, dass mein Onkel bei uns den Weihnachtsmann gespielt hatte. Das hatte er auch im Garten meiner Großmutter im Vereinshaus für alle Kinder. Irgendwann wunderte ich mich, warum der Mann im Weihnachtsmannkostüm die Nase und Stimme meines Onkels hatte. Schlagartig hatte ich alle Angst verloren. Nur: ich habe keine Ahnung mehr, wann das war.

12. Was möchtest du dir unbedingt irgendwann einmal kaufen?

Aktuell? Hm, kaufen … eher würde ich meine beiden guten lichtstarken Pentax-Zooms reparieren lassen können. Oder mein kaputtes Tamron-Objektiv ersetzen. Ich habe das sehr geliebt und vermisse es jetzt.

13. Welche Charaktereigenschaft hättest du gerne?

Mehr Leichtigkeit, ja: ich wäre wahnsinnig gerne oberflächlicher. In Maßen. Aber ich verspräche mir davon mehr Freiheit im Leben.

14. Was ist deine Lieblingssendung im Fernsehen?

Immer noch „Zu Tisch in …” auf arte. Andere Länder, andere Sitten, andere Küchen. Toll! Für mich wie selber verreisen. Und man bekommt Lust in Länder zu verreisen, die sonst nicht bei jedem auf der Liste stehen. Seit ich eine Sendung zu Rumänien gesehen habe, möchte ich unbedingt einmal dorthin. Die Tragik: so ein landwirtschaftliches reiches Land. So fürchterlich arme Menschen. Aber offensichtlich sehr herzliche Menschen!

Und „Die Abenteuer des jungen Inspector Morse” bei zdf neo.


15. Wann bist du zuletzt in einem Vergnügungspark gewesen?

Vergnügungspark mit Karussell und Achterbahn-Gedöns? Das ist bestimmt … 20 Jahre her. Mindestens.

16. Wie alt möchtest du gern werden?

So alt, wie ich es aushalte in meinem Körper und Geist – und solange die äußeren Lebensbedingungen stimmen.

17. An welchen Urlaub denkst du mit Wehmut zurück?

An die Urlaube in Frankreich. Ich vermisse die Cevennes. Das lange Bleiben an diesem Ort, die tiefe Erholung. Die Sonne, den Regen, den Wind, die Menschen dort.

18. Wie fühlt sich Liebeskummer für dich an?

Unangenehm. Kräfte zehrend. Ich will das auch nicht mehr für mich haben.

19. Hättest du lieber einen anderen Namen?

Ja.

20. Bei welcher Gelegenheit hast du an dir selbst gezweifelt?

Puh, ich zweifle täglich an mir. Heute erst wieder, weil ich nicht mit dem Elan durch den Tag gehen konnte, wie ich gestern mir vorgenommen hatte.

Fortsetzung folgt …

Fragen 1-10

2019-03-02

Übellaunigst gelaunt

Neulich Kaffeefiltertüten gebleicht gekauft. Versehentlich. Ich habe seit Jahren keine gebleichten Filtertüten mehr gekauft, weil es für mich eine Herzensfreude war als diese braunen Dinger auf den Markt kamen. Gar nicht so sehr wegen der Umweltgeschichte dahinter. Ich habe es immer gehasst – auf rein visueller Ebene – dunklen Kaffee auf weißes Papier zu geben, welches dann durch Hinzugabe von Wasser sich dunkelbraun verfärbt. Wenig hübsch. Unlogisch. Meiner Natur, dieses Weiß halt weiß und rein halten zu wollen, völlig konträr wirkend. Ich weiß schon, dass Menschen das nicht zwingend nachvollziehen können bzw. das für etwas merkwürdig halten. Aber braunes Kaffeepulver auf weißen Kaffeefilter stört mein farbliches Harmonieempfinden.

Nun schon zu zweiten Mal in relativ kurzem Abstand hartnäckige Rückenschmerzen. Und zwar nicht mehr die Sorte Hexenschuss, den kriegen wir mit etwas Wärme und heilender Salbung, die wieder normale Bewegung zulässt, wieder hin. Sondern dergestalt, dass spürbar auf die linke Bandscheibe gedrückt wird. Da brauche ich auch kein MRT. Da rächt sich gerade das Alter Hand in Hand gehend mit den drei vergangenen Jahren kaum Sport machen zu können, wegen der Fibromyalgie-Schmerzen. Ohne Sport spröde Bandscheibe.

Der Schmerz gerade bringt mich meiner Mutter sehr viel näher als ich sein möchte, denn Bandscheibenvorfälle bis hin zur Stenose war ihre bevorzugtes gesundheitlich vorrangiges Thema bis hin zur Medikamentensucht. Hier mischt sich nun das Bewusstsein in mein Schmerzempfinden eventuell damals ihr gegenüber nicht fair gewesen zu sein. (Ich bin ziemlich gut darin aus körperlicher Versehrtheit für mich das ganze runde Paket der Selbstkritik zu formen. Wäre ich in Pappmaché-Gestaltung ebenso gut, wäre ich längst reich und berühmt.)

Also gerade nicht attraktiv: stehen, gehen und sitzen. Liegen geht. Zum Glück mit neuer Matratze sehr viel besser als noch vor fünf Monaten. Liegen ist gerade die Rettung. Die halbe Nacht versucht korrekt gegen den Schmerz zu liegen. Kurz: schlaflose Nacht. Nicht stehen können, nicht gehen können und nicht sitzen wollen, nimmt mir viel aus meinem Leben, was ich gerne tue, tun möchte und was natürlich generell für die Alltagsbewältigung sehr prima ist tun zu können. Folge: miesige Mistlaune. Gepaart mit Selbstmitleid und einer ordentlichen Portion Hilflosigkeit.

Denn eigentlich war ich gerade sehr gut im Flow wieder mit Sport zu beginnen, Rad zu fahren, mich viel gesünder zu ernähren – um das allgemeine Körpergefühl wieder in die für mich guten Bahnen zu lenken. Und nun? Stillstand. Stillstand drückt auf die Seele. Diese Dinge gehen so sehr Hand in Hand. Untrennbar verbunden.

Dienstag Rentenklärung und generelles Beratungsgespräch. Das ist so sehr nicht mein Ding! Tatsachen vor Augen haben müssen, die man nicht sehen und nicht gehen möchte. Sich abgehängt fühlen. Ich möchte das alles so sehr nicht!

Erstmals denken tatsächlich reif für eine Reha zu sein. Das möchte ich auch nicht.

Diese Altwerdung – sie ist nichts für mich, so gar nicht.

Das Fahrrad ist nun auch mehr als überholungswürdig. Das Laufrad hat seit dem königlichen Unfall eine dicke Acht. Danke an zehn herum stehende Polizistenzeugen, den Verursacher, der für die Kabellegung verantwortlich war nicht zu ermitteln. Außer Spesen und Schmerz für mich nichts gewesen. Mindestens die vordere Bremsanlage müsste neu installiert werden, weil die Halter selber nun durch sind. Und die Schaltung hat es nun nach zwanzig Jahren ebenso hinter sich. Im Grunde ist das Rad nicht mehr ganz so zwingend verkehrssicher. Überschlägt man die Kosten, kann man im Prinzip gleich … nee, kann man auch nicht.

Ihr sehr, ich blubbere von Herzen mit übelster Laune durch den Tag. Aber solange man sich von mir fern hält im Moment geht's eigentlich.

Euch allen ein wundervolles Wochenende – ich hoffe, Ihr habt die Kostüme schön!

2019-02-27

1000 Fragen (1-10)

Charming Quarks Liisa hat mich auf diese öffentliche innere Einkehr aufmerksam gemacht: 1000 Fragen über bzw. zu sich beantworten. Die Fragen entstammen wohl dem Flow Magazin und Beyhan von my herzblut hat sie netterweise als PDF online gestellt.

Los geht's also in unregelmäßiger Erscheinungsfolge …

Wann hast du zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht?

Im November. Da bin ich bei Wetterverhältnissen bzw. schon recht kühlen Außentemperaturen im Meer baden gewesen, was völlig gegen meine frühere Natur war. An drei Tagen! Die Überwindung war groß. Der Stolz hinterher auch. Das Glücksgefühl im Prinzip fast alleine im wunderschönen Meer zu sein im Sonnenaufgang – kann mir niemand mehr nehmen.

Mit wem verstehst du dich am besten?

Ich lerne zur Zeit mich gar nicht mit irgendwem am besten zu verstehen – sondern alle so zu nehmen wie sie sind. Sie auch mit ihren Macken und vermeintlichen Fehlern zu lieben. Auf ihre Art. Und kein Wettkampf.

Worauf verwendest du viel Zeit?

Im Moment auf meine Gesundwerdung. Dem Schreiben. Denken.

Über welche Witze kannst du richtig laut lachen?

Über die, die etwas intelligenter sind und ich daher nicht sofort kapiere. Gut gezeichnete Witze sind mir lieber als erzählte!

Macht es dir etwas aus, wenn du im Beisein von anderen weinen musst?

Naja, das ist selbstverständlich abhängig von der Situation und den jeweils anderen. Da gibt es Menschen, bei denen es leichter fällt. Bei anderen schwerer. Aber seit ich bei der Abschiedsrede von meiner Mutter auf ihrer Abschiedsfeier vor allen Leuten – auch mir gänzlich fremden – mehrfach in Tränen ausgebrochen bin, ist mir ziemlich egal geworden, ob und wer mir beim weinen zuguckt. Tränen haben ihre Zeit.

Woraus besteht dein Frühstück?

Kaffee. Müsli. Selten Brötchen mit Marmelade.

Wem hast du zuletzt einen Kuss gegeben?

Shiina, heute Morgen. Niedliche Katze in niedlicher Pose. Wat soll man da tun?

In welchem Punkt gleichst du deiner Mutter?

Äußerlich immer mehr im Vergleich zu früher. Innerlich … vermutlich auch mehr als ich es wahrhaben möchte. Ich glaube, ich habe viel von ihrem Optimismus abbekommen.

Was machst du morgens als Erstes?

Die Katze füttern. Direkt nach dem Aufstehen – ohne den Umweg über die Toilette. Da gibt es ihrerseits keinen Kompromiss. Dann setze ich Kaffee auf für mich.

10. Kannst du gut vorlesen?

Ja. Früher bei Lesewettbewerben in der Schule gewonnen. Müsste ich aber sicherlich auch wieder üben.


Fortsetzung folgt …

Tomatiges

Gestern sind die ersten Keimlinge aus ihren Samen gekrochen, Venusbrüstchen,



Belle Coeur



und Datterino



sind die Tomatensorten, die ich mir aus der unendlichen Tomaten-Vielfalt ausgesucht habe, in diesem Internet bestellte und Freitag bzw. Sonntag in die Keimschalen setzte. Alles Sorten mit vergleichsweise kleinen Früchten für den Balkon.

Keimlinge, die ans Licht wollen. Bessere Signale für eine vorfreudige Stimmung, weil der Winter sich seiner Zielgeraden nähert, kann es nicht geben! Übrigens habe ich im letzten November, als ich noch einmal in Apulien sein durfte, Lorbeer mit Fruchständen ernten dürfen. Diese Samen sind nun auch in die Erde gewandert. Sie werden sich sicher mehr Zeit lassen bis zur Keimung. Aber ich bin sehr gespannt!

2019-02-26

21 Grad –

Ende Februar im Westen Deutschlands. Wie sieht's denn da heute bei Euch aus mit den Bikinifiguren?

Hat Euch ziemlich kalt erwischt dieses Wetter, wie?

2019-02-25

Frau Kelef …

… scchreibt in ihrer unnachahmlichen Art kluge Dinge über Kühe, Zäune und Wandergesellen.

2019-02-19

Tally



Sie ist nun heute schon ein Jahr bei Nishia und Lino.





Bei aller Traurigkeit darüber, den kleinen Glückskeks nicht mehr maunzen und schnurren hören zu können, sie zu spüren und zu streicheln, ihren wundervollen Duft riechen zu können, bleibt die Freude ganz tief darüber, dass ich so lange mein Leben mit ihr teilen durfte. Das Glück darüber, wie sehr dieses schüchterne, verletzliche Wesen sich mir geöffnet hatte über die Jahre.



Auch wenn die letzten Jahre der Pflege und Fürsorge anstrengend waren – keinen Tag wollte ich missen mit dieser kleinen bunten Katze, die so leise und zaghaft, so fröhlich, so umsorgend, so schüchtern, so drollig und so wahnsinnig charmant war.



Sie fehlt.

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2019-02-18

Sonnenscheinshiinchen

Sie genießt die ersten Sonnenstrahlen … auf dem Kratzbaum vor dem Fenster, auf dem Balkon. Ihr kann es gar nicht sonnig genug sein.



Kleine Anmerkung: wir haben gesehen, dass von Shiinas Wunschliste Futter verschickt wurde – leider ist es bis heute nicht angekommen. Hoffentlich ist es nicht berechnet worden?!

2019-02-10

Cosenza – eine Reise durch die reichhaltige Kultur Kalabriens

Ich durfte auf Einladung des Tourismusministerium der Stadt Cosenza, sowie auf Einladung von Carmen Mancarella, Geschäftsführerin von Mediterranean Tourism, am zweiten Tourismusforum der Stadt Cosenza teilnehmen.



Viel kenne ich noch nicht von Italien, mir kam früher doch immer dieses Frankreich dazwischen. Nun durfte ich nach Apulien eine neue Region dieses Landes mit den vielen schönen Gesichtern bereisen: Kalabrien, genauer: die Region Cosenza.



Cosenza ist die nördlichste und größte der fünf Provinzen Kalabriens und zählt ca. 700.000 Einwohner. Davon leben in der Provinzhauptstadt Cosenza ca. 68.000 Menschen. Die Provinz bietet alles, was das Urlaubsherz begehrt: Cosenza selbst liegt dem Sila-Gebirge zu Füßen und in nur 30 Autominuten laden traumhafte Wälder zum wandern oder Abfahrten auf Skiern ein. Selbst in Italien wissen die wenigsten Menschen, dass man in Kalabrien auch Ski fahren kann. 20 Autominuten weiter südlich kann man schon wieder im Ionischen oder Thyrrenischen Meer baden. Auch Kalabrien ist, wie Apulien, von zwei Meeren umschlossen.



Die Stadt Cosenza ist eine kulturelle Perle! Sie ist eine sehr lebendige, kunstreiche und aktive Metropole. Viele Studenten, die in der sehr nahe liegenden Nachbarstadt Stadt Rende an der Università della Calabria studieren, leben hier und machen diese Stadt jung und lebendig.

Überall lauert hier Kunst: In den 14 Klöstern dieser Stadt, von denen die meisten mittlerweile anderen Zwecken zugeführt wurden, warten Museen mit historischer und zeitgenössischer Kunst aller Couleur auf ihre Besucher. Das als „Stadt der Dichter und Denker” bezeichnete Cosenza, hat Bernadino Telesio, Philosoph und Naturforscher (1509-1588) hervorgebracht, auch der Modeschöpfer Gianni Versace ist ein Kind dieser Stadt gewesen. Die Historie über die Jahrhunderte ist immens.

Bruttier – so heißt die Urbevölkerung Cosenzas. In Landessprache bedeutet dies „Rebellen”. Abtrünnige Lukaner sollen sie gewesen sein. Die zähen Menschen aus den Bergen galten lange Zeit als unbesiegbares Volk! Zwei Mal biss sich Rom an ihnen die Zähne aus – bis sie sich beim dritten Versuch im II. Jahrhundert der feindlichen Übernahme der Römer doch geschlagen geben mussten.

Der Westgotenkönig Alarich I (370 – 410) soll mit seiner Beute, die er auf seinen Raubzügen durch Westeuropa und der Plünderung Roms erbeutet haben soll – angeblich 25 Tonnen Gold, Silber und Edelsteine – im Flussbeet an der Mündung des Busento in den Crati begraben sein. August von Platen war diese Sage das Gedicht „Das Grab im Busento” wert. Seit 1600 Jahren versucht nun die Menschheit Alarichs Grab zu finden. Mit moderner Technik offiziell letztmalig im Jahr 2015. Vergeblich. Die Legende sagt, römische Sklaven mussten hierfür das Wasser des Busento zunächst umzuleiten, um seine letzte Ruhestätte besonders gut zu verstecken. Keiner von ihnen durfte die Schufterei überleben – damit sie nicht etwa den Bestattungsort ausplaudern konnten.

Die Tourismusexperten der Stadt nehmen das weiterhin unfauffindbare Grab Alarichs und dessen Legende sportlich: „Wenn Millionen von Touristen an die Spielorte einer Fantasiefigur namens Harry Potter reisen, was sollte sie daran hindern, ein nicht entdecktes Grab nicht auch spannend zu finden?”, kommentiert Josep Ejarque, italienischer Tourismusexperte, während des 2. Tourismusforums und ruft zweistellige Wachstumszahlen für Cosenzas Tourismus aus.

Alarichs Spuren findet man dennoch überall in der Stadt – auch als Skulptur nahes des Flussbettes. Die Mär über den Schatz treibt feine Blüten: Junge Frauen aus Cosenza sollten in dem Fluss ihr Haar waschen, damit es zu Gold würde. Nun, ich habe bei meinem kurzen Aufenthalt keine Frau mit goldenem Haar hier entdecken dürfen.

Die venezianischen Gebrüder Bandiera, italienische Freiheitskämpfer des Risorgimento, die für ein geeintes, freies und demokratisches Italien eintraten, fanden nach einem blutigen Aufstand, in den Bergen von Sila gefangen genommen, den Tod nahe bei Cosenza. Am 25. Juli 1844 riefen sie noch während ihrer Hinrichtung „Freiheit für Italien!” Sie gelten heute als Helden des vereinten Italiens und die Menschen in Cosenza werden nicht müde überall auf ihre Spuren zu verweisen.


Castello Svevo



Mit dem Castello Svevo, dessen Ursprung den Byzantinern im 5. Jahrhundert zugerechnet wird, hatte sich Friedrich II. von Schwaben ein Denkmal gesetzt. Das Castello liegt weit oben über der Altstadt Cosenzas auf dem Berg. Friedrich hat es nach einem schweren Erdbeben im 13. Jahrhundert erneut aufgebaut.

Der achteckige Turm zeugt aus dieser Zeit für die Leidenschaft des damaligen Herrschers für die schwäbische Architektur. Über die Jahre wurde das Castello von allen Eroberen Cosenzas genutzt: Sarazane, Normannen, die Staufern, Anjou und Aragonesen … Im Garten steht ein uralter Weinstock und soll noch aus der Zeit Friedrichs II stammen. Wenn es stimmt, beeindruckend!



Der Ausblick vom Castello über Cosenza ist grandios …



Erst im Jahr 2015 wurde die letzte Restaurierung dieses immer wieder bei Erdbeben größtenteils zerstörten Monumentes abgeschlossen und steht nun den Touristen zur Besichtigung und für Events zur Verfügung.




Villa Rendano



In der Villa Rendano führt eine beeindruckend kreative Multimedia-Show (wirklich!) durch all die Geschicke der Provinz und Stadt Cosenza. Kurzweilig wird in jedem Raum die jeweilige historische Episode aus dem Blickwinkel eines Protagonisten seiner Zeit erzählt. Künstlerisch mit beeindruckender liebevoller Ästhetik installiert. Auf Wunsch kann diese Show übrigens auch in Englisch betrachtet werden. Sie ist eine absolute Empfehlung für einen Besuch dieser Stadt! Bitte knapp eine Stunde ist für den Besuch einzukalkulieren und danach mit wissendem Auge über die Stadt durch Cosenza streifen. Übrigens finden das gesamte Jahr über in der Villa kulturelle Veranstaltungen, z. B. Konzerte statt. Ein Blick in den Terminkalender lohnt sich.





In der Villa gibt es noch einige Gegenstände der früheren Besitzer zu sehen, einer Familie, die mit Seidenproduktion sehr reich wurde und wieder bettelarm, als ein Schiff mit den von ihnen bereits verkauften Waren im Meer versank. Die Villa wurde zwangsläufig verkauft. Mehrfach. Der heutige Besitzer hat sich bemüht ihren räumlichen Zustand von 1871 wieder herzustellen. Die Treppenhausgestaltung ist beeindruckend schön:



Ein besonderer Ort von innen und außen, auch hier ist die Aussicht vom Dach auf Cosenza in alle Richtungen bonfortionös.




Piazza Bilotti

Auf zur architektonischen Schönheit der Moderne: der Piazza C. F. Bilotti am nördlichen Ende der Salita U. Adamo (die in den Corso Mattini mündet).



Oberhalb ein Platz mit beeindruckender Architektur – und natürlich Kunst –, unterhalb eine Tiefgarage und eigene kleine Stadt mit Bibliothek und Kultur.




Leonardo da Vinci – 500 Jahre Genius



Auch Cozenza feiert, wie wohl ganz Italien, über 500 Jahre das Genie des Leonardo da Vinci und hat eine weitere junge multimdediale Köstlichkeit zu bieten, die man sich wirklich nicht entgehen lassen sollte! Direkt unterhalb der Piazza Bilotti neben dem Restaurant einer Fast-Food-Kette ist das Leben und Schaffen, die Philosophie des Genies Leonardo da Vinci berührend visuell und musikalisch in Szene gesetzt. Modern, mitreißend … wow! Auch für diesen Aufenthalt sollte man ungefähr eine Stunde einkalkulieren.

Danach lässt man sich über den autofreien Corso Mattini treiben. Er führt ca. 2 Kilometer bis zur Piazza de Bruzi mit der Skulptur eines großen Soldatenhelmes im Wasser – zum beeindruckenden Gedenken gefallener Soldaten weltweit.



Aber vorher laden viele Läden auf dem Weg dorthin zu einem Einkaufsbummel ein. An seinen Querstraßen stehen Bauern, die ihre frischen Gemüse frisch vom Feld oder direkt vom Baum, die Zitrusfrüchte aus ihren Kastenwagen verkaufen.



Eine Tüte frischer und so gut schmeckender Mandarinen für unterwegs für einen Euro. Das ist einfach Glück!


Museo All'Aperto Bilotti Cosenza



Wer sich nicht all zu sehr für feine italienische Schuhwaren oder Mode interessiert, kann sich auf den Corso Mattini wieder den schönen Künsten widmen. Überall auf dem Weg warten beeindruckende Skulpturen zeitgenössischer italienischer Künstler darauf, bestaunt zu werden. 1,5 Kilometer „Museo All’Aperto Bilotti” – Kunst im Freien! Zwischendurch kann man in einem der vielen Caffes sich einen Espresso gönnen und feinste italienische Pasticceria genießen. Hier ist schon am frühen Morgen Cosenza voller Leben, das menschliche Treiben ist enorm, denn unweit vom Piazza C. F. Bilotti liegt der Busbahnhof.




BoCs Art Museum

Nicht weit vom Piazza de Bruzi in der Piazza Tommaso Campanella, steht zu Füßen der Altstadt die Chiesa di San Domenico. Ihr Kirchenschiff lässt sich ins Mittelalter datieren und ihr Inneres demonstriert den Spätbarock. Zur Zeit wird sie restauriert, so dass wir sie nicht besuchen können.



Aber in das dazu gehörige antike Kloster mit Kreuzgang, Complesso monumentale di San Domenico, ein architektonisch exemplarisches Beispiel vom Übergang der gotischen Form zur frühere Renaissance wurden wir eingeladen. Der Philosoph Tommaso Campanella war hier im Jahr 1588 zu Gast. Ihn beeindruckte das Denken und Schaffen des Philosophen Bernadino Telesio. Zur Zeit des zweiten Weltkrieges wurde das Kloster vom Militär fremdgenutzt. Mittlerweile der Gemeinde Cosenzas gehörend, residiert hier das Kulturdezernat der Stadt mit dem Tourismusbüro.

Ein Ort der kulturellen Begegnung, wie wir selber erleben dürfen. Wir Journalisten sind eingeladen anlässlich des 2. Tourismusforums der Stadt und dürfen den Organisatoren und dem Bürgermeister Mario Occhiuto zuhören, welche Pläne sie in Zukunft für die Stadt haben. Occhiuto, im Hauptberuf Architekt, ist ambitioniert und möchte sein Cosenza noch weiter zu einem Ort der modernen und kulturellen Begegnung ausbauen. Für ihn gehört im Stadtinnenbereich das Auto nicht dazu: „Die Stadt soll den Menschen gehören und nicht den Autos.”, erklärte er in seinem Vortrag. Der Plan sieht den Ausbau der Straßenbahnen und viel grünen Passagen vor. Cosenza wird in zehn Jahren noch einmal ein anderes Antlitz zeigen – und das kann sehr schön werden!

Dieses ehemalige Kloster aus dem Jahr 14681 beheimatet aber auch das BoCs Art Museum. Konzeptkunst von Künstlern aller Couleur wird hier gezeigt. Die Stipendiaten ziehen im Sommer für zwei Wochen in die Boxen am Fluss, um auf Kosten der Stadt zu logieren und zu arbeiten. Verpflichtung:







Die dort entstandene Kunst steht der Stadt zur Verfügung und wird hier in einer jährlich wechselnden Ausstellung hier im Museum aber auch an anderen Orten in der Stadt präsentiert.



Ein großartiges Projekt für Kunstschaffende. Die Kunst, die wir dort sehen, bedrückend, spannend … auf alle Fälle beeinflussend. In der jüngsten Vergangenheit haben geflüchtete Menschen Kunst geschaffen und das schreckliche Erlebte in ihrer Kunst (hoffentlich) ein wenig verarbeiten können.





Immer noch nicht genug Kunst gesehen? Kein Problem, es geht noch weiter, und … noch waren wir nicht einmal in einer Kathedrale, nicht wahr? Vom Kloster aus geht es über eine kleine Brücke, Ponte Mario Martire, die über den Busento führt hoch in die Altstadt.


Galeria Nazionale Di Palazzo Arnone



Einige andere Kunstobjekte aus dem Projekt des BoCs Museums, sind in der Galeria Nazionale Di Palazzo Arnone, dem ehemaligen Gefängnis von Cosenza, zu sehen. Ein riesiger Palazzo auf dem Hügel Triglio. Das Gebäude wurde im Anfang des 16. Jahrhunderts gebaut und noch vor Fertigstellung vom Bauherren Bartolo Arnone an die Stadt Cosenza verkauft. Das Gelände ist von beeindruckender Größe und wurde zwischenzeitlich auch als Gerichtshof und Gefängnis der Bourbonen genutzt. Die Freiheitskämpfer Attilio und Emilio Bandiera sollen hier wohl ihre letzten Tage verlebt haben. Volksaufstände und wieder die Erdbeben, setzten dem Palazzo immer stark zu. Seit 2009 ist hier die Aufsichtsbehörde für das historische, künstlerische und ethnisch-anthropologische Erbe Kalabriens ansässig.



Die Gemäldesammlung beinhaltet Momente der italienischen Kunst Süditaliens vom 16. bis 20. Jahrhundert. Wir sehen hier Werke von in Kalabrien geborenen Malern, Pietro Negroni über Mattia Preti bis Umberto Boccioni und angesichts der historischen Abhängigkeit Kalabriens von Neapel natürlich neapolitanische Künstler, die die lokale Malerei beeinflussten.

Das Museum ist innenarchitektonisch beeindruckend neu gestaltet. Dem in Cosenza geborenen Zeichner und Illustrator Umberto Boccioni ist dort eine eigene feste Ausstellung gewidmet, alleine die Innenarchitektur dieser Ausstellung steht für sich!



Seine Skulptur Unique Forms of Continuity in Space lässt sich hier ebenso bewundern.



Ein Ausstellungskomplex widmet sich der Contemporary Art – und hier findet man auch wieder einige Exemplare der Künstler aus dem BoCs Art Museum-Projekt. Die künstlerische Ästhetik dieses Museums treibt selbst bei der Feuersicherheit bemerkenswerte Blüten …

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Museo dei Brettii e degli Enotri



Wenige Meter weiter besuchen wir in der Salita Sant’Agostino erneut ein Kloster in dem heute das Museo dei Brettii e degli Enotri – das archäologische Nationalmuseum residiert. Wir werden durch die Zeitgeschichte der Region bis zurück in die Bronzeezeit geführt.



Fundstücke aus archäologischen Grabungen in und rund um Cosenza und in ganz Kalabrien kann man hier chronologisch sortiert sehen! Beeindruckend die Münzsammlung: Römische Münzen



in exzellentem Zustand sowie griechische, brettische, spätromanische und mittelalterliche Münzen sind hier ausgestellt.



Für diese umfangreiche Ausstellung sollte man sich etwas mehr Zeit nehmen – die Zeitreise beeindruckt. Es ist sinnvoll dieses Museum gemeinschaftlich mit der Galeria Nazionale Cosenza zu besuchen. Dieses hier wenn möglich zuerst, danach sollte man sich der Kunst Cosenzas zuwenden.


Teatro di tradizione Alfonso Rendano



Wir dürfen einen kurzen Stopp im Teatro di tradizione Alfonso Rendano der Commune Cosenza machen. Dieses Theater hat eine lange Geschichte, die Ursprünge dieses Kulturortes liegen weit zurück in der Renaissance. Mehrfach aufgebaut, zerstört, daher wieder abgerissen, steht es heute an diesem Ort in seiner Form, wie es 1877 gebaut wurde – aber erst 1909 eröffnet worden ist. Auch hier gab es im ersten und zweiten Weltkrieg Fremdnutzung durch das Militär und infolge vielfache Beschädigungen. Der heutige Zustand dieses Theatro im neoklassischen Stil wurde 1960 beauftragt.



Der historische Vorhang, der von Domenico Morelli entworfen und 1901 vom Neapolitaner Paolo Vetri ausgeführt wurde, ist bis heute erhalten!



Der große Zuschauersaal der heute noch bei Gastauftritten gefüllt ist – ein festes Ensemble hat das Theater leider nicht mehr – die große Bühne bis hinter in die Kulissen,



wir dürfen überall hin, gucken und staunen. Es ist toll mal wieder auf einer Bühne zu stehen! Wenngleich …



Hier ist die ganze Geschichte des Teatro in Gänze zu lesen, ich empfehle deepl.com für die Übersetzung.


Museo Diocesano



Wir gehen weiterhin durch die Altstadt. Nahe des Doms in der Piazza Aulo Giano Parrasio lädt das Museo Diocesano ein, das Kreuz von Friedrich II. zu bestaunen, die Ikone der Madonna del Palero, der Schutzheiligen Cosenzas



und sehr viel mehr.



Ein kleines feines Museum, dessen Artefakte mir gelegentlich etwas gruselig scheinen.


Kathedrale Il Duomo

Und da wir nun in der Nähe sind, können wir auch einen Fuß in die Kathedrale setzen. Il Duomo. Liegt auf der Piazza Duomo, der alten Piazza Grande, die einst der Mittelpunkt Cosenzas im 19. Jahrhundert war. Die Kathedrale gehört seit 2011 zum Friedenskulturerbe der UNESCO. Die Grundmauern der Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert wurden in Erdbeben zerstört. 1222 wurde die Kathedrale in Anwesenheit von Kaiser Friedrich II. feierlich nach ihrem Wiederaufbau eingeweiht.

Hier wurden eine Zeitlang die sterblichen Überreste der schon erwähnten Gebrüder Bandiera aufgebahrt bis sie 1967 nach Venedig überführt worden sind. Noch heute liegen hier die Gebeine von Henry dem Skyanx, dem angeblich ungeliebten Sohn Friedrichs II. über dessen Tod durch die Hände des eigenen Vaters bis hin zum Selbstmord gemunkelt wird. Ebenso ruht Isabella von Aragon, Gattin von Philipp dem Kühnen König von Frankreich, die mindestens genauso kühn gewesen war, soll sie einem Sturz von einem Pferd an einer Fehlgeburt zugrunde gegangen sein. Übrigens habe ich bisher noch nie so viele Beichtstühle in einer einzigen Kathedrale gesehen.

Dieses ist ein klitzekleiner Umriss der Kunst und Kultur, der ich in nur drei Tagen Cosenza begegnen durfte – und das sind beileibe nicht alle Sehenswürdigkeiten und Schönheiten dieser Region – denn, wir waren noch nicht einmal gemeinsam essen, nicht wahr?

Ich möchte wirklich so sehr gerne noch einmal nach Cosenza – ich bin noch überhaupt nicht fertig mit diesem wunderschönen Ort!