2018-11-14

Apulien im November 2018



Ich durfte das vergangene Wochenende noch einmal nach Apulien reisen – im November – es galt das „Novello Vino di Festa” zu begehen. Der erste Wein des Jahres 2018 wurde begrüßt! Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter – an allen Tagen bis 20 Grad Celsius und Sonnenschein. Für die Menschen in Apulien also tiefer Winter.

Was meine eine nicht davon abgehalten hatte mit einer anderen Verrückten – aus Sicht der Apulier – ins Meer zu hüpfen. (Ich bin die Springmaus oben links.) Nun, bei 18 Grad Wassertemperatur kann man das schon einmal machen. Der den nassen Ausflug erschwerende Umstand lag eher darin, das wir unser Bad aufgrund des vollen Tagesprogramms halt auf 06:30 Uhr terminieren mussten und da sind dann eben auch nur 13 Grad Außentemperatur. Aber mit etwas Quieken und hier und da einem kleinen Aufschrei ging's eigentlich. Tatsächlich war das Meer an jedem Tag unterschiedlich warm bzw. kalt. Was sehr helfen kann ist vorher am Strand entlang zu laufen mit wenig Bekleidung und sich ordentlich auszukühlen – das kommt einem das inonische Meer wie eine warme Badewanne vor.

Der Besitzer unseres Hotels, das günstigerweise zehn Meter vom Meer entfernt lag, konnte es nicht fassen und musste uns am zweiten Tag prompt filmen. Die „verrückten Journalisten aus Deutschland” waren durchaus ein Thema hier. Höflicherweise sprechen die Italiener nicht wirklich von verrückt, sondern nennen es mutig und verwenden so schöne Worte wie „Brava!”. Die italienische Sprache tut der Seele so gut! Ich finde das schon spannend, sie haben dort eines der schönsten Meere in der Färbung und die schönsten weißen Sandstrände direkt vor der Tür – und nutzen es zum Baden lediglich drei Monate im Jahr …



Ein Novum, das sich wohl aus klimatechnischen Gründen künftig wiederholen wird, war … Apulien war in diesem November ein bisschen wie Irland: grün ohne Ende. Alle Olivenbäume standen im satten Grün, denn es hatte im Gegensatz zu Deutschland in diesem Jahr dort unten einfach sehr viel geregnet und wohl auch noch einmal die letzten Tage. Das Klima, seine Veränderung war in allen Cantinas, die wir besuchten, also die Orte, wo Wein produziert wird, ein Thema – denn man stellt sich zwangsläufig immer mehr im Anbau um. Zum Beispiel kehren die Winzer zur Anbauart früherer Jahre zurück und pflanzen Gemüse um die Füße der Weinreben.



Die Biowinzer tun es, um so für eine gute Düngung des Bodens zu sorgen, andere tun es, um so den Boden aufzulockern, so dass das zunehmende Wasser in den Böden besser versickern kann. Denn auch Weinreben mögen keine Staunässe. Alles in allem spricht man in Wein-Fachkreisen von einem mässigen Weinjahr. Es gibt Trauben, die Feuchtigkeit halbwegs gut vertragen, denen spielte das Wetter womöglich sogar zu – andere Traubensorten waren in diesem Jahr keine Gewinner.



Aber das Bild einer sehr grünen und vielfach noch blühenden Landschaft, das war schon sehr schön und besonders anzusehen! Und ich habe erstmals in meinem Leben Oleander mit Samenstand sehen dürfen. Mein kleines botanisches Highlight!



Wir hatten wunderschöne Tage an denen es nichts auszusetzen gab und über die ich die kommenden Tage noch gesondert berichten möchte. Aber über einen Tatbestand muss ich doch noch meckern, es gibt Dinge, die sind ein „No Go!”. Industriell gefertigtes Baguette in Frankreich zum Beispiel. Und italienischer Caffè bzw. Espresso aus Vollautomaten bzw. Kaffeepad-Maschinen. Wirklich! In einem sehr guten Restaurant setzte man uns ungerührt Caffè aus Kaffeepads vor – keine Crema nichts. Im Hotel spuckte der Vollautomat lauwarmen Kaffee aus, der nach Spülwasser schmeckte.



Einige Italiener scheinen ihr größtes Kulturgut aufs Spiel zu setzen und ich frage mich: Für was eigentlich?

2018-10-31

Hier klingelten eben …

… ein gruseliges Skelett. Und ein kleiner grüner Kobold mit Zylinder.

Es war sehr gruselig! Sehr sehr gruselig! Fürchterlich gruselig.

2018-10-30

Nishia



… ist heute auf den Tag seit drei Jahren nicht mehr bei mir. In dieser Zeit ist kaum ein Tag vergangen an dem ich nicht an sie gedacht habe, sie vermisst habe. Aber auch das Glück gespürt habe, von diesem kleinen Feenwesen als würdig auserkoren wurde, ihr wichtiger Mensch zu sein. Sie war unglaublich klug, mit Abstand die intelligenteste Katze mit der ich je mein Leben teilen durfte. Sie war so liebevoll allen anderen Tieren gegenüber, vor allem aber zu mir. Sie war pure Leidenschaft in allem. Selbst im Schlaf lag sie voller Leidenschaft und Intensität neben einem. Sie war voller Liebe – und die Liebe pur! Sie war so großherzig, immer lustig, immer anwesend, zärtlich. Eine so wundervolle fürsorgliche Adoptivtochter für Tally. Und um es nochmals zu betonen: so unfassbar klug! Sie fehlt mir sehr und ich bin immer noch nicht über ihre letzte Zeit und unseren Abschied hinweg.

Aber was bleibt ist das mit ihr gewesen zu sein. Voller Liebe!













2018-10-01

Neulich überlegt …



… in der U-Bahn auf dem Bahnhof Stadtmitte der Linie U2 beim Treppen hinunter gehen zur Linie U6 überlegt, ob es heutzutage überhaupt noch die beidseitig angespitzten Bleistifte gibt?

Man sieht sie in der freien Natur nur noch sehr selten.

Mich konnte man früher wahnsinnig machen mit Stiften, die beidseitig angespitzt waren. Das war für mich als Kind im Empfinden wie Mord am Stift. Unnötige Verletzung, Wunde zugefügt an zwei Seiten. Wer seine Stifte so verunstaltete, fügte mir so etwas wie Schmerz zu. Interessanterweise konnte ich aber prima auf der gesunden Seite vom Stift herum kauen. Dass das Zerbeißen auch schmerzhaft sein könnte für einen Stift? Ist mir nie eingefallen.

Aber ich habe auch nie verstanden, warum man Bleistifte überhaupt von zwei Seiten anspitzte. Was gab es für einen ehrenhaften Grund einen Bleistift zweiseitig zu benutzen?

Apropos Bleistift. Habt Ihr einen Twitter-Account? Dann klickt den Hashtag #septemeer2018 an. Kiki Thäringen hatte zur jährlichen Mal-Session eingeladen, ein Thema vorgegeben und wer mitmachen wollte, konnte jeden Tag (oder wann immer es die Zeit zuließ) eine Zeichnung anfertigen – oder sich anderweitig kreativ mit dem Thema Meer plus einem Tagesmotto auseinandersetzen. Egal wie schön, es geht nur darum, einen Monat lang kreativ zu sein und zu malen, zeichnen, dichten – Material.

Und es geht nicht um Perfektion, heiliges Zeichnungtalent, Professinalität. Es geht ums einfach nur Zeichnen. Sich Zeit nehmen für die eigene Kreativität. Deutschlandweit haben Menschen, die sich teilweise nicht einmal kennen, einen Monat lang gemeinsam gemalt – und denen, die nicht mit gemalt haben (ich!), viel Freude geschenkt.

Das Internet kann was. Im Guten!

2018-09-29

Hagebuttenzeit

Die Hagebutte war schon immer da und war schon immer Bestandteil unseres Speiseplans hierzulande. Sie ist nur leider von diesem verschwunden, weil ihre Verarbeitung etwas Mühe macht in der heimischen Küche.

Die Hagebutte hat viel an Vitaminen und Nährstoffen zu bieten, deswegen muss sie jetzt aber noch lange nicht dummdeutsch als „Superfood” bezeichnet werden. Botanisch ist sie nämlich eine Sammelnussfrucht – von Rosen. Nicht mehr, nicht weniger. Sie dient der Rose zum Fortbestand ihrer Sorte.

Jetzt wird sie gerade durch die Welt der Food-Religiösen als „neues Heilmittel” für Menschen mit Arthrosen getrieben. Dieses Blogpost setzt sich bodenständig mit der derzeitigen Studienlage auseinander. Im Ergebnis: Konzentriert als Extrakt kann die Hagebutte durchaus positiv Einfluss auf Schmerzen bei Gelenkentzüdungen nehmen. Muss es aber nicht immer. Arthrose heilen bzw. im weiteren Verlauf beeinflussen kann sich nicht.

Wie immer gilt bei solchen natürlichen Heilmitteln: nichts passiert von heute auf morgen!

Also, falls Euch in naher Zukunft wieder ein paar wild verirrte Superfood-Gläubige den hagebuttigen Heiland preisen, wisst Ihr Bescheid!



2018-09-28

Absurd

Gerade wieder auf Twitter gelesen, wie sich Menschen gemeinschaftlich über ihre Schwiegereltern austauschen und sich dabei amüsieren, wenn diese mit ihnen via Smartphone/WhatsApp kommunizieren.

Dienstag werde ich 53 Jahre alt (my ass!). Hätte ich mit 25 Jahren ein Kind bekommen, was eigentlich damals gesunder Altersdurchschnitt war für das erste Kind, hätte ich beispielsweise einen Sohn bekommen, dann wäre der jetzt ungefähr 28 Jahre alt. Vorausgesetzt natürlich, ich hätte ihn nicht während seiner Pubertät aus guten Gründen im Affekt ertränkt und verscharrt.

Also, dann wäre der jetzt 28 Jahre alt. Der kleine Racker! Nähmen wir weiterhin an, der würde seit vier Jahren in einer gesunden Beziehung leben, dann könnte es natürlich sein, dass er jetzt schon verheiratet wäre (ohne mein Zuraten selbstverständlich, dafür mit einer gesunden Portion Fassungslosigkeit „Junge, so habe ich Dich nicht erzogen!”), dann hätte ich jetzt ein Schwiegertochter, die sich auf Twitter darüber amüsieren würde, dass ich olle Frau ihr auf WhatsApp 'nen Foto schicke bzw. mit ihr kommuniziere.

Was nicht sein kann, weil ich doch alt bin. Und von den Dingen keine Ahnung haben kann bzw. keine Ahnung zu haben habe.

Diese Vorurteile über ältere Menschen und modernere Internettechnik – sie hören nie auf oder?

Tsja. Naja.

2018-09-27

72hrs True Italian Food

Werbung – unbezahlt, Restaurantnamennennung.

Kommendes Wochenende ist wieder das heilige Wochenende des italienischen Genusses in Berlin! Ab Donnerstag mittag (27.09) bis Sonntagabend (30.09.) können wir es uns in der Stadt in über 50 teilnehmenden italienischen Restaurants, die wirklich etwas auf ursprüngliche italienische Küche mit hochwertigen italienischen Erzeugnissen halten, für vergleichsweise wenig Geld sehr gut gehen lassen.



Wie das geht? Sich einfach auf dem Plan bzw. auf der Homepage von 72hrs True Italian Food die teilnehmenden Restaurants in den persönlichen Wunschbezirken heraus suchen. In Mitte, Wedding, Friedrichshain, Prenzlauer Berg, Kreuzberg und Neukölln sowie Schöneberg und Tempelhof und Charlottenburg werdet Ihr fündig werden.

Ein Aufkleber an der Eingangstür der Restaurants signalisiert Euch deren garantierte Teilnahme. Fragt einfach nach deren Spezialität, die sie für dieses Wochenende und für dieses Event für nur 7 Euro anbieten – und genießt dieses persönliche Willkommen für euch plus einem Getränk. Wenn es Euch schmeckt? Fragt nach mehr Spezialitäten des Hauses. 72 hrs True Italian Food ist nicht nur dafür gedacht, die wundervollen Klassiker der italienische Küchen essen zu dürfen, sondern auch mit den Restaurantbesitzern ins Gespräch zu kommen. Es nehmen fantastische Restaurants teil – alles Menschen, die das Kochen lieben!



Zum Beispiel gibt es bei Amazza che pizza mit Mozarella und Anchovis gefüllte Zuccinblüten, Oliven und wundervolle Truffle Arancini (fritierte Reiskugeln) plus Wein oder Softdrink.



Bye Bye Cavaliere im Friedrichshain serviert Sopressa de Casada (Salami des Hauses), eine Käse-Auswahl und Foccacia-Mix und einen White Spritz!

Geht unbedingt – unbedingt – in Kreuzberg zu Duo – Sizilian Ice cream! Bester Pistazienzauberer der Stadt, hier bekommt Ihr fantastisches Eis oder Cannollo mit einer leckeren Pistazien-Riccottacreme gefüllt und Pistazien bestreut – vielleicht bieten sie auch wieder diese sehr feinen Pistazien-Tartelettes an:



Zwingend dort mitnehmen: ein Glas der sehr feinen Pistaziencreme! Da kann Nutella gegen einpacken.

Apropos süß! Caffè Focacceria San Francesco in der Kastanienallee 64 – auch hier werden originale Cannollo mit süßer Ricottacreme und kandierten Früchten serviert, nach Foccacia mit Meeresfrüchten, Caponata, Arancine – alles ein Genuss!



Wer in Berlin nicht vor Ort essen kann, der kann wenigstens bei Olio Costa gute italienische Olivenöle aus fast allen italienischen Regionen oder Balsamicos einkaufen (und mehr!)



Also … wer an diesem Wochenende in Berlin nicht wenigstens einmal außerhäusig italienisch Essen geht – der verpasst wirklich etwas!

2018-09-26

Nie stirbste richtig!

Den Nachbarn über die Straße im Hof ist letzte Woche Artos weggestorben. 15 Jahre alt, Jack-Russel-Mix. Sprang seinem Herrchen morgens auf das Bett in den Arm, kuschelte sich ein, leckte ihm über das Gesicht, zuckte drei Mal, quiekte kurz, leckte dem anderen Herrchen, schnell herbei gerufen, auch noch einmal über das Gesicht und war weg.

Was nun wirklich der weltschönste Tod ist, dem Du Deinem Tier und Dir selbst wünschen kannst. Was hätte ich mir so ein Gehen für Tally (und für mich) gewünscht.

Aber auch so mit so einem perfekten kurzen Sterben bleiben nur zwei Menschen zurück, die völlig verstört sind ob der Tatsache nun so plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung verwaist zu sein. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht, denn bei aller Logik über ein gutes Sterben (für den Verstorbenen), es bleiben trotzdem immer Lebewesen übrig, die so oder so bedingt gut damit klar kommen werden, wenn Du so flink und schmerzlos gehen darfst.

Sterben. Unendliche Dimensionen.

Naja, ich hatte Artos die Woche vorher noch gestreichelt. Der olle Stoffel.

Die Zebramanguste

Die Zebramanguste ist ein lustiges Tier, wie schon ihr lateinischer Name Mungos Mungo ahnen lässt. Eigentlich ist sie in den südlichen Teilen der Sahara beheimatet. Oder in Germendorf, im Tier- und Saurierpark in Oranienburg.



Zebramangusten mögen die Gemeinsamkeit, die liegen schon mal niedlich bei-, auf-, über und nebeneinander und schlafen gemütlich. Oder hängen lustig über Baumstämme oder sonst wie unmotiviert in der Gegend rum, wenn der Bauch voll ist.



Dabei sind sie so niedlich, dass man ihnen stundenlang dabei zugucken möchte. Und sie fotografieren möchte.

Ist die Fotografin dann ein bisschen zu sehr verliebt, kann es passieren, dass sie vor lauter menschlicher Zoom-Aktivität den Draht versehentlich berührt, der die Tiere davon überzeugen soll nicht das Weite zu suchen.



Das knallt ziemlich laut, zeckt ganz schön und regt prima den Kreislauf an bei der Berüherin und die Zebramangusten sind dann sehr schnell wach und mutieren zu schimpfenden aufgeweckten Tieren.



Allerdings lassen sie die Fotografin auch schnell wieder mit ihrem Stromschlag alleine zurecht kommen und dösen flink weiter.




2018-09-25

Schloss Dammsmühle

@maskenkatja hatte am Wochenende Zeit und mich zu einer kleinen Wanderung überredet. Kurzerhand fuhren wir gemeinsam mit ein paar flinken Tramezzini, Wattwürmern, gewurmten Äpfeln, Studentenfutter und Nierentee mit der S-Bahn und dann mit der geliebten Heidekrautbahn in Richtung Wandlitz.

In Schönwalde in der Gemeinde Wandlitz steht nämlich das Schloss Dammsmühle am Mühlenteich. Da wollte @maskenkatja hin. Schloss Dammsmühle (Wikipedia-Eintrag bitte lesen, das Schloss hat eine reichhaltige Geschichte) ein imposanter Bau, das 1768 auf den alten Grundmauern einer – vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammenden – Mühle erbaut worden war. Zunächst als zweistöckiges Palais errichtet, wurde das Schloss 1894 als Herrenhaus umgebaut, aufgestockt und mit einem seitlichen Anbau sowie einen Turm im neobarocken Stil aufgehübscht.

Im Dritten Reich gehörte das Schloss zwischenzeitlich Heinrich Himmler, der ließ dort Häftlinge aus dem KZ Sachsenhaus Bau- und Instandarbeiten schuften. 1945 besetze es die Rote Armee. Danach, bis 1989, vergnügten sich dort die Bonzen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR.

Nach Mauerfall wechselte das Schloss mehrmals die Besitzer, diente als Hotel bzw. sein gesamtes Gelände als Festivalort. Und wenn man sich anguckt, was aus dem Gebäude heute geworden ist, einem Stück Geschichte mit ehemals guter Bausubstanz, das dort wissentlich ungeschützt komplett verfällt, da möchte man doch einige Menschen in diesem Land – vornehmlich die dafür Verantwortlichen der Gemeinde – schütteln! Wenn das mal reicht.

Es ist eine Schande! Eine Schande wie in diesem Land mit solchen historischen Bauwerken in dieser Zeit umgegangen wird. Ich könnte mich stundenlang darüber aufregen. Kommt mit und seht es selbst:

Kurz nach dem Ausstieg führt ein wilder Wegweiser unentschlossen in den Wald hinein. Wir folgen ihm mutig und zaghaft die richtige Richtung deutend. (Frau @maskenkatja hat ja immer 'nen Plan!)



Nach vielleicht fünfzehn Minuten, von einigen Fahrzeugen überholt, gelangen wir an den Parkplatz …



… das Schloss-Tor und begegnen diversen hässlichen aber betonbeständigen Ruinen der Neuzeit einer vergangenen DDR.



Frau @maskenkatja, die bekanntlich im Grünen immer mit einem Auge nach vorne guckt und mit dem anderen Auge Richtung Pilze schielt, findet prompt einen Waschbären, setzt ihn in Position und deckt ihn mit Laub wärmend zu:



Es folgt eine Reihe in die Jahre gekommener DDR-Lichtkultur:



Und dann, das Schloss. Ich stand da und dachte, das gibt es nicht!



Der Seitenanbau diente den DDR-Freunden nach der Jagd als Ort des gesellschaftlichen Kegelspieles, beinhaltet also 'ne Kegelbahn, vergleichsweise noch gut erhalten nach all den Jahren.



Hier das Laufbahnende …



und dort die Sitzbänke:



Gegenüber dem Ausläufer mit der Kegelbahn eine künstlich angelegte Höhle.



Die Haustechnik in der Höhle scheint im Prinzip noch gut erhalten:



… trotzdem hängt die Kunstinstallation „Fisch” im Dunklen:



Wir schlugen uns durch das Gebüsch und gelangten in den hinteren Teil des Schlossgartens mit einer im Gegenlicht sehr stimmungsvoll wirkenden Rückansicht:



Tritt man näher, wirkt das Trauerspiel sehr auf die Seele ein:



Zurückliegende Partykultur …



Gegenüber der ehemaligen Bar ein gut erhaltenes ehemaliges Wasserspiel



Das Schloss liegt zentral vor dem Mühlensee in dem es früher eine künstlich errichtete Insel gegeben haben soll mit einem Tanzsaal darauf. Heute verbitten sich die Fische schriftlich das ihnen boshafte Nachstellen (ohne Erfolg, die Insassen der vielen Autos, die uns zuvor auf der Zuwegung überholt hatten, hatten allesamt Angelzeug dabei.)



In Blickrichtung über den See liegt versteckt eine Holz-Pagode, errichtet wohl zu DDR-Zeiten, auch sie leider dem traurigen Verfall preisgegeben:



Unser Picknick-Ausblick auf das Schloss. Überall am See stehen Holzbänke, wo man sich friedlich niederlassen und dem Schloss bessere Zeiten wünschen kann.



Wir wanderten weiter durch die Heide, fanden jede Menge von Tieren abgeerntete Heidelbeersträucher und naschten an einigen verlassenen Preiselbeeren. Leider zu wenigen, um sie sammeln zu können.

Es heißt immer unrund, der Osten würde nur kosten. Stimmt gar nicht, der Osten gibt auch sehr viel. Trotzdem wollten wir keine Tassen sammeln.



Nahmen aber das das vergnüglich politische Symbolbild gerne mit:

2018-09-24

IFA 2018 – De'Longhi, Braun, Kennwood

Werbung, unbezahlte Produkt- und Firmennennung.

Auf dem Messestand der De'Longhi-Group kann man sich als haushaltsaffiner Mensch ein Weilchen aufhalten und das tat ich auf der diesjährigen IFA (mehrmals).

Braun – Ich bin Generation Braun. Ich bin das deswegen, weil ich immer noch die Braun Soundsysteme von ganz ganz früher anhimmle. Meilensteine. Der Braun-Funkwecker, eine der ersten Küchenmaschinen überhaupt: die KM 3, die legendären Braun Blitzgeräte! Ich bin mit all diesen Geräten aufgewachsen, das klare Braun Design, lange bevor die Schweden mit ihrem kühlen Design nach Deutschland kamen, hatte Generationen von Deutschen geprägt. Zwei Jahre nach meiner Geburt wurde Braun an Procter & Camble verkauft und in der Folge wurden die einzelnen Geschäftssparten in alle Welt zerschlagen.

Nee, nee. Mich wundert nicht wirklich, dass ich bei Zahnpflege und Pürierstab eine gewisse Firmentreue nicht ablegen kann – auch wenn sich das Rad der Funkuhren längst weitergedreht hat.

Braun hatte auf der IFA 2018 unter anderem eine neue Dampfbügelstation vorgestellt, die mich sofort überzeugte, denn sie ist kein Trümmer mehr und sie hat eine enorme Leistungskraft.



Die CareStyle Compact soll mit der DoubleSteam Technologie 50 % der bisherigen Bügelzeit einsparen. Konnte ich am Stand natürlich nicht nachrechnen – aber in der Präsentation an der Wäsche auf dem Stand war sie sehr überzeugend! 120 g/min ist ihre konstante Dampfleistung, ist die Wäsche richtig geknittert, liefern 350 g/min im Dampfstoß auch bei hängender Wäsche im senkrechten Abdampfen genügend Kraft, um Falten sehr flink in die Verbannung zu schicken.



Absolut sinnvolles Merkmal die abgerundete Bügelsohle, die auch beim rückwärts bügeln über Hemdleisten/Taschen etc. hinweg bügelt ohne hängenzubleiben. (Mal ehrlich – das nervt uns doch beim Bügeln enorm, oder?) Das Bügeleisen wird auf der Basisstation, die 1,3 Liter Wasser fasst, mit einer Transportverriegelung verbunden, somit sind Station und Eisen mit einer Hand sicher zu tragen. Also gerade für uns Nähbegeisterte eine tolle Hilfe – zumal sie wirklich kaum noch Platz beansprucht.

Ansonsten gibt es von Braun, neben einer neuen Kaffeemühle, ein neue Variante vom MulitQuick 5 Vario Fit. Der Braun-Stabmixer, hier mit 750 Watt-Leistung, im Set mit Zubehör und neuer Farbgebung – dem neuen gesunden Lifestyle angepasst. In der Variante Schwarz/Energy Blau kommt der MQ5 mit einem größeren Standmixer mit extra gehärteter Stahlklinge (PowerBell Plus), damit man mit dem Stabmixer/Zerkleinerer seine Smoothies mit Crushed Ice oder Suppen in Menge zubereiten kann und mit dem neuen Spiralschneideraufsatz, der es ermöglicht nun mit einem Stabmixer auch Gemüse in praktische Spiralen kochfertig zu schnitzen. Der MQ5 in Weiß/Energy Blau ist das kleinere abgespecktere Set – nur mit dem Spiralschneider im Karton. Also gerade für Küchenbesitzer kleinerer Küchen sicherlich sinnvolles Equipment.

Ob nun das neue verbesserte EasyClick System der Mulitquicks sinnvoll ist, wird sich zeigen. Langsam ahne ich eine abnehmende Kompatibilität unterhalb der einzelnen Braun-Stabmixer im Zubehör, die ich bisher absolut geschätzt habe als Kundin. Ich möchte mir nämlich nicht mit einem neuen Stabmixermodell gleich wieder neues Zubehör dazu kaufen zu müssen, wenn es das Alte noch sinnvoll tut. Und wenn ich mir am Stand erzählen lassen muss, dass mein Mulitquick 9 – immerhin der neueste Stabmixer der Braun Generationen – nicht mit dem neuen Zubehör des MQ 5 kompatibel sein soll? Soll ich das prickelnd finden?

Braun nehme ich ja nach wie vor ein bisschen übel, dass sie aus ihren Sets die Deckel für die Stabmixerbecher raus gerechnet haben. So ein vedammt sinnvolles Goodie, das sie früher immer dabei hatten. Natürlich möchte ich meine Vinaigrette in größerer Menge zubereitet mit dem Becher abgedeckt in den Kühlschrank stellen können. Und möchte in der heutigen Zeit der Weltvermüllung nicht an dieser Stelle sinnlos mit Klarsichtfolie agieren müssen! Andere Stabmixer-Anbieter liefern Deckel im Set mit. Eine Anregung – das ist so ein falscher Geiz der Braun-BWLer gewesen. Wenn man so deutlich merkt, dass am Kunden gespart wird: Image-Fail. Zu schade!



Und: Die tolle Gewürz- und Kaffeemühle für den MQ 9, ich verstehe nicht, dass man die nicht wirklich im Handel kaufen kann. Obwohl sie nun kein neues Produkt mehr ist. (Die mir genannten Quellen führten sie nicht.) So ein tolles Produkt nur über den Ersatzteilhandel zu beziehen?


Kenwood – Was machste mit einer Küchenmaschine, die schon so sehr gut ist, dass im Grunde nichts mehr an ihr verbessert werden kann? Richtig! Du spendierst ihr ein neues Chassis.



So hält es Kenwood mit der Chef Sense und bringt sie in einer vorerst limitierten Colour Collection auf den Markt. Drizzled Pink, Zested Yellow, Glazed Green und Dusted Blue – cupcakige Namen für ambitionierte BäckerInnen der Generation Genau, die Pastelltöne lieben. Alle Farben in der aktuellen Staffel „Das große Backen” von SAT1 zu bewundern. Ich selbst bin für Pastell sowas von nicht die Zielgruppe, habe ich wieder einmal gemerkt – aber ich bin mir sicher, dass diese Maschine in diesem Jahr unter vielen Weihnachtsbäumen stehen wird!



Ansonsten gibt es praktisches Zubehör für die Kenwood-Maschinen: Der BlendXTract, ein Smoothie Maker to go mit Messeraufsatz und zwei Tritan-Bechern. Und der Slow Juicer, der an den Niedrigdrehzahlanschluss aller Kenwood Chef oder kMix-Maschinen passt.



Er entsaftet langsam (vor allem leise!), dabei schonend, Obst und Gemüse und liefert gleichzeitig perfekt trockenen Trester für z. B. Gemüsepasten/-pulver oder Quichefüllungen. Nose-to-Tail nun auch bei der Rübe!



Mit der niedrigen Drehzahl wird das jeweilige Gemüse bzw. Obst sehr schonend ohne Hitzeentwicklung entsaftet, das vermindert die Oxidation und die Vitamine bleiben in dem Saft erhalten. Alle Teile sind flink zusammen gebaut und können gut gereinigt werden. Der Slow Juicer hat mich überzeugt, wenn auch die Öffnung recht klein ist, man muss das Obst passend zuschneiden vorher – dafür schmeckt der Saft sehr intensiv.



Sehr beeindruckt hatte mich in der Kenwood-Ecke die Wand (im Foto oben rechts im Anschnitt), an der alle verfügbaren Zubehörteile für die Kenwood Chef Sense oder Cooking Chef & Co hingen: Respekt. Gut, ich habe keine Kenwood-Küchenmaschine, finde sie aber immer noch im Design von allen anderen Anbietern am ansprechendsten und würde sie immer weit vor einem Thermomix sortieren! Hier die schönste aller Küchenmaschinen im Spiralschneidermodus:



Das Ergebnis kann sich sehen lassen:




De'Longhi – Großes Kaffeekino bei De'Longhi, die außerdem die wundervollsten, charmantesten, reizendsten Barista am Stand hatten! Menschen, die das, was sie da verkaufen, lieben! Mehr geht nicht. De'Longhi hatte wohl innerhalb der Firmengruppe die meisten Neuvorstellungen auf dem Stand.

Eigentlich wollte ich die kleine weiterentwickelte Espressomaschine Dedica Style in Aktion sehen bzw. Kaffee aus ihr schmecken. Ein kleiner Wunsch von mir – weil ganz offensichtlich für Q3A-Küchen entwickelt. Vielleicht war ich mehrfach blind, ich habe sie nicht einmal im Regal stehen sehen.

Dafür Kaffeepad bzw. Kaffeekapselmaschinen über die ich prinzipiell nicht diskutiere, doch bleiben wir bei den vielen anderen guten Ideen: Da wäre zum einen die Clessidra.



Foto © De'Longhi

Für alle, die im Grunde dem Kaffee nach der Melitta Bentz-Methode nie abgeschworen haben. Eine wunderschöne Kaffeemaschine, die jeden Frühstückstisch ziert und die den Kaffee im Schwallbrühverfahren (schnell) oder aber nach den Standards des European Coffee Brewing Centers (länger, weil das Wasser immer wieder auf gleiche Temperatur gebracht wird) zu kochen. Letzteres sorgt für einen sehr fein schmeckenden Filterkaffee ganz ohne Bitterstoffe. Guter Kaffee. Gutes Produkt! Wer sich gerade mit dem Kauf einer Filterkaffeemaschine beschäftigt, sollte sich diese Maschine wirklich angucken.

Trotzdem denke ich, haben wir auf diesem Planeten alle Level des Absurden durchgespielt, wenn wir Kaffee kochen zertifizieren! Aber da kann De'Longhi nun wirklich nix dafür. Irre, alle irre!


Foto © De'Longhi

Zwei Vollautomaten hat De'Longhi auf den Markt gebracht, mit der kleineren Dinamica Plus hat man zusätzlich zu den gängigen Kaffeemöglichkeiten nun auch eine Kaffeekannenfunktion mit der man sie bis zu sechs Tassen in einem Rutsch zubereiten lassen kann. Alles mit Programmierfunktion für eigene Kaffeegelüste und App-Gedöns. (Solange mir die Kaffeemaschinen, egal welcher Couleur, den Kaffee noch nicht morgens ans Bett bringen können, bin ich vom Sinn der Apps im gesamten Küchensegment nicht überzeugt.)

Ein Träumchen ist die De'Longhi Maestosa:


Foto © De'Longhi

Bildbildschön! Wirklich. Und mit zwei (!) von einander unabhängigen Mahl- und Brühystemen, die automatisch nach gewünschter Kaffeeart den richtige Mahlgrad bestimmen und perfekten Kaffee zubereiten ganz nach gusto. Zelebriert sie z. B. rechts den perfekten Espresso decaffeinato, dann auch gleichzeitig links den reichhaltigen Caffe Latte. Oder links und rechts Caffe Latte aus unterschiedlichen Bohnensorten oder rechts heißen Kakao und links einen Caffee Solo oder oder … Wasser und Milch lassen sich im Betrieb auffüllen. Nicht meine Preisklasse aber ein echtes Träumchen und ja, jedes Büro will die haben! (Leider, leider stellt auch ihre App-Kompetenz noch keine Tasse alleine unter den Auslauf und serviert diese in die Konferenz.)



Die Displays werden generell größer und bunter. Wenigstens hier hält Inklusion offenkundig Einzug!

Am allerliebsten hätte ich aber die neue De'Longhi Siebträgermaschine La Specialista.


Foto © De'Longhi

Die ist so schön, sie ist visuell mit dem Manometer eine gelungene Kombination aus nostalgischer und neumoderner Kaffeekunst. Sie mahlt den Kaffee frisch direkt in den Siebträger perfekt justiert für die gewünschte Kaffeeart. Dann darf man selber tampen – der Anpressdruck ist voreingestellt. Und schon wird mit der 19-bar-Pumpe bei einer Wassertemperatur zwischen 88-92 Grad Celsius bei einem Brühdruck von 9 bar der perfekte Espresso gebrüht. Unabhängig vom ersten Thermoblock für den Kaffee, sorgt der zweite dann für den perfekten Milchschaum. Wunderschön! Gibt es ab dem ersten Quartal 2019 (wie die Maestosa, daher noch nicht zu verlinken) – und ganz ohne App-Schnickschnack! Meinerseits große Zuneigung. Also das Ding mit den Emotionen ist hier gesetzt. Für sie würde ich glatt meine Q3A-Küche leer räumen!

Dann hatte De'Longhi noch die Heißluftfriteuse Ideal Fry im Gepäck, die ich insofern – rein visuell, denn auf dem Stand selbst war sie nicht in Betrieb – als ganz sinnvoll erachte, weil sie vom Gehäuse deutlich kleiner scheint (388x291x288) als die Geräte der Konkurrenz. Heißluftfriteusen sind, wie ich finde, eine äußerst sinnvolle Erfindung der Neuzeit – aber sie sind gleichzeitig ein enormer Platzschlucker. Die Ideal Fry hat zwei Heizelemente und sorgt für mäßigere Hitze von unten (300 Watt) von oben mit 1.400 Watt. Hier ist die Rezepte-App sicherlich eine sinnvolle Dreingabe – auch wenn die auch nicht die Pommes mit Mayo direkt ans Sofa bringt.

Also … alles in einem konnte man sich auf dem Stand der De'Longhi-Group ganz großartig amüsieren, wundervolle Küchenhelfer in Aktion betrachten und anhimmeln. Sich hier von guten Ideen überzeugen, dort Lafer beim Kochen zusehen und wirklich hervorragenden Kaffee trinken! Doch, hat sehr viel Spaß gemacht.