2006-11-26

coffee to go down



oder auch unterirdischer Kaffee.

2006-11-25

Lieber Karl-Josef

och nee, Du. So kann man das jetzt aber auch nicht sehen.



Sieh‘ mal, wer Anspruch auf Arbeitslosengeld I hat, der hat immerhin 24 Monate lang hintereinander weg brav gearbeitet. Wenn Du da nun von „nichts geleistet“ sprichst, dann kann das ja so schon einmal nicht stimmen. Und nun den jungen Menschen per se vorwerfen, dass sie das Pech der späten Geburt haben und leider nicht schon seit dreissig Jahren mangels physischer Existenz in diesem Staat Deinem Anspruch an geleistetem Fleiß und Schweiß gerecht werden konnten? Ich weiss nicht. Geht doch so nicht, Kalle. Davon abgesehen, dass wir dann mit denen ein Problem an anderer Stelle mehr hätten: wären doch dann wieder 'nen paar fiese Alte mehr, die über die BfA verwaltet werden müssen. Was das wieder kosten würde?

Aber, Karl-Josef, mal wieder zurück zu den allgegenwärtigen nichtsnutzigen faulen dummen jungen Säufern, die Dir auf der Tasche liegen. Ja Gottchen, Kalle: lass‘ sie sich doch tot saufen, die Jungen! Was kann Dir und Deiner Partei denn Besseres passieren? So rafft mit Ende 30 die Säufer wahrscheinlich die Leberzirrhose hin, kriegen ja nur billigsten Fusel für das bisschen Geld – und weg sind sie, die Schnapsleichen, die Eurem Sozialstaat grölend nur Geld kosten. Is‘ doch prima oder nicht?!

Ganz nebenbei – ich weiß ja nicht, ob Du's schon wusstest, lieber Karl-Josef – die bezahlen Dich auch noch mit ihrem Hobby! Ja ehrlich, Du! Der nichtsnutzige saufende arbeitslose Jugendliche, der bringt doch der Staatskasse wenigstens noch 'ne Einnahme. Mensch, denk Dir: der zahlt Alkoholsteuer! Und da sich Suff gerne mit Qualm vergnügt, auch ordentlich Tabaksteuer. Na? Ist das nichts? So'n bisschen Pinke Pinke in der Schatulle?

Sieh mich an: knapp über 40, habe ordentlich was geleistet, hänge jetzt zu Hause rum und saufe und qualme nicht. Ich ziehe doch nur vom Staat. Von mir kriegt der nichts. So etwas wie ich, das sind nämlich die richtigen fiesen parasitären Sozialratten! Lebe gesund, werde vielleicht ganz alt. Was Euch das kosten wird. Aber der junge arbeitslose Säufer mit Aussicht auf eine mittellange erfolgreiche Karriere als Alkoholiker, der kriegt dann mit knapp 36 den Lungentumor, die Zirrhose – und wech ist er. Keine Sozialleistung mehr, kein Rentenanspruch. Mensch, denk‘ doch mal nach, Karl-Josef, das sind die Typen, die Du lieben solltest. Die bringen den Staat in diesen dunklen Tagen noch richtig voran! Wenn doch Siemens und Volkswagen hier immer weniger Steuern abdrücken – da ist noch der junge Säufer, das einzige Glied in der Kette, auf das Du Dich noch verlassen kannst mit Deinen Parteigenossen! Na? Ist das nichts?

Doof nur, dass die jungen Säufer sich heute lieber den Kopf mit lustigen Chemie-Drops oder Gras zudröhnen. Denn das mit dem Suff und seinen fiesen Konsequenzen hat sich ja bei denen auch schon rumgesprochen, sie sehen das ja täglich bei Vaddern. Der säuft auch seit Jahren, sitzt jetzt auch schon ganz lange zu Hause rum und kriegt keinen mehr hoch. Nee, das ist nix. Pimpern können muss wenigstens sein, wenn man sonst nix zu tun hat, ausser sich die Eier zu schaukeln. Naja, aber ihr könnt ja jetzt mal schnell das Dope und Speed legal machen, dann ist Eure Welt auch wieder im Reinen.

Nicht wahr, Kalle? Komm‘ darauf gehen wir jetzt einen trinken! Ich lade Dich ein, soviel muss am 25. eines Monats vom AG II noch drinnen sein! Prost!

(screenshot bild.de samstag, 24.11.2006

Spaßiges Post vom Der Schockwellenreiter zu dem Thema, der seine eigene Erfahrung zu „Politikern in Alkohol“ publiziert.

Trollus Saurus Alarmus

Sorry Leute! Aber aus gegebenem Anlass – also Trollus Saurus Alarmus – kann ich jetzt mal wieder nur Kommentare von registrierten Nutzern zulassen.

Tut mir sehr leid Euch diese Unannehmlichkeiten zu bereiten, aber es gibt leider immer wieder im Web diese vereinzelten Kandidaten, die mit ihrer Anonymität nichts Sinnvolles zustande bringen. Deppen eben!

Herbstschlussverkauf

Sozialhilfe-Urteil

Gestern im Wartezimmer meiner Ärztin habe ich die Alt-Ausgabe vom Berliner Kurier durchgeblättert und bin auf diesen Artikel gestossen, der die sehr offensichtliche Willkür der Entscheidungsfindung von Sachbearbeitern und deren Vorgesetzten bei der Agentur für Arbeit demonstriert.

Ich konnte mich noch nicht entscheiden, was mich an diesem Vorfall mehr schockiert. Die mangelnde Kompetenz dieser Mitarbeiter, die nicht von alleine die realistische Überlegung anstrengen, dass eine vor elf Jahren zum Einsatz gekommene Schultüte gar nicht mehr existieren wird und auch ein elf Jahre alter Ranzen sehr wahrscheinlich das Zeitliche gesegnet hat? Die Bereitschaft von diesen in der Sozialarbeit tätigen Menschen, den Irsinn einer nicht nur inoffiziell als gescheitert definierten Hartz IV-Konzeption, auf den Rücken eines eh schon sozial benachteiligten Kindes auszuleben? Oder das in Deutschland aufgrund solcher verbissener Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes Steuergelder völlig unvernünftig verbraten werden? Die direkte Zahlung von Ranzen und Schultüte wäre dem Staat bedeutend günstiger gekommen, als der Prozess.

Sozialhilfe-Urteil – Job-Center muss für Schulranzen zahlen
Eine Sozialhilfe-Empfängerin wollte für ihren Sohn zur Einschulung vom Job-Center Geld für Schulranzen und Schultüte. Abgelehnt. Das Kind kann die elf Jahre alte Schultüte der Schwester tragen, argumentierten die Angestellten. Außerdem erhält die Frau bereits eine Beihilfepauschale, ist somit finanziell versorgt. Jetzt muss das Amt doch zahlen. Grund: Es ist diskriminierend, alte Sachen der Schwester zu tragen (Sozialgericht Schleswig S 3 AS 663/06 ER).


Sind wir wirklich so arm dran, dass wir einem eh schon sozial benachteiligten Kind die eigene Schultüte und den eigenen Ranzen vorenthalten müssen? Einem Kind?

Dazu passt dieser Artikel in der heutigen Berliner Morgenpost wie die Faust auf's Auge.

2006-11-24

The Fog

Die absolute Dekadenz

ist für mich, wenn der deutschsprachige Russe oder auch der russisch sprechende Deutsche (bei ihnen weiß man's ja nie so genau) beim Japaner alleine für sich das Riesenmenü bestellt (seine Freundin bekam ein kleineres Menü extra), also die mit mindestens vier verschiedenen Maki und zehn verschiedenen Sushi, davon dann anderthalb Maki und drei Sushi liegen lässt, was mehr ist, als mein mir hart abgespartes € 5,– Menü enthält und auf die Frage der freundlichen Verkäuferin, „ob sie den Rest für ihn einpacken sollen?“ ebenso freundlich verneint.

Pah!