2006-11-12

Webblog-Awards

Die sind ausgeschrieben worden und an diesem Wochenende war Jurytagung mit gestriger Bekanntgabe der Gewinner im Museum für Kommunikation in Berlin. Der erste (hoffentlich nicht der einzige) TV-Beitrag steht bei dem rbb online. Darin man lernt wieder einmal, dass nicht in in allen Ländern dieser Welt frei geblogt werden darf – die Freiheit des Internets gar nicht mehr so grenzenlos ist.

Der „Reporter ohne Grenzen“-Award ging an das Photoblog ‘Kosoof'

Meine Bewunderung gilt den Juroren, denn aus dem großen Angebot an vorgeschlagenen und für die Endausscheidung qualifizierten Blogs, die endgültige Auswahl zu treffen, kann nicht leicht gewesen sein. Ich war schon bei der einfachen User-Auswahl dezent überfordert.

Nicht kaufen!

Nicht probieren! Macht süchtig! Ihr kennt diese Packungen ja, die gibt es bei jedem Discounter – bei einigen sgar ganzjährig: in roter Verpackung für die Marzipanfüllung, in blauer Verpackung für die Nougat-Version. Aber die hier, die Blauen, die sind anders als die Blauen der anderen Lieferanten. Die bringen jemanden wie mich, die immer die Roten, also Marzipan einem Stück Nougat vorziehen würde, dazu nur noch die Blauen zu kaufen. Und das sollte Euch eine Warnung sein. Denn die Lindenborgs sind ja nicht nur Nougat sondern auch Praliné – und das macht sie fürchterlich gefährlich!



Gibt's (nur) einmal im Jahr bei Netto. Aber ich habe sie alle aufgekauft!

2006-11-11

Na, wie „cool“ finden wir das denn?

Den freundlichen Anschlag der Hausverwaltung mit dem Hinweis der Ausfall der Heizung seit gestern abend hinge mit dem unterirdischen Rohrbruch zusammen, an dem nicht vor dem 14.11. (und der ist nicht Montag!!!) gearbeitet werden könne und man sich überhaupt nicht sicher sein kann, ob das Problem am 14.11. tatsächlich behoben werden könne…

Mein Bauch sagt mir, die haben die Heizöllieferung nicht bezahlen können.

Wie und was auch immer, es ist verflucht kalt hier.

Spinnen die eigentlich alle?

Nach dem Tod meiner Mum empfand ich es als Pflicht die Dienstleister in ihrem Umfeld von ihrem Hinscheiden zu informieren. Als da wären das Versandhaus Quelle als Fernseher und DVD-Player-Lieferant (im März d. Jahres), Yello Strom als Strom- und Versatel als Telefon- und DSL-Dienstleister zu nennen. In den Anschreiben habe ich alle Unternehmen darauf hingewiesen, dass ich das Erbe ausschlage, sie sich aber gerne nach einem Termin X (dem mir bekannten Termin beim Amtsgericht) an mich wenden könnten, zwecks Erfragung des Aktenzeichens.

Quelle sendet mir weder eine Beileidsbekundung, noch fragen sie nach dem Aktenzeichen, noch fragen sie, wann und wo sie die Geräte, die sich nach rechtlicher Lage in deren Eigentum befinden, da sie ja noch nicht vollständig abbezahlt wurden, abholen können. Aber das von Quelle beaufragte Inkasso-Unternehmen fordert mich vierzehn Tage später direkt auf die Summe XYZ umgehend komplett zu begleichen – natürlich unter Addition einer saftigen Bearbeitungspauschale von nur € 90,– und unter Androhung von weiteren Kosten, falls ich nicht umgehend zahle.. Zum Zeitpunkt des Inkassoschreibens – und das möchte ich besonders betonen – war übrigens noch nicht eine einzige Ratenzahlung säumig!

Yello Strom sendet mir eine freundliche Beileidsbekundung und eine Kündigungsbestätigung, und in einem gesonderten Schreiben zusammen mit einer Endabrechnung, die ein geringes Guthaben aufweist, weil sie eine Kontozahlung für den Monat August (der Vertrag endete mit dem Todestag am 21.7.2006) einkalkuliert hatten, die allerdings seitens der Bank meiner Mutter zurück gebucht worden war (das Konto musste ich bis zur Erbausschlagung einfrieren.) Daraufhin schrieb man mir eine Mahnung und behandelte mich von Stund an als die säumige Kundin und drohte mit, na, Ihr kennt das ja sicherlich… Ich habe nie einen Vertrag bei Yello Strom unterschrieben. In meinem Telefon mit der Hotline weise ich auf die Umstände hin und die Tatsache, dass ich weder Yello Strom-Kundin sei, noch verpflichtet bin irgendwelche Aussenstände zu begleichen, weil ich eben nicht Erbin bin. „An dem Tag, als mein Anschreiben eingelesen wurde, sei der Server abgestürzt, deswegen hätten sie keinen Zugriff auf die Daten, ob nicht noch einmal alles schicken könnte…?“

Versatel nimmt meine Nachricht zur Kenntnis und setzt erst einmal die Kündigungsfrist auf drei Monate zum Ende September aus. Offensichtlich in Unkenntnis ihrer eigenen AGBs, denn auch bei Versatel gilt der Tod des Vertragsnehmers als außerordentlicher sofortiger Kündigungsgrund, und der war nun am 21.07.2006. Natürlich werde auch ich sofort als neue Kundin unter der Kundenummer meiner Mutter angeschrieben. Später schickt man eine Gutschrift aber nur für den Monat September. Gestern schickt man mir eine Mitteilung, der (ja mittlerweile Ende September schon stillgelegte) Anschluss würde nun aufgrund der Zahlungsrückstände Ende des Monats, also November, stillgelegt werden und ich müsse, wenn ich nicht sofort die – nicht mal exakt ausgewiesenen – Aussenstände begleichen würde mit dem Schreiben des befreundeten Inkasso-Unternehmens rechnen. Und mit den zusätzlichen Kosten, Schufa-Eintrag …

Da ich auch Kundin bei Versatel bin, rechne ich fest damit, dass die mir deswegen meinen immer bezahlten Anschluss vermutlich zum Ende des Monats auch gleich mit abschalten werden.

Das Amtsgericht lässt sich natürlich alle Zeit der Welt, mir die notwendige Abschrift bezüglich meiner Ausschlagung des Erbes zu senden – ohne die wiederum diese Firmen mir erst einmal überhaupt nicht glauben möchten. Und mich nervt diese Negativpost sehr und es zieht mich noch weiter runter als die ganze unschöne Situation es eh fabulös schafft. Davon abgesehen, wir reden bei Versatel und Yello Strom von Summen weit unterhalb der € 50,– Grenze.

Bei der GEZ war ich wenigstens so klug, die Sterbeurkunde (meine Mutter war bis Ende 2007 befreit) dort anonym einzureichen. Bei denen ist ja klar wie Kloßbrühe, dass die mit Ablauf der Befreiung mir dann noch 2010 Rechungen stellen würden.

Aber O2, das sei an dieser Stelle auch mal positiv erwähnt, senden mir ein nettes Beileidschreiben und schreiben weiter, sie hätten die ausstehende Restforderung von € 9,– des Handyvertrages einfach ausgebucht.

2006-11-09

Stahlbrecher



Böses Fahrradkarma letzte Woche. Der Gepäckständer – in meinem Fall die gelungene Schloß-Gepäckträgerkombination „TakeAway“ von Abus – ganz genau die 5mm dicke Stahlhalterung an der Sattelstütze hat nach sechs Jahren Hardcore-Gebrauch leichte Materialermüdungserscheinungen bewiesen. Wie immer im unpassenden Zeitraum. Ich brauche das Ding, da mein Rad ja gleichberechtigt Ergometer, Transportmittel und Einkaufstrolley ist. Nee, was ich nicht schon alles darauf transportiert habe, ich erinnere mich an ein Fotoshoting, da waren es der Strahler, das Stativ, die komplette Kameraausrüstung, das Powerbook. Und Ihr erinnert Euch sicher noch an die Kellerregale.

Nun, letzte Woche hing der Gepäckträger auf halb acht und die monetären Mittel für eine komplette Neulösung waren nicht verfügbar. Auch andere Varianten wie handelsüblicher Gepäckträger, womöglich mit Seitentasche, ware keine ernstzunehmende Lösungen. Alleine schon wegen dem Augenkrebs, den man logischerweise beim Anblick eines solch geschändeten Crossbikes sofort bekommen würde. Überhaupt: mein Rad ist eine italienische Diva, ich sowieso – wir wollen cool aussehen!

Irgendwann kam ich in meiner Verzweiflung dann doch auf die Idee den Hersteller zu fragen, ob es den Halter nicht auch solo gäbe – und siehe da, man nannte mir die Artikelnummer und meinte, der Händler meines Vertrauens könnte mir das bestellen, sie selber hätten es ja nicht so mit den Endkunden.

Und der erste Radhändler, dem ich davon berichtete (und einen riesigen Abus-Ständer im Laden stehen hatte), wusste zwar nichts von der Möglichkeit, dass die Halterung auch einzeln zu bestellen sei, begab sich aber in seine Unterlagen, nannte mir ratzfatz einen Preis von € 15,– für das Teil und bevor ich überhaupt „ja“ sagen konnte, war er bereit, eines seiner vorrätigen „TakeAways“ zu demontieren mit dem lapidaren Spruch „wenn die das einzeln anbieten, bestelle ich das und baue es mir wieder zusammen!“ Will sagen, er schraubte schon auseinander, da sagte ich erst „ok!“ Und nur meine Satteldiebstahlsicherung hinderte ihn daran mir das Teil komplett und sofort zu montieren, was ihn gar nicht glücklich machte: „wenn Sie das nicht hinkriegen, kommen Sie einfach noch mal vorbei. Wir machen Ihnen das sehr gerne.“ Und drückte mir noch eine Schutzfolie in die Hand, erklärte mir wie sie zu nutzen sei, damit ich bei der Installation meine Sattelstütze ja nicht verkratze…

Ach, lasst uns feiern – es gibt sie ja doch noch, die netten Fachhändler, die Dienstleister, die Menschen, die Spaß daran haben ihre Kunden zufrieden ziehen zu sehen!

Programmhinweis



für hier lesende Berliner Eltern. Ab dem 12.11.2006 findet in der Ultralounge im Stilwerk jeden Sonntag nachmittag die kidslounge statt.

Mehr Informationen zum Programm, Ort und Zeit gibt es hier zu lesen. Einfach mal vorbei kommen und mit machen, der Eintritt ist frei! Und wenn die talentierten Kinder selber Musik machen, Tanzen oder Theater spielen oder irgend etwas Tolles können und aufführen wollen – einfach mal Milton anrufen oder eine e-Mail schicken und dann bald auch auftreten! Und die Einladung bitte weiterreichen!

Lieber Rechtsstaat,

warum wird dem überführten Straftäter, der sich eigenmächtig aber ungenehmigt für eine Nacht auf dem Gefängnisdach entscheidet, als besondere Serviceleistung eigentlich noch eine Wolldecke und Wasser gereicht?