2015-06-16

Wenn die Firma Webworks schreibt …

Neulich bekam ich nachstehende E-Mail einer Agentur namens Webworks an nebenstehenden Account gerichtet. Ich habe – obwohl mich bereits beim erstmaligen Lesen Mail, die hier in rot eingefärbten und kursiven Font eingeführten Anmerkungen umtrieben – sehr höflich und sogar (für meine Verhältnisse) gänzlich Ironie befreit der Absenderin meine freundliche Absage formuliert. Ich war sogar richtig nett.

Zum Dank kam nicht einmal mehr eine Antwort!

An dieser Stelle sei von mir eine kleine Anmerkung an die Geschäftsführung von Webworks gerichtet: Sie, Herr Ollefs, schreiben auf der Homepage Ihrer Agentur, ich zitiere: „Webworks hilft großen- und mittelständischen Online Shops beim Start, Ausbau und der Optimierung des Online Marketings.” Wenn dem so ist und wenn Ihrer Meinung nach dazu – wie bei dem Spin-Off-Online Shop von Otto zu dessen Aushängeschild ich mich lt. Anschreiben Ihrer Mitarbeitern immerhin in meinem Blog machen sollte – auch Blogger-Relations gehören – dann behandeln Sie uns Blogger bitte auch mit der Ernsthaftigkeit und Wertschätzung einer Ihrer Geschäftskunden! Und nicht mit der Überheblichkeit gegenüber uns zwangsläufig mit ins Boot zu holendem bloggenden Mastvieh, das in Serienfunktion gemolken werden soll.

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Hallo , »Na, hat's mal wieder nicht mal zum Nickname gereicht? Protipp: stand in der E-Mail ganz vorne!«

mein Name ist XYZ, ich bin Mitarbeiterin bei webworks »Wie schreibt Ihr Euch denn nun? webworks oder Webworks (s. Signatur)? Nee, ist natürlich nicht wirklich wichtig in der eigenen Geschäftskommunikation den Firmennamen durchgängig korrekt zu schreiben.« und für unseren Kunden XYZ .

Gerne möchte ich nachfragen ob du »So schön, dass wir uns gleich duzen, ich mag das ja sehr.« Interesse an einer Kooperation mit XYZ hast? XYZ gehört zu ZYX. Bitte lass dich nicht gleich von dem ersten Blick abschrecken. XYZ ist kein reiner „Omakatalog“ »Äh, doch! Das ist er. Und zwar: ausschließlich!« – im Gegenteil gibt es sogar wirklich schöne Teilchen im Shop. »Hm … äh … nein, gibt es nicht.«

Zum Beispiel als Inspiration (Lena Gercke war zum Beispiel auch Model): »Lena Gercke ist Modell und posiert in jeder Klamotte, solange sie gut genug dafür bezahlt wird – das und Lena generell inspirieren mich leider eher nicht.«

http://www.witt-weiden.de/jeanstrends-outfit1 »Nicht funktionierende Links inspirieren mich auch eher so wenig …«
http://www.witt-weiden.de/jeanstrends-outfit4 »… ein weiterer nicht funktionierender Link inspiriert mich noch weniger wenig.»

Sorry, aber spätestens jetzt bin ich wirklich uninspiriert!

Derzeit suche ich nach interessierten Bloggern für eine Zusammenarbeit mit XYZ. Du wärst ganz frei - es kann eine Unterbringung in einer Collage sein oder ein Artikel zu einem Kleidungsstück etc. - wo die Verlinkung gut passen würde. »Richtig. Ich bin ganz frei in dem was ich wie auf meinen Blog tue. Weiß ich; ist nämlich mein Blog.«

Auch muss es nicht dringend im Modebereich sein, falls du in einer anderen Kategorie etwas Passendes finden würdest. »Nö.«

Hast du Interesse an einer Zusammenarbeit? »Um Interesse an einer Zusammenarbeit bei mir wecken zu können, hätte dafür nicht in dieser Mail theoretisch eventuell andeutungsweise – wenn auch nur in homöopathischen Ingredienzien – so etwas wie eine Andeutung eines Benefiz für mich stehen sollen/müssen? Ich frage natürlich nicht für mich dumme Bloggerin, sondern für mein knapp 50 Jahre altes bloggendes Ego.«

Viele Grüße »Na wenigstens keine „Inteamittät” vortäuschendes „Liebe Grüße” gleich am Anfang, das ist schon mal was.«
Name

Webworks
Straße
Ort
Land

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Ich weiß es nicht. Ich blogge seit 2006. Seit 2006 erklärt mein mit mir bloggendes Umfeld Euch Agenturen, dass wir als Blogger von Euch hinsichtlich möglicher Geschäftsanbahnungen eine geschäftspolitisch kompetente sowie höfliche Ansprache und Kommunikation wünschen.

Ist das wirklich so schwierig?

Und noch mal kurz zu dem von mir oben angesprochenen „Duz-Verhalten” in der Mail. Ich komme aus einem geschäftlichen Umfeld in dem es lange vor Internet-Zeiten schon ganz und gäbe war, sich – auch die eigenen Arbeitgeber – zu duzen. Ich duze hier auch meine Leser im Blog insofern ist meine Anmerkung oben natürlich auch leicht halbgar. Aber ich habe mit meinen Lesern auch keine geschäftliche Beziehung oder möchte eine anbahnen.

Hier jedoch, in diesem ganz besonderen Fall, geht es um ein Produkt, das beworben werden sollte, das sich ganz deutlich an eine Zielgruppe jenseits der Lebensmitte richtet.

Das heißt also, einerseits bin ich der Agentur freakig genug, um geduzt zu werden. Andererseits hält man mich für die richtige Ansprechpartnerin um einen Shop zu vertreten, der Grufti-Klamotten für Menschen (m. E. weit) jenseits der 55 anbietet. Bei allem Respekt – aber irgendwie geht  das einfach nicht zusammen, sollte man das nicht selbst merken?

4 Kommentare:

kelef hat gesagt…

hihihi. gut gebrüllt, löwe.

mich hat mal eine studentin angeschrieben, die für irgendeine arbeit bloggende menschen interviewen sollte. wie auch immer die auf mich gekommen ist habe ich nie erfahren.

ebenfalls per du, und offensichtlich hatte sie nie auch nur einen blick auf mein blog geworfen. zuerst musste ich sie also leider darüber aufklären, dass ich erstens tatsächlich bei unbekannten zunächst auf einem sie bestehe. dass sie das u.u. daraus hätte erkennen können, oder meinethalben auch daran, dass ich auch im blog alle sieze. und dass sie doch, bitteschön, erst mal quer durch die blogs der leute, die sie anschreibt, lesen sollte bevor sie auf die inhalte bezug nimmt.

antwort: sie dachte, im internetz gehöre sich das so dass sich alle duzen. sie kenne sich da ja nicht so aus.

ich hab dann nochmal nachgehakt, die hätte tatsächlich mit links mein enkerl sein können.

kopf-tischplatte.

Anonym hat gesagt…

Ist hart. Aber Leute um die 50, wie ich auch, sind für die Mitarbeiter von webworks und alles anderen Leute unter 40 Grufties. Wobei Gruftie schon ein Ausdruck ist, den jüngere Leute nicht mehr verwenden.

arboretum hat gesagt…

Die Studentin kannte sich mit dem Internet nicht aus, wollte aber bloggende Menschen interviewen. Ah ja.

Franny hat gesagt…

Du hast vergessen zu erwähnen, mit welch billigen Honorar man abgespeist werden soll & welche Forderungen man dafür eingehen muss >.< Bin durch Google auf Deinen Blog gelangt, da mir genau das heute auch passiert ist.

Die verhalten sich hochgradig illegal...Keine Kennzeichnung, Do Follow Link, keine harten Ankertexte, keine Money Keywords, am besten lebenslang online (normal, wüsste nicht, dass ich meine Beiträge irgendwann lösche) & mindestens 500 Wörter und das alles für 120€ >.< Ja neee, is klar. Hab der erst mal ne gepfefferte Nachricht geschrieben, danach hat sie ihr angebot zurückgezogen. Was glauben die eigentlich, wer wir sind?

Danke für Deinen Beitrag :-)

Liebe Grüße
Franny

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