2014-12-11

Holy Schnupfen!

Tag vier vom Holy Schnupfen. Der Kopf ist langsam wieder frei. Die Nasenlöcher nicht. Zum Husten könnte ich auch etwas schreiben, möchte ich aber lieber nicht, sonst ändert sich das noch – da bin ich abergläubig. Ist eh eklig. Der Rücken möchte sehr dringend aus der Horizontalen befreit werden. Die gesamte Knochenappartur wünschen wieder entstaubt bewegt zu werden.

Das wird auch alles Zeit, denn: die Milch ist ALLE!

Ich will nie wieder TV gucken müssen. Na gut, außer Kochsendungen. Die Erkältung hat mit mir gemacht, dass ich mir vier Sendungen Trash-Fernsehen in Folge angesehen habe in denen sich amerikanische Frauen in Atlanta bei einer blonden sterilen Diva und ihrem graumelierten Divo völlig überladene Hochzeitskleider aussuchen. Oder auch nicht. Das eigentliche Drama dieser Sendung liegt, so vermute ich, darin, dass die künftigen Bräute nie alleine kommen und die dramatischen Folgen, die die boshaften Kommentare der Begleitungen zum „Oh, THIS ist my DRESS!!!” auslösen, später in der Umkleide mit angereichten Taschentüchern therapiert werden müssen von Diva und Divo.

Warum suchen sich amerikanische Bräute als Brautjungfern eigentlich immer die „Freundinnen” in ihrem Umfeld aus, von denen sie offensichtlich am meisten gehasst werden?

Jedenfalls möchte ich jetzt einen Brautladen aufmachen. Das kann ich auch. Auch wenn ich diesem Trend von viel zu viel Bling Bling an Brautkleidern sehr kritisch gegenüber stehe.

Die Tage versüßt hat mir in einer Wiederholung die Kochreihe auf arte „Royal Dinner”. Der französische Sternekoch Michel Roth und die Food-Journalistin Caroline Mignot laden sich drei Gäste ein und servieren Menüs aus historischen Anlässen. Man erfährt Histörchen aus dem Elysée Palast, einiges über die Herkunft bestimmter Speisen oder auch, warum diese von Speiseplänen wieder verschwanden. Ich lernte so, dass die USA ernsthaft versucht hatten, die „French Fries” nach der Weigerung Frankreichs den Irak mit aufmischen zu wollen, in „Liberty Fries” neu zu benennen. Es gibt historische Ausflüge nach Deutschland, Russland, Großbritannien.

Die Menüs werden in einer wundervollen alten Küche (wäre ich Lifestylebloggerin schrieb ich hier wohl Vintageküche) gekocht. Etwas verstörend muten hier und da die Fragen und eine merkwürdig unwissend erscheinende Attitüde der Caroline Mignot, die dem Meisterkoch in der Küche zu Hand geht – das mag auch nur an der Übersetzung liegen.

Ein amüsantes, ganz intelligentes Küchenformat, das sich sehr charmant von den üblichen grellen, hektischen und banalen Hochmodernen sonstigen Formaten rund um die Küche abhebt. Wenn Michel Roth anrichtet, ist es wie einem Ballett zuzusehen.

Guckt Euch die Folgen unbedingt an, solange sie noch in der Mediathek von arte zu sehen sind!

2 Kommentare:

arboretum hat gesagt…

Kein Wunder, dass Sie noch nichts von diesen "liberty fries" gehört hatten, die hießen nämlich "freedom fries". Diesen Namen hatte der Republikaner Bob Ney ersonnen, er hatte die french fries in drei Cafeterien des Kongresses umbenannt (siehe auch Wikipedia).

creezy hat gesagt…

@arboretum
Ah okay, danke für die Aufklärung. Wobei Freedom während die USA gleichzeitig den Irak zusammen schießen ja auch eine … naja … zynische Beinote hat. Und jetzt habe ich den Typen auch noch „gegoogelt”. Auch nicht schön! ;-)

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