2011-01-20

Offener Brief …

an Kristina Schröder. (Und weil der Link offensichtlich nicht mehr funktioniert), der Brief aus dem Cache:

Su Holder mit einem offenen Wort an die schwangere Familienministerin:

Liebe Kristina Schröder,

ich freu mich eigentlich immer über Schwangerschaftsbotschaften, aber alle Zitate von Ihnen, die man heute lesen muss, rufen Ekel und Würgereflexe in mir hervor. Zum Beispiel: “Wir werden vor den gleichen Herausforderungen stehen wie viele andere Paare in Deutschland, bei denen beide beruflich sehr gefordert sind.”

Wie anmaßend, schamlos, unmoralisch, blind und bescheuert sind Sie eigentlich? Mit 16.529,50 Euro im Monat und einem garantierten, vergoldeten Betreuungsplatz in der 5 Sterne-Bundestags-Kita stehen Sie NICHT vor den gleichen Herausforderungen wie viele andere Paare in Deutschland.

Sie hoffen “Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen mit der Unterstützung ihrer Familien”… Erzählen Sie uns bitte nicht, dass Sie von Existenzängsten geplagt sich nachts wälzen und sorgen, ob das Geld für Windeln reichen wird, ob Sie problemlos ihre Arbeitsstelle zurück bekommen. Fragen Sie sich lieber, wer eigentlich vor kurzem das Elterngeld gekürzt hat.

Ich wünsche Ihnen Sodbrennen, Wasserbeine, Müdigkeit, Krampfadern und Hämorrhoiden – wenigstens körperlich gleiche Herausforderungen.


© Su Holder

Ich möchte – bin mir bei manchem Kommentar nicht sicher, ob das so ganz klar ist – noch einmal deutlich machen: dieser offene Brief stammt nicht von mir, creezy, der Blogeignerin. Frau Holder ist Journalistin, dieser Brief wurde so von ihr bei Fritz.de veröffentlicht. Dieser ist mittlerweile dort – aus welchen Gründen auch immer – vom Netz genommen worden. Also Kommentare an Frau Holder hier im Blog, wird sie garantiert nie zur Kenntnis nehmen, weil sie dieses Blog sehr wahrscheinlich gar nicht kennt!

16 Kommentare:

Poppy hat gesagt…

Bitte nochmal verlinken. Ich bekomme leider nur eine Fehlermeldung.

creezy hat gesagt…

@Poppy
Fritz hat den Text aus welchen Gründen immer vom Netz genommen.

Anonym hat gesagt…

total genial

Anonym hat gesagt…

Super geschrieben. Spricht vielen "Normaösterblichen" aus der Seele.

Anonym hat gesagt…

Mag ja sein, dass es wahr ist, aber muss man deshalb beleidigend werden? Ich glaube, du würdest ohne Beleidigungen wesentlich mehr erreichen. Bei Beleidigungen macht jeder gleich dicht.

Charlene hat gesagt…

Das mag vielleicht für einige beleidigend wirken, ist aber, wenn wir alle mal ehrlich sind, das was wir denken. Und ich glaube auch nicht, dass damit etwas erreicht werden soll. Der Text spricht einfach "normalen Elternpaaren" aus der Seele.
Danke dafür!

Anonym hat gesagt…

Danke für die offenen Worte

Diana hat gesagt…

Genial und absolut der Wahrheit entsrechend!

Björn hat gesagt…

Genau so sieht es aus. Die Wortwahl ist eben nicht diplomatisch, sondern authentisch.

Anonym hat gesagt…

wo ist das denn beleidigend?
sie wird in keinster weise persönlich.

SarahZ hat gesagt…

ehm..
ich kann das nicht nachvollziehen ?
Ihr werdet´s nicht glauben,aber es gibt auch Reiche Frauen die Schwanger werden.
Wie kann man sich nur anmaßen da so einen unverschämten Brief an jemanden den man nicht kennt zu verfassen ? Die wollte doch nix böses damit, wenn sie sagt "Mir geht es wie allen anderen Schwangeren Frauen auch" usw.
Die wird zum ersten mal Mutter, auch sie wird Angst haben,ob sie eine gute Mutter sein wird.
Auch wenn sie genug Geld hat, hat sie die gleichen Sorgen,Ängste und genau so wenig "Ahnung" wie andre Erstgebärende.
Ich find die hetze da die da veranstaltet wird schlimmer als den Wirbel um die Olle.
Die ist "blos" Schwanger,und genau so will sie behanelt werden, ganz normal wie vorher auch.
Wenn da nun ne Menge Reporter irgendwelche Dummen Fragen stellen auf die sie Antworten muss ja na hallo..so isses halt..wie kann man nur so gehässig sein *kopfschüttel*
Sie desshalb Beleidigen und ihr Schmerzen,Kotzerei und was weis ich was wünschen..das doch..*vogelzeig*
Die hat dafür sorgen ob ihr Kind entführt wird,ob sie dem öffentlichen Druck "Mutter sein" stand halten kann, ob sie genug Zeit wie andere Mütter für ihr Kind aufbringen kann..was weis ich..Und ich bin mir ganz sicher, sie meinte mit ihrem Satz nicht das sie die gleichen Finanziellen Sorgen hat wie alle anderen Mütter auch, sondern eher die Sorgen, was das Mutter werden angeht..also das doch Eifersucht ist das doch..

Anonym hat gesagt…

An "Anonym um 10:52" sie wird in keinster weise Persönlich? Mein Gott..

Ich zitiere "Ich wünsche Ihnen Sodbrennen, Wasserbeine, Müdigkeit, Krampfadern und Hämorrhoiden – wenigstens körperlich gleiche Herausforderungen."

Nein das ist überhaupt nicht Persönlich.. *kopfschüttel*

Jens hat gesagt…

Es ist traurig, sehr geehrte Frau Holder, dass sie das Thema „Herausforderungen bei der Kindererziehung im Falle Kristina Schröder“ einzig und allein auf das Geld reduzieren. Dass diese als Ministerin und Bundestagsabgeordnete einige Vorteile hat, ist unbestritten. Doch gibt es nicht da auch noch andere Faktoren, die es zu berücksichtigen gibt? Leider wird Frau Schröder auf Grund ihrer zahlreichen Termine ihrem Kind nicht die Zeit geben können, die andere Kinder von ihrer Mutter erhalten. Hier gilt es gemeinsam mit dem Ehemann und der Familie zum Wohle des Kindes die Dinge zu organisieren.

Mit diesem Problem ist Frau Schröder nicht allein. Ständig hören wir davon, dass Frauen nicht in Führungspositionen kommen, weil sie sich für die Familie entscheiden und damit ihrer Karriere zumindest einen Dämpfer verpassen. Unterstützen nicht zahlreiche große und kleine Unternehmen junge Mütter, um gerade dabei zu helfen, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen? Und werden sie dafür dann auch – völlig zu Recht – von der Öffentlichkeit gelobt? Manche dieser weiblichen Führungskräfte sollen sogar mehr Geld als Frau Schröder verdienen.

Frau Holder, mir scheint es so zu sein, dass ihr Hass auf die Politik der CDU dazu geführt hat, dass sie sich im Ton vergriffen haben. Vielleicht kommen sie ja nach nochmaligem Nachdenken zu einem differenzierterem Ergebnis. Besonders hoffe ich, dass sie ihre Beleidigungen zurücknehmen und Frau Schröder eine unkomplizierte Schwangerschaft und ein gesundes Kind wünschen. Letzteres sollte in unserer Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein.

Anonym hat gesagt…

Klar hat die Ministerin nicht finanzielle Sorgen wie manch einer, aber die Sorge um ein Kind ist doch die Gleiche. Ich kenne auch Frauen, die beruflich gleich wieder eingestiegen sind und dadurch sehr angespannt waren, warum sollte es bei ihr nicht so sein? Sie will ja vermutlich auch Familie und Beruf vereinbaren können.
Ich muss allerdings auch sagen, wer finanziell so eng kalkuliert, dass er jeden Cent so umdrehen muss, der hat was mit der Finanzplanung oder sogar der Kinderplanung falsch gemacht. Auf das Elterngeld sollte man ansich sowieso nicht angewiesen sein. Vor einiger Zeit gab es das in der Höhe noch nicht! Die Frauen hätten sich über sowas gefreut!!!

Gruß,
Anni (selbst Mutter eines Kindes und schwanger)

Anonym hat gesagt…

@ anni ...

na dann ist Kinder bekommen also einzig Privileg der Reichen???
Auch Menschen mit weniger bzw. wenig finanziellen Mitteln sollten das Glück eines Kindes spüren dürfen...

Den offenen Brief find ich super... recht hat se...

Anonym hat gesagt…

Das wehleidige Selbstmitleid unserer Bonzen, Ihre widerlichen Versuche, sich bei ihren Opfern anzubiedern, sind einfach nur ekelerregend.

Muss die arme Frau Schäffler eigentlich immer noch zu Aldi - nachdem die Politik ihrer Reifenfirma ein Winterreifenpflicht-Gesetz erlassen hat?

Politik ist die Kunst, das Volk so schnell über den Tisch zu ziehen, daß die auftretende Reibungshitze als Nestwärme empfunden wird.

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